YesForum

Meine Keyboard-Anlage nähert sich dem Zeitpunkt der Einsatzbereitschaft , und daher habe ich begonnen, nach den Mitmusikern meiner zukünftigen Band zu suchen. Neben den mir bekannten Musikern, die ich angefangen habe up-zu-daten, habe ich mich bei Musiker-in-Deiner-Stadt angemeldet. Zum Einen gibt es dort sogar die Gattung "Progressive Rock", zum Anderen bin ich ja nicht absolut fixiert.

Für München und Umgebung habe ich nun knapp 4500 Einträge gefunden, und mir Prog Rock sind es immer noch über 400, jeweils für alle Stimmen und Instrumente. Jeden Eintrag, den man kontakten will, muss man bezahlen, also denke ich erst mal gründlich nach.

Bei SängerInnen hat man die Möglichkeit, Stimmproben (die allerdings übers Telefon eingesungen wurden) anzuhören (was zumindest einen ersten Eindruck der Stimmfarbe und -lage gibt.

Jetzt überlege ich, was ich mir stimmlich eigentlich vorstelle. Ich will sicher nicht etwas machen, nur weil es andere gut finden, aber nach ein paar Gedankengängen fängt man dann schon mal an zu kreiseln. Da dachte ich mir, frag doch mall die ForumskollgInnen.

Also, was für eine Gesangsstimme gehört für Euch zu Prog Rock? Wer ist für Euch ein typischer Sänger (ich weiß, BBQ sagt Gabriel ).

Damit das hier nicht so ein Strohfeuer-Thread wird, habe ich ihn nicht auf Gesangsstimmen beschränkt, sondern Ihr könnt auch Stellung dazu nehmen, welche Instrumente man beim Prog Rock unbedingt braucht, warum, und wer ein typischer Vertreter ist?

Angehaucht ist der Thread auch von einer Idee, die bei den yesfans.com diskutiert wird: Welcher Gitarrist, Bassist, Drummer sollte Anderson und Wakeman komplettieren, wobei teils skurile, teils überraschende und teils sehr interessante Vorschläge kommen.

Also hier geht es im Fokus aber um Instrumente, Stile, Stimmen, die Ihr als unabdingbar und/oder typisch und/oder interessant für Prog Rock haltet.

Na, dann legt mal los

soundmunich hat geschrieben: Also, was für eine Gesangsstimme gehört für Euch zu Prog Rock? Wer ist für Euch ein typischer Sänger (ich weiß, BBQ sagt Gabriel ).

Hey, du Schlingel!

Deine Fragen sind allerdings sehr interessant.

Es kommt natürlich darauf an, ob dein Projekt nur von dir ausgeht, d. h., dass du nur Musiker zum Einspielen bzw. Auftreten/Mitspielen suchst, oder ob du auch kreative Köpfe um dich herum scharen willst, die dir Ideen zuspielen.

Die Suche nach einem Sänger oder einer Sängerin ist sehr schwer, da fast jede Stimme auf eine Art zu jeder Musik passt, also kann man da kaum helfen.

Speziell Prog-Rock kennt kaum Grenzen in Sachen Besetzung. Ein klassisches Quartett (Gitarre, Bass, Keys und Drums) oder auch ein Quintett wie Yes sind gängig und können auf eine simple Weise gut klingen. Ein Trio wie ELP erfordert viel Arbeit, ein schlagzeugloses Duo hat auch seinen Reiz. Interessant ist ein bombastisches Sextett (oder ein Doppel-Trio), weil man dort nahezu unendliche Möglichkeiten hat.

Wusste doch, dass von Dir schon mal 'ne fundierte Meinung kommt.

Also, auf jeden Fall will ich "kreative Köpfe um" mich "herum scharen" ("Ideen zuspielen" trifft's nicht ganz. Ideen einbringen ist mir sympatischer.). Das ist aber- denke ich - unabhängig davon, was für eine Stimmfarbe und -lage ein Sänger bietet (also dunkle tiefe Stimme heißt ja nicht gleich "niedriges Niveau" oder so ).

Die meisten Prog Rock Gruppen haben Sänger mit eher "männlichen" Stimmen. Kopfstimmen-Sänger, wie Anderson, oder auch nur solche Einzelsongs sind sehr selten. Und Frauenstimmen sind ebenfalls selten. Ich bin hier bei Musiker-in-Deiner-Stadt auf eine Band-suchende Sängerin mit Richtungsangabe Prog Rock gestoßen, die offensichtlich eine sehr dunkle Stimme hat, ihr Tonumfang ist ist eher fraulich. Insgesamt natürlich sehr interessant und eher ein Alleinstellungsmerkmal. Wenn so jemand aber eine Band verlässt, dann ändern sich die Songs und deren Eindrücke mit neuer Gesangsstimme in anderer Färbung oft drastisch. Also ist das natürlich auch ein Kriterium, das man überlegen muss, das ich aber hinten anstelle, weil mir der Klang erst mal wichtiger ist.

Wie gesagt kommt es letztlich nicht nur auf die Stimme an, sondern auch darauf, ob jemand etwas beitragen kann und will, und vor allem auf die Chemie. Aber mit irgend etwas muss man ja anfangen, und was nutzen Beiträge und Chemie, wenn die Stimme nicht passt.

Also, während ich eher von einer hohen Stimme ausging, meinte meine Frau, dass eine kräftigere männliche Stimme besser wäre.

Stilmäßig möchte ich auch weniger in Richtung Sirenen-Gesang (also die vom Odysseus und nicht die vom Krankenwagen ) gehen, sondern mehr rockiger sein. Auch da gibt es Beispiele von guten Frauenstimmen - auch im Ausdruck. Songs habe ich ja auch noch nicht so richtig, weil ich ja mit den Mitmusikern was machen will und nicht jemanden suche, der mein Zeugs spielt.

"Die Suche nach einem Sänger oder einer Sängerin ist sehr schwer, da fast jede Stimme auf eine Art zu jeder Musik passt, also kann man da kaum helfen." Natürlich kann mir niemand die Wahl abnehmen, mit wem ich Musizieren möchte. Aber mich interessiert einfach, ob man sagen kann, dass z.B. eine bestimmte Stimme oder ein bestimmter Sänger typisch für Prog Rock ist (ich muss mich ja dann nicht in diese Richtung entscheiden).

Ja, ein interessantes Thema, und das nicht nur betreffend die Singstimme.

Ein Sextett hatte ich damals 1976 mit Back to Heaven am Anfang:

2 Gitarristen, 1 Bassist, 2 Drummer und 1 Keyboarder (einer der Gitarristen war ab und an auch mal am Fender Rhodes Piano).

Schließlich haben wir uns auf das klassische Quartett reduziert. Gesang boten vor allem die Jungs an den Saiten mit ihrer fundierten Ausbildung bei den Regensburger Domspatzen. Außerdem waren wir alle Multiinstrumentalisten und vo allem die Domspatzen brachten auch so sachen wie Trompete und Klarinette mit, deren Einsatz aber sehr arbeitsintensiv war. Dennoch bin ich gerade jetzt oder inzwischen für eigentlich alles offen ...

"Ein klassisches Quartett (Gitarre, Bass, Keys und Drums) oder auch ein Quintett wie Yes sind gängig und können auf eine simple Weise gut klingen. Ein Trio wie ELP erfordert viel Arbeit, ein schlagzeugloses Duo hat auch seinen Reiz. Interessant ist ein bombastisches Sextett (oder ein Doppel-Trio), weil man dort nahezu unendliche Möglichkeiten hat."

Gerade bei Amateurmusikern ist es schwierig, die nötige Disziplin aufzubringen oder durchzusetzen, dass bei vielen nicht alles untergeht oder nur "Matsch" rauskommt. Jedenfalls war das in früheren Tagen so. Nicht immer jeder mit Allem, was er/sie kann, ist gut und muss auch gelernt werden. Und da kommen dann durchaus auch "Menschlichkeiten" ins Spiel. Aber ich habe da auf jeden Fall im Moment noch (also bevor es eigentlich losgegangen ist ) den Glauben an das Gute im Menschen .

gute Frage! habe ich mir noch nie Gedanken drüber gemacht.
Ich denke es kommt auf die Kombination der Fähigkeiten aller Bandmitglieder an wie man die einzelnen Position am besten besetzt.
Die meisten Bands benötigen ja meistens mehrere Umbesetzungen bevor sie ihren Sound gefunden haben.
Unter der Rubrik Prog Rock zu suchen ist sicher von Vorteil da hier eine gewisse Offenheit der stilistischen Ausrichtung einhergeht.
Sänger, im Progbereich, klingen mir häufig zu angestrengt bei dem Versuch möglichst über 4 Oktaven zu singen.
Ich bevorzuge Sänger mit einem natürlichen breiten Frequenzspektrum wie z.B. Greg Lake.
Lake kann sowohl eindringlich Balladen singen hat aber trotzdem den nötigen Biss Rock'N'Roll-Energien rüber zubringen.
Ja, ich würde sagen -Lake- ist ein idealer Progsänger. (wenn es sowas überhaupt gibt!)
Bei höheren Stimmlagen wäre vielleicht die Ergänzung durch eine 2.Stimme von Vorteil.
Gerade beim Progressiv Rock steht ja die Suche nach Sounds und Ausdrucksmöglichkeiten im Vordergrund, von daher findet auch jegliches Instrumentarium Anwendung.
Die geeignetsten sind dafür wohl Saiten- und Tasteninstrumente, die sollte man haben.

Wetton ist sicher ein ähnliches Kaliber wie Lake... SMs Frage finde ich schwer zu beantworten (und nebenbei gesagt hochinteressant). Die Stimme soll sich ja in die Musik einfügen und nicht die Musik die Stimme begleiten (finde ich). Mir liegen im Grunde die weniger ausgebildeten Stimmen mehr - ich denke da an David Gilmour, Ian Anderson oder Peter Gabriel, obwohl es da auch Gegenbeispiele gibt, z. B. Annie Haslam. Die Stimme sollte als Instrument angesehen werden. Aus Synths, Gitarren u. a. können ja auch die unterschiedlichsten Töne geholt werden. Peter Hammill ist dafür ein gutes Beispiel.
Und letzten Endes spielt für die Auswahl der Sängerin / des Sängers auch die "Chemie" eine große Rolle. Bei Nightwish hat es mit dem Rausschmiss der Sängerin geendet, die dann so gar nicht mehr teamfähig war. Und Peter Gabriel ging ja auch von Genesis weg, weil das nicht mehr "seine" Musik war.

Aprilfrost hat geschrieben:SMs Frage finde ich schwer zu beantworten

Na ja, ich will von Euch ja keine quasi objektive Mitteilung, welche Stimme für Prog Rock die beste ist, sondern, und darauf geht ihr ja ein, welche ihr für typisch oder besonders toll findet (und vielleicht noch warum). Hier wurden ja jetzt Lake und Wetton genannt - nicht zufällig bei von King Crimson

Bei den Instrumenten haltet ihr Euch vornehm zurück. Ich dachte aber z.B. an sowas wie:

Mellotron/Memotron gehört unbedingt zu Prog; Beispiel

Bläser sind das Salz in der Suppe des Prog; Beispiel

Woodwinds geben Prog die wichtigste Note; Beispiel

Mandoline ist besser als Gitarre; Beispiel

Bass besser vom Moog als von den Saiten; Beispiel

Brufort ist der beste Prog Drummer, weil ...

...

Die Herangehensweise ist ja recht unterschiedlich. Wenn Du Dein Werk, was Du produzieren möchtest, bereits im Kopf hast,
wird es die Auswahl der Mitmusiker/Instrumente wohl am ehesten beeinflussen. Dann muss natürlich auch die Chemie innerhalb
der Band stimmen und die Ausrichtung usw.
Ich glaube es gibt kein Schema.

JJG hat geschrieben:Die Herangehensweise ist ja recht unterschiedlich. Wenn Du Dein Werk, was Du produzieren möchtest, bereits im Kopf hast,
wird es die Auswahl der Mitmusiker/Instrumente wohl am ehesten beeinflussen. Dann muss natürlich auch die Chemie innerhalb
der Band stimmen und die Ausrichtung usw.
Ich glaube es gibt kein Schema.

Nochmal: Ich will gar nicht, dass Ihr schreibt, was ich tun sollte oder könnte. Also es ist kein Ratschlag gefragt (sorry, wenn ich jetzt jemanden enttäuscht haben sollte).

Schreibt einfach EUERE MEINUNG. Was sind EUERE Musts und Highlights bei Stimmen und Instrumenten.

Es kommt aber darauf an, in welche Richtung deine Musik gehen soll - z. B. eher symphonisch und mit einem breiten Sound, eher härter und kompakt oder sowas.

BBQ.Master hat geschrieben:Es kommt aber darauf an, in welche Richtung deine Musik gehen soll - z. B. eher symphonisch und mit einem breiten Sound, eher härter und kompakt oder sowas.

NEIN! Es kommt darauf an, was DU am liebsten hast oder für am typischten hältst.

Nur am Rande, weil es ja doch immer wieder kommt: Meine Kernideen sind eher symphonisch, aber auch rhythmisch, und gern mag ich auch härtere Riffs. Aber ich hab auch Ideen für Balladen und echten Hardrock. Was ich nicht mag (mal so Pop-Zeug sowieso ausgeschlossen) ist Elektro-Musik. Ich finde auch, dass man dafür keine Band braucht (alle Tangerine Dream die-hards mögen mir verzeihen). Mir ist auf jeden Fall Melodie wichtig. Wenn die nicht passt und es nur so lall dahin geht, ist das kein Song. Man muss halt an den Melodien arbeiten (wenn sie einem nicht zugeflogen kommen).