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Die unübersichtlichen aktuellen Gesetze bieten diesen Kompromiss keinesfalls. Mir fallen z. B. die Steuergesetze ein, die nicht nur ein verwachsenes Mammutwerk in sich bilden, sondern auch "nach hinten" mit Richtlinien gekoppelt sind, die erst die eigentlichen Abläufe "einigermaßen" nachvollziehbar erklären. Verständlich sind sie generell nur für Fachleute, die natürlich Schlupflöcher suchen, welche vom Staat nur bedingt kompensiert werden können, weil die Steuergesetze eben so komplex sind. Eine Gesetzesänderung ist kaum möglich, daher werden Einschränkungen eingeführt, die nur Auf- bzw. Nachsätze sind.Eric hat geschrieben:Dass ich selbst auch nicht mit allem glücklich bin, ist schonmal richtig. "Verteidigen" ist hier das falsche Wort. Man macht es sich nur zu einfach, wenn man lauthals nach einfacheren Regeln schreit. Überschaubare Regeln bedeutet eben immer auch pauschale Regeln und das bedeutet im Einzelfall Ungerechtigkeit. Letztlich geht es darum, einen geeigneten Kompromiss zu finden zwischen einfachen Gesetzen, die man schnell durchblickt, einerseits und möglichst gerechtem Umgang mit Einzelfällen andererseits. Das ist ungefähr so einfach wie die Quadratur des Kreises. Die selben Leute, die nach einfachen Gesetzen rufen, klagen dann aber auch meist die "himmelschreienden Ungerechtigekeiten" an, die auftreten, wenn irgendeine Lücke nicht eindeutig geregelt ist und dadurch Menschen benachteiligt werden.BBQ.Master hat geschrieben:Nachdem das Thema nun durchgekaut wurde, bleibt festzuhalten, dass du selbst nicht mit der aktuellen Situation zufrieden bist und sie mit dem fragwürdigen Grundsatz "eine komplizierte Gesellschaft braucht komplizierte Gesetze" verteidigst.Eric hat geschrieben:Es ging um BBQ's ursprünglichen Beitrag. Die "kleinen Sünder" (Steuerhinterzieher) kommen in den Knast, aber Mörder lässt man laufen. Politiker machen nur noch Politik für Lobbyisten und die reichen Firmenbosse bereichern sich alle auf Kosten der Arbeitnehmer, die sie ausbeuten. Alle Aussagen völlig undifferenziert, ohne Einschränkungen oder Relativierungen. Genau so schreibt die BILD. Wenn ihr nicht wollt, dass man euch mit der BILD (den Zusatz "Zeitung" darf dieses Blatt nicht mehr führen, man kann sich denken warum) vergleicht, dann müsst ihr eben anders schreiben . Damit will ich ja auch nicht euch als Personen in irgendeiner Form herabwürdigen, sondern einfach nur diese Aussagen kritisieren, weil sie mir viel zu plakativ und undifferenziert sind. Wenn diese Aussagen dann noch von allen Seiten breite Zustimmung ohne ein einziges Wort der Kritik finden, dann bin ich eben davon genervt.
Aber ich hätte wohl doch lieber meine Klappe gehalten .
Solche Gesetze müssen neu gefasst werden.