Seltsam, dass hier (oder vielleicht gerade hier?...) davon noch niemand Notiz genommen hat...
Roger Willemsen
Er verstarb in der vergangen Woche mit 60 Jahren an seinem Krebsleiden. Er war ein toller positiver Mensch und hat die kulturelle Medienlandschaft Jahrzehnte bereichert. Sein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen zu seinen Interviewpartnern hat mich immer begeistert. Er war hoch angesehen - auch in der Musikszene, hier besonders im Jazz. Er interviewte bekannte Größen, u. a. auch Drummer
Manu Katché, jahrelanger Wegbegleiter von
Peter Gabriel.
Zitate aus
Wikipedia:
"Nach dem Abitur im Jahr 1976 studierte er Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte in Bonn, Florenz, München und Wien und war Stipendiat des
Evangelischen Studienwerks...
...
Neben dem Studium arbeitete
Willemsen von 1977 bis 1981 als Nachtwächter, Reiseleiter und Museumswärter. Von 1984 bis 1986 war er als Übersetzer, Herausgeber und freier Autor tätig sowie als Assistent für Literaturwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München beschäftigt. 1988 ging er für drei Jahre nach London, um als Korrespondent für Zeitungen und Rundfunksender zu arbeiten. Er schrieb Bücher wie den Kunstreiseführer
Die Abruzzen oder Kopf oder Adler – Ermittlungen gegen Deutschland.
Im Wintersemester 1995/1996 übernahm
Willemsen eine Gastprofessur am Lehrstuhl für Literaturwissenschaften der Ruhr-Universität Bochum. Seit 2010 war er Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin.[2] Er war Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland und im Redaktionsbeirat der Zeitschrift Kulturaustausch...
...1993 erhielt
Willemsen den
Adolf-Grimme-Preis mit Gold...
...Man würdigte damit sein hohes Einfühlungsvermögen und die Tatsache, dass er – wie der Leiter des
Adolf-Grimme-Instituts in Marl,
Lutz Hachmeister, anmerkte – als einer von wenigen im deutschen Fernsehen grammatikalisch korrekte Satzperioden sprechen könne.
Im Februar 1994 wechselte er zum ZDF. Dort moderierte er von Oktober 1994 bis Juni 1998 die 60-minütige Talkshow
Willemsens Woche. Regelmäßiger musikalischer Gast war der mit Willemsen befreundete Jazzmusiker
Michel Petrucciani.
1996 präsentierte
Willemsen im ZDF eine neunteilige Porträtreihe unter dem Titel
Willemsens Zeitgenossen. Darin stellte er neben anderen
Vivienne Westwood, Quincy Jones, Philippe Starck und
John Malkovich vor...
...Ab 1999 moderierte er zahlreiche Kulturveranstaltungen, darunter die
Echo-Klassik-Gala und die Hommage
Und der Haifisch, der hat Zähne zum 100. Geburtstag von
Bertolt Brecht. Außerdem interviewte er für das ZDF-Format
Willemsens Musikszene neben anderen
Pierre Boulez, Herbie Hancock und
Chick Corea...
...Bei
NDR Kultur rief er die wöchentliche Reihe
Roger Willemsen legt auf – Klassik trifft Jazz ins Leben.[8] Dort stellte er jeweils ein Stück aus Klassik und Jazz einander gegenüber und erläuterte sie musikwissenschaftlich und humorvoll. Der Zuhörer erfuhr Hintergründe und Lebensgeschichten über Musiker beider Genres. Zusätzlich zu den etwa 150 Folgen fanden etwa viermal im Jahr im
Rolf Liebermann-Studio des NDR in Hamburg Live-Aufnahmen mit Publikum statt...
...
Soziales Engagement
Roger Willemsen war in zahlreichen Hilfsorganisationen tätig, z. B.
bei Amnesty International[14] und T
erre des Femmes.[15] Zugleich arbeitete er als Botschafter der von
CARE International und
UN-Flüchtlingshilfe gemeinsam verwirklichten Afghanistan-Kampagne
Helfen steckt an.[16] Seit dem Frühjahr 2006 war er Schirmherr[17] des A
fghanischen Frauenvereins e. V., der seinen Sitz in Deutschland hat und für den er sich persönlich sehr engagierte. 2006 erschien sein Buch
Hier spricht Guantánamo, für das er ehemalige Guantanamo-Häftlinge über ihre Haftumstände interviewte.
Willemsen unterstützte die Aktion
Deine Stimme gegen Armut,[18] war Pate des Kinderhospizes
Bethel für sterbende Kinder[19] und Mitglied der globalisierungskritischen Vereinigung
Attac."
Roger Willemsen / Link Wikipedia