Yes-Besetzungen ohne Jon (und Rick) - Fluch oder Segen?

[Member X]

Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

(...) für mich gilt "Yes oder goarnix". Jetzt könnt ihr mich steinigen.

Ich schmeiß dann mal die erste Runde [smilie=party_10.gif] und sach noch "Yes is Yes"

[MelloKey]

Ich für meinen Teil sehe es weder als Fluch noch als Segen an, sondern als glückliche Fügung, die es Yes ermöglicht, weiterzumachen.

Ich bin ja noch nicht so lange mit Yes involviert, erst seit letztem Jahr, aber inzwischen habe ich etliches an Musik von Yes gehört und würde mich inzwischen als Fan bezeichnen . Von daher habe ich die Möglichkeit, auf ein Yes-Konzert gehen zu können, ohne zu überlegen wahrgenommen.

Es ist völlig verständlich, dass nicht alle Fans mit dem Besetzungswechsel einverstanden sind - wäre ja schlimm, wenn wir alle ein und dieselbe Meinung hätten . Ich habe nur ein bisschen Probleme mit der Einstellung, den neuen Sänger von vornherein abzulehnen, nur weil er nicht Jon ist.

Ich persönlich gebe gerne allem eine Chance (wenn mich z. B. jemand für etwas interessieren möchte, das ich noch nicht kenne, sei es nun Musik, Band, Fernsehserie, Film, oder was auch immer...), sehe oder höre es mir an und bilde mir hinterher eine Meinung. Soll heißen, ich werde zum Yes-Konzert gehen, Benoit David live erleben und anschließend für mich entscheiden, ob ich das, was er da tut, mag oder nicht. Aber ich gebe ihm zumindest erstmal eine Chance.

Es gibt ja etliche Fans, die gegen Benoit David wettern und der Meinung sind, er mache Yes kaputt (unlängst war da eine lange Diskussion bei yesfans.com). Der Ansicht bin ich überhaupt nicht, zumal er sich ja nicht von sich aus in die Band gebracht hat, sondern eingeladen wurde. Er macht seine Sache gut und bringt sich engagiert in die Band ein. Was ist daran verkehrt?

Und vor allem, was wäre die Alternative gewesen, wenn Yes keinen neuen Sänger gefunden hätten? Womöglich hätten sie ganz aufgehört und nie wieder ein Konzert gegeben oder ein neues Album aufgenommen. Und ich glaube nicht, dass es das ist, was die Fans im Grunde ihres Herzens möchten .

Ich finde es okay, dass nun Benoit David und Wakey jun. dabei sind, denn auf diese Weise geht es mit Yes weiter, und wer weiß, was die Zukunft noch bringen wird?

Ich möchte niemanden, in diesem Fall Benoit David, vorverurteilen. Ich bin dem Ganzen gegenüber sehr offen und gespannt auf das Konzert; darauf, YES mal live erleben zu können.

Aber wie gesagt, es ist ebenso völlig legitim, der Bandentwicklung skeptisch gegenüberzustehen.

Und ich hoffe natürlich, dass in absehbarer Zukunft vielleicht doch Jon und Rick zurückkommen und Yes nochmal in der "klassischen" Besetzung auftrumpfen wird.

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt .

Just my 2 cents .

[Royale]

Ich habe in diesen Thread mal die Benoit-Postings aus dem Karlsruhe-Thread verschoben, weil sie hier ja viel besser hinpassen.
Leider ordnet die Forums-Engine die Beiträge immer chronologisch an, das geht leider nicht anders.


Viele Grüße

Royale

[Fragile]

Ich hab längere Zeit kein youtube-Material der aktuellen Tour gesehen. Haben sich Oliver und Benoit denn inzwischen warmgespielt/gesungen? Zu Beginn der Tour hörte/las man ja, dass die beiden vor allem bei Sachen wie "Parallels" ein paar Probleme gehabt hätten. Aber ich denke mal, dass sie inzwischen fit für Europa sind.

[JJG]

Und ich hoffe natürlich, dass in absehbarer Zukunft vielleicht doch Jon und Rick zurückkommen und Yes nochmal in der "klassischen" Besetzung auftrumpfen wird.

Das wäre schön. Leider hatte ich den Eindruck bei Jons Konzert in Devin derzeit leider nicht. Natürlich wird Jon Anderson immer die Antwort auf die Frage, "Wer ist der Sänger von Yes ?", sein. Ich denke für Jon muss/wird es eine längere Zeit der Genesung geben und das ist für den Menschen Jon Anderson das Wichtigste. Wir haben kein Recht über Jon zu entscheiden, wir sollten Jon nicht auf den "Sänger von Yes" reduzieren. Ich glaube auch, dass wir uns da einig sind.
Er wird der Musik immer verbunden sein, aber es gibt im Leben auch noch andere wichtige Dinge. Er hat so viele tolle Stücke geschrieben, dafür bin ich dankbar. Für seine Zukunft sind natürlich neue Stücke, Gastauftritte oder eine beschränkte Anzahl von Konzerten gern gesehen.

Für Yes, bzw. deren verbliebenen Mitglieder muss es aber auch (jetzt) eine Lösung geben. Diese Lösung haben diese drei Mitglieder für sich und auch als Mehrheit der verbliebenen Mitglieder entschieden. Das sollten wir respektieren. Es steht natürlich jedem Fan zu, für sich eine Entscheidung zu treffen, ob Konzerte besucht werden oder nicht.

Die Möglichkeit Chris, Alan, Steve auf einer Bühne zu sehen, die Möglichkeit Yes-Songs von diesen drei klasse Musikern zu hören, die Möglichkeit die Fähigkeiten von Oliver und Benoit zu hören, die Möglichkeit gute Freunde aus unserem Forum zu treffen und einen schönen Abend im Kreise all dieser feinen Menschen zu haben, lasse ich mir nicht entgehen. Ich hoffe jetzt viel Neid erzeugt zu haben, auch wenn ich nicht alle Mitglieder überzeugen kann zu den Konzerten zu gehen.

Also kann ich die Besetzung/Konzerte mit O.Wakeman/B. David nicht als Fluch sehen. Als Segen in der Hinsicht, dass es mit dem verbliebenen Yes-Trio + Verstärkung in die nächste Dekade der Yes-Geschichte geht.

[Member X]

Hey JJG: Thanks a lot

Yes Old (im Gegensatz zu Yes New) hat im Laufe der Jahrzehnte nicht nur auch schon unterschiedliche Besetzungen vor allem bei den Keys, aber auch beim Gesang gesehen. Ob jeder darüber glücklich war - nun ja.

Für mich kann ich jedenfalls sagen (@ Fragile: "Haben sich Oliver und Benoit denn inzwischen warmgespielt/gesungen?"), dass ich nicht möglichst "originale" eigene "Cover" der von früher bekannten Songs erwarte, ja hören möchte. Auch schon früher brachten gerade Konzerte Neuinterpretationen schon bekannter Songs, die teilweise nach meinem Geschmack die Vorversionen übertrafen - da hat sicher auch jeder seine/ihre eigene Meinung. Das aktuelle Line-Up ist sozusagen Garant, dass man Bekanntes in neuer Fassung hören kann.

Zu Benoit kann ich nicht viel sagen - ich bin nicht so sehr gesangsorientiert. Was Jon anbelangt, so hat er sicherlich den stressigsten Job unter den Musikern gehabt. Alle spielen mit Fingern, Händenen, Beinen und Füßen, und das kann anstrengend genug sein (siehe aktuelle Situation von Keith Emerson), aber mit dem Körper selbst die Töne zu bringen, und das nicht mal eben so 'ne Stunde, sondern über Jahrzehnte in Mamut-Gigs und -Sessions, ist eine ganz besondere Leistung Da gibt es ohnehin nur eine Handvoll Sänger, die da überhaupt noch dabei sind. Ich wünsche Jon, dass er weiterhin seine Musik machen und sein Publikum begeistern kann.

Was Oliver anbelangt, so denke ich hat Rick mit seiner Empfehlung die Möglichkeit für Veränderung auf gleichzeitig hohem Niveau vorgegeben. Adam wäre ihm zu ähnlich gewesen, und die Zuhörer hätten auf die kleinsten Unterschiede geachtet und hätten sie (mit Mühe) gefunden. Oliver hingegen hat deutlich eine andere Ausrichtung und ein anderes Verständnis/Gefühl (nicht wertend gemeint). Jedenfalls hat die Yes-Musik mit Oliver eher eine Chance für einen neuen eigenständigen Synth/Keyboard-Part. Und Oliver ist auch weit weg von Tony, Patrick und wer sonst noch Yes-Musik-Songversionen an den Tasten bereicherte. Ja, ich hoffe, Oliver hat sich warmgespielt und steht zu seiner Interpretation der Stücke und Keys/Synth-Parts, und ich freu mich drauf ... und auf die anderen Yes-ler in München

[Fragile]

Er war immerhin für wenige Sekunden Tod (oder wie sagt man dazu?)

Im Ärzte-Fachjargon sagt man wohl "er war 2 Minuten klinisch tot". So war es u.a. auch bei Depeche Mode-Sänger Dave Gahan, nur mit dem Unterschied, dass er keinen Asthmaanfall gehabt hat, sondern sich fast mit einer Überdosis Heroin ins All geschossen hätte und sich im Rausch laut damaligen Polizeiberichten wohl auch die Pulsadern aufgeschlitzt hat. Gottseidank ist er wieder clean.

[SOON]

Ich kann mich nur schwer an den Gedanken gewöhnen, dass Jon Anderson nicht mehr zur YES Stammannschaft gehören soll.
Bei Wakey ist man das ja gewöhnt.
Zumindest für die Aufnahmen eines neuen Albums hätte man ihn einbeziehen können.

[Member X]

Ich kann mich nur schwer an den Gedanken gewöhnen, dass Jon Anderson nicht mehr zur YES Stammannschaft gehören soll.
Bei Wakey ist man das ja gewöhnt.
Zumindest für die Aufnahmen eines neuen Albums hätte man ihn einbeziehen können.

Betreffend neue Songs muss man eh unterscheiden, ob jemand Beiträge zu den Stücken (Komposition, Arrangement, Text) liefert oder Gesang selbst beiträgt. D.h., dass Jon ja durchaus zu den Songs beitragen könnte, und Benoit könnte singen ...

Aber das will wohl keiner der Beteiligten wirklich. Ich bleibe auch dabei, dass der gegenwärtige "Jungbrunnen" durchaus förderlich für "neue" Yes-Musik sein kann und hoffentlich ist. Ich bin jedenfalls riesig gespannt.

Und, bei einem sind wir uns hier ja wohl alle einig: Wenn neues Material von Yes veröffentlicht wird, wird es sich jeder, und ich meine wirklich JEDER von uns absolut sicher anhören, und zwar bis zum letzten Tönchen!

[zeffus]

D.h., dass Jon ja durchaus zu den Songs beitragen könnte, und Benoit könnte singen ...

Ich denke mal, da ist Jons Persönlichkeit im Wege. Ich hab mal irgendwo gelesen, B. Bruford habe damals auch deswegen die Segel gestrichen, weil Jon ihm immer vorgesungen hat, was er spielen soll. Falls dem tatsächlich so war, ist es für mich schwer vorstellbar, dass er in dieser Weise mit einem anderen Sänger zusammenarbeiten kann (bzw. der andere Sänger mit ihm).

[Member X]

Ich hab mal irgendwo gelesen, B. Bruford habe damals auch deswegen die Segel gestrichen, weil Jon ihm immer vorgesungen hat, was er spielen soll. Falls dem tatsächlich so war, ist es für mich schwer vorstellbar, dass er in dieser Weise mit einem anderen Sänger zusammenarbeiten kann (bzw. der andere Sänger mit ihm).[/color]

Ja, so eine Verhaltensweise wird auch in anderen Zusammenhängen beschrieben und gezeigt. Jon wollte sich schon "häufig" durchsetzen. Aber Zeiten ändern sich ...