Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:
Dafür werden an XYZ Tantiemen bezahlt, außer XYZ verzichtet darauf, was aber von XYZ in jedem Einzelfall erklärt werden muss. Wer die Erklärung beschafft - "Coverer" oder Vermarkter - ist zwischen diesen beiden zu klären. Oft handelt es sich bei solchen Orchesterwerken um "Auftragsarbeiten", d.h. ein Label möchte gerne etwas in einer Orchesterfassung (je nach Musikrichtung des Originals für eine andere Zielgruppe als die, an die sich das Original wandte oder als weitere Alternative des Originals für diesselbe Zielgruppe) herausbringen, wovon die Rechte schon bei dem Label liegen - dann ist die Erlaubnis in dem Auftrag enthalten oder die Coverer sind doof.Fragile hat geschrieben:OK, danke für die Info, und wie verhält sich das dann mit solchen Samplern oder ähnlichen CDs wie "The Royal Philharmonic Orchestra plays the Hits of XYZ"?
Heutzutage ist es extrem schwierig, z.B. von einer Band einen Sampler herauszubringen, der Stücke aus einem größeren Zeitraum enthält, weil meist die Rechte für jeweils aktuelle Stücke in so einem größeren Zeitraum mehrmals wechselten. Der Urheber oder Vermarkter des Samplers muss überall die Rechte zusammensuchen und jeweils die Erlaubnis bekommen/kaufen. Dafür gibt es inzwischen regelrechte Agenturen. An die wendet man sich, wenn man für bestimmte Songs Rechte für die komplette oder teilweise Veröffentlichung braucht, und diese Firmen beschaffen dann diese Rechte und werden in teuren Fällen prozentual und ansonsten pauschal entlohnt.
Übrigens bleibt auch immer noch der Fall, dass der ursprüngliche Urheber die Erlaubnis für kein Geld der welt erteilt, und dann ist es Essig mit der Nutzung.
In rentablen Fällen ist das aktuell eine Spielwiese für Machtkämpfe. Es werden hier auch eher Rechte im Tausch gewährt als gegen Entgelt (das verkompliziert wiederum die Situation für "Kleinnutzer", die dann erst recht gar nicht dürfen oder nur für horrendes Geld oder von mehreren Berechtigten widersprüchlich "bedient" werden - ein Chaos).
Am einfachsten ist es mit so Hitparadenzeug der 60s, 70s, 80s und 90s. Die Rechteinhaber wollen einfach jeden Cent rausquetschen und verkaufen Nutzungsrechte z.B. für einzelne Hits an alle Fersehsender- und Online-Shops, hauptsache es fließen ein paar Euro.
Jedenfalls ist die Rechteschacherei ein Riesenmarkt, von dem massig Rechtsanwälte leben, deren Honorare - außer bei den echt großen Deals, wie z.B. die rechte an allen Beatles-Songs oder ähnliche Kaliber - die Tantiemen oder Pauschalen übersteigen. Achtung: Ich bin nicht Rechts-, sondern Patentanwalt . Danke für's Verständnis