TempusFugit hat geschrieben:Ich vergebe einen Hilfspunkt fürs Bemühen. Ansonsten scheint mir, die Buggles hatten viel Spaß dabei, gemeinsam mit Rumpf-Yes und dem Gastsänger David Benoit in der guten alten Zeit von vor 31 Jahren zu schwelgen und ein paar Versatzstücke aneinanderzuklittern.
Bei mir ist das Album komplett durchgefallen. Steve Howe müht sich redlich, mit ein paar Melodiebögen eine Ahnung von Atmosphäre zu erzeugen. Chris Squire scheint ebenfalls in die Jahre gekommen zu sein - zumindest ist nur noch ansatzweise sein einstmaliges Können zu erahnen. Alan White macht das, was er schon seit sehr langer Zeit immer macht - er trommelt, nichts weiter. Geoff Downes ist eine einzige Enttäuschung - hier ist von dem Niveau, das er bei DRAMA zeigte, nur noch ein schwacher Abglanz übriggeblieben.
Über David Benoit würde ich am liebsten gar nichts schreiben. Mein Gott! Da war Trevor Horn damals um Etagen besser drauf. Und der wurde damals schon wegen seines schwachen Stimmchens kritisiert. Aber der kam wenigstens aus sich raus und sang mit einem Gefühl, dass man annehmen konnte, er steht hinter dem, was er da von sich gibt - mit Leidenschaft eben. Nicht so David Benoit. Er ist wirklich nur der Gastsänger, der eben das nachsingt, was andere ihm als Text vorgelegt haben - keine innere Anteilnahme ist herauszuhören - stattdessen ein schüchternes zaghaftes Stimmchen, das in der Stimmlage irgendwo zwischen Trevor Rabin und Trevor Horn liegt - wahrscheinlich aber auch nur, um dem Hörerspektrum zwischen DRAMA und 90125 gerecht zu werden. Für mich eine klassische Fehlbesetzung. Jon Anderson hätte da mehr rausgerissen - wenigstens mehr Herzblut reingebracht.
Alles in allem ist das Album demgemäß eine recht blutleere Angelegenheit. Eine leere Hülle. Musik ohne Substanz. Was als Opus Magnum angelegt war, um Yes in klassischer Gestalt wiederauferstehen zu lassen, ist zu einem Opus Monstratum missraten, das düstere Ahnungen aufkommen lässt, wenn man an die Zukunft der einst "besten Rockgruppe der Welt" denkt.
Zu 100% von mir zu unterschreiben. Leider kann man hier keine null Punkte vergeben. Dieses Album und die anschließenden Touren werden Yes den Gnadenstoß geben. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es ein weiteres Album und weitere Touren in dieser oder einer anderen Konstellation geben wird.
Michael
P.S.: Übrigens ist FFH das erste Album von Yes, welches ich mir nicht gekauft habe. Auch nicht illegal 'runtergeladen oder irgendetwas in der Art. Ich habe es nicht und will es nicht.