David Crosby (voc, g), geboren als David Van Cortland am 14. August 1941 in Los Angeles, ehemals bei den Byrds, Stephen Stills (voc, g), geb. am 3. Januar 1945 in Dallas, Texas, zuvor bei Buffalo Springfield, Graham Nash (voc, g), geb. am 2. Februar 1941 im englischen Blackpool, Lancs., Ex-Hollies, hatten bereits im Dezember 1968 in Los Angeles gemeinsam ein Album mit Eigenkompositionen aufgenommen.
Kurz nach der Veröffentlichung der LP im darauffolgenden Frühjahr holten sie Neil Young (voc, g, p), geb. am 12. November 1945 in Toronto, einen weiteren Springfield-Spieler, in ihre Folk Rock-Firma.
Das Quartett verstand sich von vornherein als Interessengemeinschaft ohne feste Gruppenbindung.
Neil Young hatte bereits bei seinem Eintritt einen Solokontrakt mit einem anderen Label; seine Mitspieler planten ebenfalls Alleingänge.
Im Team faszinierten CSN & Y durch Vokal-Harmonie und ein Präzisionsspiel, das die Kritikerin Ellen Sander mit "hochgezüchteten Düsenjägern im Formationsflug" verglich.
Dallas Taylor (dr), einst bei der psychedelischen Folkband Clear Light, sowie Gregory Reeves (bg), perfektioniert in den Motown-Studios, legten als ständige Begleiter einen kraftvollen, doch spannungsfreien Rhythmus.
CSN & Y verfeinerten die Vokaltechnik der Everly Brothers, die bereits die Hollies und Buffalo Springfield inspiriert hatten, und borgten vom Folklore-Feeling der Byrds, die die Musik der Beatles mit amerikanischen Country-Klängen fusioniert hatten.
In dieser eklektizistischen Manier bauten CSN& Y raffinierte Songgebilde voller geschickter Tempowechsel, überraschender Breaks, Chorus-Variationen und komplizierter Zwischenstrophen.
In ihren Songs teilten sie bereitwillig Privates mit.
So klagte Stills in Suite: Judy Blue Eyes über seine unerfüllte Neigung zu Judy Collins; Crosby besang in Guinnevere seine bei einem Autounfall verunglückte Freundin Christine; Nashs Titel Lady Of The Island enthielt eine Widmung an Joni Mitchell.
Andere Lieder wie Chicago, Ohio, Long Time Gone wiesen auf ein politisches Engagement der Musiker hin, das sich freilich meist im melancholischen Protest erschöpfte.
Der Perfektionsdrang Stills’ verleitete das Quartett bei seinen Plattenaufnahmen zu einem exzessiven Zeitaufwand. Für ihre ersten beiden LPs benötigten CSN & Y 1400 Studiostunden.
Obwohl sie ihren Erfolgsgipfel noch nicht erreicht hatten, verloren die Musiker Mitte 1971 das Interesse am Ensemblespiel und gingen getrennte Wege.
"Wir sind nun mal", erklärte Nash damals, "vier ausgeprägte Individualisten mit einer intensiven Liebe-und-Hass-Beziehung zueinander.
Wir kennen uns so gut, dass wir genau wissen, welchen Knopf wir drücken müssen, um uns gegenseitig in Rage zu bringen."
Ihr Einzelgängerruhm verdünnte sich jedoch von LP zu LP dermaßen, dass die Tourneereformation des Quartetts 1974 auf die Fans wie eine Erlösung wirkte.
1988 gab er sich und seinen Freunden, Young eingeschlossen, nach 18 Jahren Ensembleabstinenz erneut eine Chance, das zu beweisen: American Dream wurde ein Millionenseller.
Wenn auch die Gruppe nur gelegentlich auftrat, war das alte Charisma geblieben.
Als im Herbst 1989 die Berliner Mauer gefallen war, reisten Crosby, Stills & Nash spontan nach Berlin und spielten 20 Minuten lang Teach Your Children, Long Time Gone und Carried Away im Tiergarten am Brandenburger Tor.
Stills: "Ich habe es im Fernsehen mitbekommen und gedrängelt, bis wir im Flugzeug saßen.
Wir hatten Hammer und Schraubenzieher dabei und haben uns Brocken aus der Mauer geschlagen. Meiner liegt nun auf dem Kamin."
Solche vereinzelten Auftritte, mit oder ohne Young, und eine Tournee des Trios CS & N 1990 stärkten den Gruppenzusammenhalt so weit, dass die LP Live It Up aufgenommen und veröffentlich werden konnte, ehe sich Crosby im November nahe seinem Haus mit der Harley-Davidson das linke Bein, Fußgelenk und Schulter brach.
Während der Neunziger musizierten Crosby, Stills und Nash jeder einzeln, in wechselnden Duos oder im Trio, während sich Young konsequent seiner Solokarriere widmete – immer wieder von Unfällen und gesundheitlichen Gebrechen geplagt.
Eine Tournee des Trios 1994 zur Promotion ihrer CD After The Storm (Chart-Position 98 in den USA) musste abgesagt werden, weil Crosby dringend eine Lebertransplantation benötigte.
Erst 1999 ließ sich Young zu einer weiteren Quartett-Produktion überreden, der vierten in drei Jahrzehnten: Looking Forward (1999).
Bei den Promotion-Interviews fehlte diesmal Graham Nash. Er hatte sich beide Beine beim Segeln gebrochen.
2006 rief Neil Young das Quartett noch einmal zusammen, um sein Anti-Bush-Album Living With War zu betouren.
Die Peace-Veteranen rifen in den USA extrem emotionale Reaktionen von frenetischer Begeisterung bis absoluter Ablehnung hervor.
Dokumentiert wurde die Tour auf der CD Déjà Vu Live (2008).
2012 gingen CSN wieder auf große Tournee und veröffentlichten den Konzertmitschnitt "2012" als CD/DVD und Blu Ray.
zitiert aus musicline.de