08/05/13 Hannover MusikzentrumDie herrliche Cherilyn MacNeil ist angekommen, auch wenn der angedachte Alleingang erfreulicherweise nicht ganz so allein geriet wie geplant. Die Südafrikanerin mit Schaffensplatz in Neukölln (zum Glück muss sie nicht pendeln) widmet ihren selbstproduzierten Drittling ihrer Heimat und Herkunft, und kleidet ihre berührend-bewegenden Worte in eine Musiksprache, die in ihrer inzwischen gewonnenen Einzigartigkeit die Welten verbindet. Aber anstatt, wie anfangs angedacht, die Songs nur mit Piano, Perkussion und Gesang auszugestalten, füllte sie nach und nach ihre Arrangements mit verschiedenerlei farbigen Klang-, Gesang-, Ton- und Stimm-Schnipseln, die sie im Studio zu einem funkelnden Ganzen zusammenführte. Ihrem Plan folgend steht dabei das Klavier im instrumentalen Mittelpunkt, mindestens ebenso prägend, tragend und treibend wirkt aber die vielfältige, tönende wie tänzerische Perkussion, mit der Tindersticks-Schlagwerker Earl Harvin den bewegten Grund für die vielfarbigen Klang- und Stimmspielereien von Rivonia legt. Auf diese Basis häufte Cherilyn, unter der Misch-Mitwirkung von Eli Crews (Why?, Deerhoof etc.), einen bunt schillernden, auch in Momenten größter Fülle noch delikat durchschimmernden Klang-Palast aus Streichern, Holz- und Blechbläsern, Akkordeon, Gitarren und allerlei tönendem Schlagwerk, wobei sie stets ein köstliches Gleichgewicht aus Momenten intensiv-intimer Einsamkeit, kammermusikalischer Konzentration, exotischer Einladung zum Tanz und Phasen wahrer symphonischer Größe wahrt. Wundervollstes Instrument von allen aber ist Cherylins Stimme, die sie kunst- und gefühlvoll in viellagigen Harmonie-Sätzen über-, mit- und gegeneinander setzt, im Gospel-Chor erstrahlen, in fast perkussiven Phrasierungen rhythmisch betonen oder in verletzlicher Einsamkeit zart-zerbrechlichen Zauber verströmen lässt. Seine markant-sonore Stimme leiht gästeweise auch Konstantin Gropper, und zur romantisch-tragischen Größe seiner Get Well Soon-Welt lassen sich auch leise Parallelen feststellen. Aber auch Geistesverwandtschaften zur eigenbestimmten Kate Bush oder gar zu Joe Jackson‘s Body & Soul schimmern durch dieses kristallene Klang-Kaleidoskop, aber wirklich vergleichen lässt sich Dear Reader nur mit Dear Reader.(Glitterhouse)
09/05/13 Magdeburg Moritzhof
10/05/13 Dresden Scheune
13/05/13 Stuttgart Schocken
16/05/13 Munich Atomic Café
17/05/13 Leipzig Nato
18/05/13 Würzburg Cairo
19/05/13 Saarbrücken Garage
21/05/13 Freiburg Schmitz Katze
24/05/13 Köln Gebäude 9
26/05/13 Münster Gleis 22
27/05/13 Hamburg Uebel & Gefährlich
28/05/13 Berlin Lido
13/07/13 Rüsselsheim Phono Pop Festival
02/08/13 Jena Kulturarena
[youtube]r_NPQN3z_e0[/youtube]