Electric Light Orchestra
Verfasst: Sa 3. Mär 2012, 23:04
Electric_Light_Orchestra_(Logo 1976)
Biographie: (Quelle: Hit-Lexikon des Rock und Pop; Autor: Frank Laufenberg)
Auch wenn heute im Rückblick das Electric Light Orchestra (ELO) immer als Projekt von Jeff Lynne (voc, g, kb, p; *30. Dezember 1947 in Birmingham) dasteht, so war es doch Roy Wood (voc, g; *08. November 1946 als in Birmingham), der 1971 als treibende Kraft diese britische Formation aus der Taufe hob und auf der ersten LP auch mitspielte. Wood und Lynne wurden auch gemeinsam als die Produzenten genannt, wobei klar war, dass Jeff der Ansicht war, jetzt sei er mal am Zuge. In der Gruppe Move, die neben ELO noch bis 1972 bestand, hatte stets Roy Wood das Sagen gehabt. Noch vor Wood hatte Jeff Lynne in der Formation Idle Race gespielt. Nachdem sich Roy Wood ab August 1972 wiederum um ein neues Projekt, die Gruppe Wizzard, kümmerte, war Jeff alleiniger Chef bei ELO. Die Art und Weise, wie Jeff Lynne Platten produziert - mit viel Streichern und irgendwo im Hinterkopf immer den Rock'n'Roll -, ist aus all seinen Produktionen herauszuhören. Ob ELO, Dave Edmunds, Duane Eddy, Roy Orbison, Tom Petty, George Harrison oder wer auch immer, als Produzent erkennt jeder Jeff Lynne.
Die Besetzung von ELO wechselte seit Bandgründung immer mal wieder. Speziell was die Streicher anging, war die Fluktuation in der Band recht groß. Durch die Jahre hinweg waren es neben Jeff Lynne vor allem Bev Bevan (dr; *24. November 1944 als Roy Beverly Bevan in Birmingham), Kelly Groucutt (bg; *08. September 1945 als Michael William Groucutt in Coseley, West Midlands) und Richard Tandy (g, kb, bg; *26. März 1948 in Birmingham), die der Band treu blieben.
Speziell zwischen 1974 und 1983 waren die Langspielplatten in Europa und Nordamerika äußerst erfolgreich. Auf "Balance Of Power" spielten nur noch Lynne, Bevan und Tandy mit. Die klare, dynamische Handschrift von Jeff Lynne war die Konstante in der Band, führte aber auch dazu, dass sich viele Stücke sehr ähnlich waren. Die Alben "A New World Record", "Out Of The Blue" und "Discovery" dürften die Höhepunkte der Formation gewesen sein. Beim 1980er Hit "Xanadu" sang Olivia Newton-John mit.
Ab 1988 konzentrierte sich Lynne mehr und mehr auf andere Produktionen und nahm zusammen mit Roy Orbison, Bob Dylan, George Harrison und Tom Petty als Traveling Wilburys zwei Alben auf. 1990 erschien mit "Armchair Theatre" eine Solo-LP von Lynne.
1991 ging Bev Bevan ohne Lynne und mit einigen anderen ehemaligen ELO-Musikern als ELO 2 auf Welttournee. An diesem Projekt sollten zunächst der spätere Asia-Sänger John Payne und der Komponist Jim Steinman (Meat Loaf, Bonnie Tyler) mitwirken. Doch nach den ersten gerichtlichen Problemen durch die Interventionen Jeff Lynnes verließen die beiden die Band um Bevan. Eine der wenigen Singles jener Zeit war "Honest Man", mit der sie an frühere Zeiten anknüpfen wollten.
1995 arbeitete Jeff Lynne - erklärtermaßen Zeit seines Lebens großer Beatles-Fan - als Co-Produzent an den neuen Songs "Free As A Bird" und "Real Love" für die "Anthology"-Serie der Pilzköpfe mit.
15 Jahre dauerte es, bis im Juni 2001 mit "Zoom" ein neues Album von ELO erschien. Als erste Single wurde daraus "Alright" ausgekoppelt. Jeff spielte auf diesem Album Lead- und Rhythmusgitarre, Piano, Keyboards, Bass und Schlagzeug. Außerdem übernahm er die Lead- und die Background-Vocals - also war ELO jetzt nur noch Jeff Lynne. Bei einigen Titeln auf "Zoom" halfen Ringo Starr und George Harrison.
Jeff war auch maßgeblich an der Vervollständigung des Vermächtnis-Albums "Brainwashed" (2002) von George Harrison beteiligt - teilweise klingt es wie Traveling Wilburys. Kelly Groucutt erlitt am 18. Februar 2009 in Worcester einen Herzinfarkt und wurde in das örtliche Krankenhaus eingeliefert, wo er am 19. Februar 2009 im Alter von 63 Jahren verstarb.
Studioalben:
The Electric Light Orchestra/No Answer (1971)
ELO 2/Electric Light Orchestra II (1972)
Split Ends (1973)
On The Third Day (1973)
Eldorado (1974)
Face The Music (1975)
A New World Record (1976)
Out Of The Blue (1977)
Discovery (1979)
Xanadu (1980)
Time (1981)
Secret Messages (1983)
Balance Of Power (1986)
Electric Light Orchestra Part Two (als ELO 2, 1990)
Moment Of Truth (als ELO 2, 1994)
Zoom (2001)
Livealben:
The Night The Light Went On (1974)
Performing ELO’s Greatest Hits Live (1992, als ELO 2 mit dem The Moscow Symphony Orchestra)
One Night (1996, als ELO 2)
Live At Wembley '78 (1998)
Live At Winterland '76 (1998)
Live At The BBC (1999)