Faust
Verfasst: Fr 11. Mär 2016, 17:52
Ich durfte Faust zweimal auf Burg Herzberg beiwohnen! Das erst Mal als Event of the Year von Kalle gepriesen:
Vor der Bühne: Absperrung, sowas gab*s noch nie; dahinter ein FörderBand, aha, Sicherheit!!!
Während des gesamten Konzertes wurden RiesenBrocken auf das FörderBand gelegt, nach oben gefahren & auf ein Blech geknallt!!! Dazu röhrende Orgel, Hämmer auf EisenBahnSchienen usw. Die Eindrücke sind leider nicht mehr komplett.
Da kaufte ich mir You Know Faust & live in Edinburgh !!!
Ein oder zwei Jahre später eröffeten Faust am Donnerstag Abend das Festival mit Faust Wakes Nosferatu, ein MultiMedia-Event zum Original Film mit Max Schreck
Vor der Bühne: Absperrung, sowas gab*s noch nie; dahinter ein FörderBand, aha, Sicherheit!!!
Während des gesamten Konzertes wurden RiesenBrocken auf das FörderBand gelegt, nach oben gefahren & auf ein Blech geknallt!!! Dazu röhrende Orgel, Hämmer auf EisenBahnSchienen usw. Die Eindrücke sind leider nicht mehr komplett.
Da kaufte ich mir You Know Faust & live in Edinburgh !!!
Ein oder zwei Jahre später eröffeten Faust am Donnerstag Abend das Festival mit Faust Wakes Nosferatu, ein MultiMedia-Event zum Original Film mit Max Schreck
Band, Statement, Krach, Genie oder Wahnsinn ???
Faust ist eine der sogenannten Krautrockbands erster Stunde welche polarisiert wie wenige andere.
So ein bischen gehen die Quellen auseinander, aber es scheint wohl, daß die Gründungsmitglieder Péron, Sosna, Wüsthoff, Diermaier, Irmler und Meffert keine unbeschriebenen Blätter waren, sondern schon vorher in anderen Bands spielten. Irgendwann zwischen 1968 und 1970 findet dieser Secherpack zusammen und auch der Musikjournalist Nettelbeck stösst dazu.
In einer obskuren Aktion verschafft dieser dann Faust einen Plattenvertrag mit der Polydor ohne daß irgendwelche Demoaufnahmen existierten. Heute wäre so was unvorstellbar!.
Mit dem Vertrag in der Tasche geht es in das ländliche Wümme in ein altes Schulhaus. Dort entstehen dann 71-72 das selbst betitelte erste Album (legendär das klare Vinyl und die Röntgenbild artige Covergestaltung). Schock: eine scheinbar konzeptlose Mischung aus kakophonischen Klängen und eher milden, konventionellem. Revolutionär, genial oder einfach nur Dilettantisch???
Wie auch immer, die Kritiken eher positiv, Verkaufszahlen dafür absolut unbefriedigend.
Auch das zweite Album „So Far“(1972) , nun in fast monochromen Schwarz gehalten erleidet dank seiner ähnliche Strukturen das gleiche Schicksal.
Hier steigt die Polydor wieder aus und die Fäustlige Orientieren sich in Richtung des interessierteren UK.
Man landet nun bei dem noch jungen Virgin Label. Her entstehen dann die Alben „The Faust Tapes“ und „Faust IV“.
Branson lässt sich hier einen tollen Marketing-Gag einfallen: Faust Tapes wird zum Single-Preis verkauft und die Verkaufszahlen steigen enorm.
Aber schon bei Faust IV wieder Absturz. Branson unzufrieden, Faust frustriert, ein geplantes, fünftes Album wird nicht mehr realisiert.
Faust löst sich auf.
Ab 1975 ist Faust als Band erst mal Geschichte. Fünfzehn Jahre wird es still um die Bandmitglieder. Einzig Chris Cuttler´s Recommended Records
veröffentlich einiges an Archivmaterial aus der Zeit von 71 – 75 und hält in den geneigten Kreisen das Interesse an Faust am Leben.
Péron, Diermaier und Irmler fanden sich schließlich im Jahr 1990 wieder für ein Konzert zusammen. Daraus entstanden in wechselnden Besetztungen
um diesen 3er Kern die Alben Rien (1994), You Know Faust (1997),Faust Wakes Nosferatu (1997) und Ravvivando (1990). Ganz anders als in der ersten Phase, genau so kompromisslos, aber deutlich homogener und vom Krachpotential zurückgenommen. Aber eingängig und massenkompatibel—nie im Leben !!!!
Es gab auch diverse Tourneen in dieser Zeit. Speziell das Konzert 1997 hab ich als einer der extremsten Konzerte meiner Musiklaufbahn in Erinnerung.
Verstandzerschmetternde Klangkollagen in infernalischer Lautstärke……….. starker tobak
Von ca. 2000 bis 2005 gehen die Musiker wieder getrennte Wege.
Ab 2005 wird es zeitweilig Unübersichtlich. Da gibt es dann zeitweilig 2 Formationen mit dem Namen Faust, einmal ein Kollektiv um Diermeier/Peron und ein anders um Irmler. Irmler hat sich aber nach einem Album wieder von dem Namen Faust verabschiedet, wärend Diermeier/Peron immer noch unter dem Namen Faus auftreten und veröffentlichen.
Vermutlich immer noch kompromisslos unkommerziell und nur in Fankreisen erfolgreich, aber unbeirrt den eigenen Weg gehend.
Faust rules !!