Mensch, da ging's gestern Abend ja richtig hoch her hier, und ich war nicht dabei
Jetzt müsst Ihr halt meinen "gesammelten Senf" hintendran lesen
DocFederfeld hat geschrieben:Das stimmt sicherlich - dennoch ist Genesis ohne ihn verdammt schnell den Bach runtergegangen; nichts gegen "Trick" oder "Wuthering", aber die Innovationen waren weg. Während Gabriel bis heute immer wieder neue Wege versucht, ob sie mir jetzt gefallen oder nicht, sind Genesis zu einem langweiligen Rockdinosaurier verkommen. Daher gebe ich BBQ Recht - für mich ist ebenfalls Gabriel das Hirn der Band gewesen.
Erstens ging es offensichtlich mit Genesis bis heute nicht den Bach runter, sonst würde niemand mehr ihre Musik hören (wollen). Zweitens funktioniert eine Band mit einem übermächtigen Kopf nicht so lange und so erfolgreich (Gabriel blieb nichts anderes übrig, als unter seinem eigenen Namen weiter zu machen, und Collins hat ja beide Wege bedient, was er nicht hätte müssen, außer er wollte halt auch die Einflüsse von den anderen Bandmitgliedern).
Ansonsten Doc: Gut, dass jeder seinen Musikgeschmack hat und für seinen Geschmack etwas findet. Und es ist völlig o.k., dass Dir das eine oder andere stilistisch und/oder musiklaisch nicht gefällt, was uns letztlich die Möglichkeit gibt, hier zu diskutieren, und dabei muss man ja seinen eigenen Standpunkt vermitteln und ihn daher vorher mal formulieren. I like it
Roland hat geschrieben:Danach hat Phil alles kaputt gemacht.
Aber selbst diese Platten unter dem Einfluß von Phil waren relativ gesehen am restlichen Musikmarkt noch spitze.
Wenn Genesis insgesamt nicht die "Veränderungen" der Collins-Zeit hätte haben wollen, wäre Genesis sicher ohne Collins weiter marschiert (nicht dass man nicht gewusst hätte, wie man sich - von Einzelnen - trennt). Also kann Phil nur Dir etwas kaputt gemacht haben (und das ist mit Verlaub gesagt nicht "alles"). Und wenn Du Genesis trotz ihrer destruktiven Art noch an der Spitze siehst, was wären die dann ohne Phil gewesen?
By the way: Ich hab ja auch den Makel des Zu-Spät-Geboren-Seins. Und wenn ich mich nicht irre, gibt es sogar noch Leute, die noch jünger sind

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Fragile hat geschrieben:wäre das nicht progressiv gewesen, sondern reinste Stagnation und dann wären sie "langweilige Rockdinosaurier" geworden. (...) obwohl das nach der Meinung vieler Proggies vielleicht schon Pop ist.
Genesis sind eben mit der Zeit gegangen, haben sich verändert.
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Für was steht "Pop"? Meiner Meinung nach für "populär".
Yes spielten 68 vor vielleicht 200 Leuten und hatten gar keine Platte zum Verkaufen. In den 70-ern spielten sie vor 100.000 Leuten und waren die Mega-Seller: Sie waren populär. Man wollte Leute mit der Musik ansprechen, begeistern, und man wollte Geld verdienen; that's it.
Yes hatte sicherlich im Vegleich zu Genesis viele personelle Wechsel und bestimmt auch Stiländerungen - nennen wir sie Entwicklungen. Sie sind mit der Zeit gegangen (da fällt mir die Doppeldeutigkeit dieser Aussage auf

- nun ich meine, sie haben sich verändert). Mit welcher Zeit? Mit ihrer eigenen - sicher, denn die Musiker entwickeln sich schon mal persönlich. Mit der Zeit ihrer Fans - man weiß es nicht, da Fans durchaus auch kommen und gehen. Mit der Zeit der Musikszene - da kann man auf jeden Fall behaupten, dass die zweite Bedeutung von "Sie sind mit der Zeit gegangen" im Sinne von "sie haben uns verlassen" bei Yes jedenfalls mehr zutrifft als bei Genesis. Yes haben zunehmend und relativ zu Genesis über die Zeit hinweg immer weniger begeistern können. Hat sich nicht Yes mit ihren Veränderungen in eine Sackgasse oder gar ins Aus manövriert. Wenn ich mich recht entsinne füllen Genesis immer noch Stadien, aber ->
Inzwischen spielen Yes wieder vor - na sind wir freundlich - 800 Leuten und haben nix Neues zu verkaufen: Sie sind nicht mehr populär. Man würde gerne mehr Leute begeistern, aber das gelingt nicht.
Sicher, Musik ist etwas Kommerzielles. Aber warum? Weil die Leute sie hören wollen. Ist etwas Schlechtes an einer Musik, nur weil eine Million Lieschen Müller's sie auch gut finden, die auch "Lady Gaga" hören, gut finden und kaufen? Ich glaube, Yes wären um die Million Lieschen Müller's froh.
Und dann, ist Musik nicht auch Ausdruck ihrer Zeit - von wegen mit der Zeit gehen, also sich entwickeln? Die 68-er Ideen sind heute nicht mehr relevant. Es gibt andere brisante Themen. Ja, Esotherik und Umwelt gibt es weiterhin, aber die Zeit ist anders, schnelllebiger, "progressiver" in ihrem Stil. Da liegen beide, Yes und Genesis, nicht mehr in der Linie, nur Genesis (nicht nur Phil) haben ein Händchen dafür gehabt, dass es länger mehr Leute gab, die ihre Musik hören wollten, und das ohne dass Genesis in den Modern-Talking-Stil verfielen (also nicht "gebt den Massen einen Beat und eine "sonnenbankgebräunte Sangesschwuchtel" (Zitat Gottschalk)", sondern mit durchaus einer Fortführung dessen, was die roots ausmachte). Während Genesis das Kunststück, WEITERHIN populär zu bleiben über längere Zeit schafften, gelang es Yes nur mit "Owner ..." (was mir persönlich eher nicht gefällt), einem sich deutlich von der Popmusik-Masse abhebenden Stück.
Genesis kann sagen "alle Leute da, also sind wir in der richtigen Welt", während Yes so gesehen sagen muss "fast keiner mehr da, wir sterben aus", und das war bekanntlich das Schicksal der Dinosaurier

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Ich erspare mir in diesem Thread, die Art und Weise der Entwicklung von Yes für sich und im Vergleich zu Genesis näher zu betrachten - das würde "Seiten" füllen. Ich finde dass die Ergebnisse hier und dort für sich sprechen.
Yes haben sich verändert und sind mit der Zeit gegangen.
Genesis sind mit der Zeit gegangen und haben sich verändert.
Mir wäre letzteres für Yes auch lieber gewesen.
Aprilfrost hat geschrieben:meine Hausband, der ich vorschreiben könnte, was und wie sie zu spielen hätten.
Und das ist ja nun typisch wieder mal das Sahnehäubchen auf die Diskussion, Du in den Startlöchern stehender vierter Monat mit der Eiseskälte: Das hättest Du wohl gerne, dass die Musikgötter dieser Welt Dich fragen, welche Musik sie machen dürfen

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