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Also, an an eine Genesis-Reunion (egal ob 3er- oder 5er-Besetzung) glaube ich, ehrlich gesagt nicht. Zumindest wäre die 3er-Version nur mit einem neuem Album interessant. Die Retro-Schiene wurde in der Besetzung 2007-09 mit Tour, Box-Sets, Buch, etc. schon reichlich beackert und ein neues Album in der Besetzung wäre die einzig logische Konsequenz. Wenn sie allerdings die Reunion-Tour von fortsetzen wollen, dann bitte nur im Rest der Welt, der ihn 2007 nicht zu Gesicht bekam (Japan, Australien, Lateinamerika), denn denen würde ich die Konzerte schon noch gönnen.
Ein neues Genesis-Album wäre wohl auch nur in der 3er-Besetzung Banks/Collins/Rutherford wirklich realistisch. Als Trio hat diese Band ganz klar am besten funktioniert. Da stimmte die Chemie, da gab es eine echte Banddemokratie, und das hört man den Alben (zumindest ab "Duke") eben auch an. Die sind alle eine runde Sache, eingespielt von drei Musikern, die entspannt und mit sichtbarem Spaß bei der Sache sind.
Eine 5er-Reunion halte ich für komplett ausgeschlossen. Steve ist nächstes Jahr wieder auf Tour und arbeitet zudem an einem neuen Solo-Album, dito Peter. Auch Mike kümmert sich wieder verstärkt um seine Mechaniker. Ich denke auch nicht, dass man wirklich als Quintett wirklich noch ein Album realisieren könnte. Gerade Tony (dessen Soloschaffen doch spätestens seit "Strictly Inc." ziemlicher Murks ist) würde versuchen, bei einem neuen Genesis-Album seine Vorstellungen durchzusetzen, wahrscheinlich noch mehr als seinerzeit bei "Wind & Wuthering". Und als Gegenpol zu Tony würde Steve aufgrund gestiegenen Selbstbewusstseins sicher auch nicht mehr wie bei "W&W" das Duckmäuschen spielen, sondern auch Ansprüche für sich stellen. Und dann wäre da noch Peter, der ja schon als Solokünstler unendlich lange braucht, bis er etwas absegnet. Da er ja schon alleine für den Nachfolger zu "UP" mindestens 11 Jahre braucht, könnt ihr ja mal spekulieren, wie lange er dafür brauchen wird, um sich mit Banks, Hackett und Co. auf etwas zu einigen, das seinem Perfektionsanspruch gerecht wird.
Da ist ein neues Collins-Album doch deutlich realistischer. Und auch wenn ich jetzt von einigen Prog-Fanatikern wahrscheinlich gesteinigt, geteert und gefedert werde: Ich würde mich sehr darüber freuen, zumal "Testify" seinerzeit wirklich ein Schuss in den Ofen war. Seit einigen Sachen vom "Bärenbrüder"-Soundtrack ("Transformation") und der "Going Back"-Geschichte sehe ich bei Phil durchaus Pontential für ein neues Solo-Album. Auch mit was total Unkommerziellem wie dem "Big Band"-Album könnte er mich durchaus hinterm Ofen hervorlocken.
Um das hier auch noch klar zu stellen: Es gibt nicht wenig, was mir an Collins nicht gefällt. Aber in Sachen "vielseitige Projekte" und musikalische Grenzgänge braucht er sich sicher nicht hinter Gabriel oder Hackett zu verstecken. Egal, ob Prog, Pop, Big band, Fusion, Musical, oder Motown, er hat ein beeindruckendes Lebenswerk hinterlassen. Muss ja nicht immer gefallen.