Hallo da, hier spricht der Teemeister frisch vom Steve-Hackett-Konzert, seinem
first-ever Hackett-Konzert (wahrscheinlich auch dem letzten), aber besser als
gar keines, nicht wahr, jawollja! Es war nämlich absolute Spitze; und das sage
ich, ein bekennender Nicht-Fan (I Know, what I dislike) der Genesis-Revisons
(sic!) -Serie. Gen 18.30 Uhr olle Teemeister in good old Connewitz, Waldrand,
auf das good old Kettler-Nostalgie-Rad, und so geschätzte 10 oder 12 km immer
herrlich durch den Wald um am Pleiße-Ufer zum Nord-Gohliser Haus Auensee,
ein wirklich schöner Natur-Weg. Gegen 19 Uhr Ankunft. Einziges Problem: Wo das
gute Fahrrad lassen? Auf der Suche nach einem guten Parkplatz bin ich sogar
unbemerkt in den backbuilding-Hackett-Tourbus-Parking-Innenhof hinein gefahren,
war mir aber zu riskant, weil nachher hat die security vielleicht doch Lust auf
Arbeit, und die lassen die mich vielleicht nicht wieder rein, und ich muß gar dort
warten, bis Steve wieder weg will? Dann frägt der mich vielleicht noch, ob ich etwa
Gitarre spielen-, und ein wenig wie Peter singen könne, (so ein wenig aussehen wie
good old Pete tue ich ja auch noch) und ich sage auch noch ja; und aus mir wird
doch noch was; und ich werde noch kränker, als ich ohnehin schon bin, weil ich mit
Erfolg und Erfüllung höchstwahrscheinlich gar nicht umgehen kann? Nee, nicht mit
mir; schnell weg da, und eben anschließen unmittelbar am Haupteingang - wer nicht
wagt, kann auch nicht 12 km zurück laufen, durch Nacht und Nebel. Aber alles okay,
am Ende stand es brav und unversehrt herum und wartete auf mich, wie das Ross
von Lucky Luke; oder der Türkenschreck von Ritter Runkel. Kennt ihr den inzwischen,
Wessis? Sollte ihr lesen, das alte Mosaik mit den Digedags, ein super Comic für Leute
mit Grips.
Olle Quernichel Teemeister also rein in das Haus, dessen renovierter Zustand ihm noch
gar nicht geläufig (sehr gut!), und kommt gerade recht zu der Autogramm-Viertelstunde
mit Steve; infact war ich der dritte, der Mr. Hackett belästigen durfte. "Du, Steve" - sagte
ich zu ihm, -"icke, wa, bin derjenige welcher dich immer an deinem Geburtstag mit einer
lästigen email bedenkt, in der außerdem noch steht, daste mal in den Osten kommen sollst;
und ein Album mit olle Anthony Phillips als Gitarren-Duo machen sollst". Sagt der doch
tatsächlich zu mir: "Yes, I remember this, thank you". Na, wer's glaubt (ich, eventuell,
weiß noch nicht). Steve setzt sein Namen unter mein Tickett,- mein weißes Lamb-Lies-
Down-On-Broadway-Shirt, dass ich heute wieder trug (aber welches mirakulöserweise heute
absolut und allseitig ignoriert wurde - meine Lieblingsidee ist heimlich, dass meine, mir bis
dato noch unbekannte Traumfrau des Weges aus dem Märchenwald käme, und es - das
T-Shirt - mir einfach vom Leib ziehen würde); na, dieses T-Shirt wollte ich mir nicht von
Steve entstellen lassen, denn dann könnte ich es entweder nie wieder waschen, oder nie
wieder anziehen. Oder beides? Wurscht! Aber: Steve schaute schon auf, als er mein T-Shirt
sah. Komischerweise sonst kaum bzw. gar keine Leute mit alten T-Shirts; allerdings war es
recht kalt heute. Was mir gefallen hat, war das Charisma-Hutmacher-Shirt, welches das
merchandising für 26,- Euronen anbot. Aber wer hat am Ende des Monats noch 26,- Euro?
ich sicher nicht, und wenn, hätte ich mir vielleicht doch ein Getränk dort leisten können.
Und so ganz nebenbei: Die Sicherheit war ein schlechter Witz, an und in allen Punkten.
Durchgewunken, oder keiner da, fertig.
So muß es im heutigen Zeitalter ja nun auch nicht sein, siehe Boston. Ich habe selbst
Autogrammstunden mit Größen wie, äh, Frank Schöbel und Aurora Lacasa organisiert,
und ich kann euch sagen: Die Fans aus den Altersheimen wurden mit Absperrungen
gehalten, die es in sich hatten. Andererseits: Gut, dass es so laufen konnte: easy.
Was mir sehr komplimentiert, ist die Bestuhlung, bzw. die Idee derselben; weil dies ein
wenig Seconds-Out-Atmosphäre für mich bringt. Dadurch werden all diese schrecklichen
Handy-, Kamera-, Bierhol- und Quassel-Menschen beinah zu konzentrativem Zuhören
gezwungen, satt zu quatschen usw.. Von der Bühne habe ich tatsächlich etwas - je
nach Kopfdrehung sogar alles - gesehen, keine Selbstverständlichkeit. Bei diesen Steh-
Konzerten komme ich nie gut weg, da ich eben nur lumpige 1,73 bin - dafür aber beinah
"Sitzriese".
Dann also geht's los, und von der Bühne dröhnen die schaurig-schönen keyboard-Akkorde
von "Watcher Of The Skies". Absolut Gänsehaut bei "Chamber Of 32 Doors" und "Cuckoo
Cocoon"; auch, weil Rob Townsend einen super-Flötenpart spielte; und der drummer die
Collins-Stimme mitsang. Da kam wirklich beinah ein Hauch von Genesis--Fieber auf
nee, der kam schon öfter; und nicht nur beinah. Nad Sylvan, der Sänger, ist nicht so mein
Fall, aber es war annehmbar, was er leistete (außer vielleicht bei seinem Tiefpunkt:
"Entangled"). Das hätte Steve mal den drummer singen lassen sollen. Den Refrain singen
dann beinah alle auf der Bühne mit, auch Steve.
Kein "Lamia" heute, aber dafür ein begeisterndes "Fly On A Windshield". Leider auch kein
"Lamb Lies Down On Broadway". Der Drummer singt "Blood On The Rooftops"
wirklich sehr leidenschaftlich und überzeugend; dass kannte ich ja schon von der DVD.
Am besten gefiel mir das gänsehäutige "Unquiet Slumbers For The Sleepers" mit dem
ansschließenden Nachglühen, äh, "Afterglow". "Supper's Ready" auch recht gelungen;
Publikumslieblinge natürlich "The Musical Box", "Firth Of Fifth" (zwei, drei falsche Töne
von Roger King beim Vorspiel), und, - most of all. - "I Know What I Like". I repeat myself,
when under stress: Leute, geht da hin; so ein Set-List gibt es nie wieder unter Beteiligung
eines echten, alten Genesis-Mitgliedes. Es sei denn, Tony Banks wacht endlich auf? Unsinn.
Das Licht war farblich sehr gut abgestimmt, oft in grün und rot; allerdings kam es mir so vor,
als wäre es manchmal ein wenig verzögert im Timing. Beispiel: Bei Supper's Ready war Nad
Sylvan bei "Six Six Six ..." noch im Dunklen, - erst bei " ... is not longer alone ..." ging ihm ein
Licht auf. Gesungen hat er diesen Part, wie einst Peter und Phil, von ganz hinten, und erhöht.
Es fehlte nur der Trockeneis-Nebel.
Watcher Of The Skies
Chamber Of 32 Doors
Dancing With The Moonlit Knight
Fly On A Windshield
(kurze Pause hier, was mit verwundertem Lachen quittiert wurde,
als es dann weiter ging, wie auf der Platte; aber was Steve zeigt,
dass man "The Lamb" eben kennt)
Cuckoo Cocoon
Hairless Heart
Firth Of Fifth
Blood On The Rooftops
Unquiet Slumbers For The Sleepers
In That Quiet Earth
Afterglow
I Know What I Like
Dance On A Volcano
Entangled
The Musical Box
Supper's Ready
Zugabe
Eleventh Earl Of Mar
Slogans/Los Endos
Olle Teedings nach den beiden Zugaben "Eleventh Earl Of Mar" (und Steve's: "
Noch ein?") -es folgte "Slogans/Los Endos" , -und einem "Gute Nacht, Leipzig"
aus dem Mund von Steve (na, seine Frau Amanda wirds ihm schon eingepaukt
haben) wieder auf sein Rad, und zurück in sein good old Connewitz, immer besorgt,
in die Pleiße zu fallen, weil: Nachts, im Wald, ist es nun mal dunkel. Last not least:
Hier mein öffentlicher Dank an meinen alten Schulfreund Sven und seine Freundin
für das herrliche Geburtstagsgeschenk (die Karte). Ich schwöre, bei allem, was mir
eigentlich heilig sein müßte, dass das da unten tatsächlich die Unterschrift von S.
Hackett ist:
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