Nach und nach vervollständige ich meine Kansas LP-Sammlung.
Die Band habe ich immer gemocht, natürlich vorwiegend die Hochzeit mit den Herren Livgren, Steinhardt, Walsh,
gemeinsam versteht sich. 
Phil Ehart und Richard Williams sind ja die Dauermitglieder.
Nun also ist "Power" in die Sammlung gekommen. Ursprünglich wollte ich nur meine Lieblingsalben anschaffen, inzwischen
sind auch jene eingewandert, die kleines Geld kosten. Auch hier hatte ich Glück, das Cover hat Spuren, aber das Vinyl ist
fast makellos.
 
 
Bei Amazon steht die gebrauchte MCA-Version heute bei 107,89€,  ... ein Mondpreis.
Ich habe ganze 3€ dafür gezahlt, das ist eher realistisch, da ich die Scheibe schon auf
einigen Flohmärkten gesehen habe.
Ich liebe LPs, weil man natürlich immer erst aufs Cover schaut. Also sieht man auch gleich:
Steve Walsh ist wieder an Bord und er hat auch gleich Billy Greer am Bass mitgebracht. 
Dafür ist Kerry Livgren, der Hauptkomponist und Multi-Instrumentalist sowie Robby Steinhardt  
Geige und Gesang nicht mehr an Bord. 
Einen Geiger findet man im Lineup nicht mehr, das bedeutet den Verlust einiger Markenzeichen.
Neu an Bord ist auch Steve Morse, der ja später bei Deep Purple Ritchie Blackmore ersetzt und aktuell
dort eine Pause macht, weil seine Frau schwer erkrankt ist. Morse ist ja auch ein guter Bekannter von
Steve Howe und wurde wie sein Namensvetter 5 Jahre lang hintereinander als bester Gitarrist im Guitar-Player
gekürt. Das hat dann nur noch Eric Johnson geschafft. Morse hatte ja Howe für einen Gastauftritt bei seinen 
Dixi Dregs gewonnen.
Morse ist dann auch gleich Mitkomponist aller 10 Songs des Albums. Was  kann man im Jahre 1986 musikalisch
erwarten? Ich hatte da keine großen Vorstellungen und so entspricht das Album auch dem Zeitgeist der bands, die damals
in den Radios liefen. Erinnert ist man hier und da an Saga, Survivor und Yes-West, vor allem was Drums, Gitarren
und Keyboards betrifft. Natürlich findet auch der Kansas-Fan seine typischen pathetischen Kansas-Partituren und
natürlich auch Walshs typischer Gesang, der hier fast makellos klingt. 
Das Nachfolgealbum "In the Spirit of Things" ist ähnlich gehalten. Und wieder gibt es eine Parallele zu Yes.
Als Anderson zu ABWH wechselt, schreiben Yes-West den Posten des Sängers aus. So bewirbt sich auch
Steve Walsh und singt vor. Später gibt er zu Protokoll: "Die wollten keinen Amerikaner als Sänger".
Lustig nur, alle Yes-W.-Mitglieder wohnten damals bereits dort.
Unter dem Strich habe ich es nicht bereut, es ist eine gute Scheibe und wer Survivor und Saga mag, der findet
auch an diesem Album sein gefallen und die Die-Hard-Kansas-Fans enttäuscht es auch nicht, obwohl ich nach
dem ersten Durchlauf nicht begeistert war.