
Die "Patin des Punk" kündigt für Juni 2012 ein neues Album namens "Banga" an. Fünf Jahre nach dem Cover-Album "Twelve" (mit unterhaltsamen Coverversionen von u.a. den Stones, Nirvana, den Doors, den Beatles und R.E.M.) kommt nun wieder ein Album mit eigenen Songs heraus. Mit "This Is The Girl" wird sich auch eine Hommage an die 2011 verstorbene Amy Winehouse auf diesem neuen Album befinden. Ein anderer Song (Titel noch unbekannt) wird sich mit der Fukushima-Katastrophe auseinandersetzen. Diese Songs wird Patti dann mit Band neben den Klassikern im Sommer auf Tour präsentieren, bei der sie auch für drei Konzerte in Deutschland vorbeischaut:
04.07.2012 Freiburg (ZMF)
09.07.2012 Bonn (Kunst!Rasen)
11.07.2012 Berlin (Tempodrom)
12.07.2012 Dachau (Rathausplatz)
Zur Person:
Patricia Lee "Patti" Smith, geboren am 30. Dezember 1946 in Chicago, sorgte Mitte bis Ende der 70er mit ihrem radikalen Verbindung von Garagenrock à la Stooges und Velvet Underground für viel Furore in der New Yorker Underground-Szene, dass man ihr später den Beinamen "Godmother of Punk" gab. Ein Attribut, dass sie sich übrigens mit Nina Hagen teilt. 1975 erschien ihr Debüt-Album "Horses", aufgenommen in den legendäre Electric Lady Studios, die Jimi Hendrix gehörten und dem sie ebenfalls musikalisch nacheiferte (ihre erste Single war ein Cover von Hendrix' "Hey Joe"). Neben vielen Eigenkompositionen befindet sich auf dem Album auch eine Coverversion von "Gloria" (Original: Them/Van Morrison, 1964), die viele Musikkritiker und -hörer für besser als das Original halten. Großen Erfolg auch in kommerzieller Hinsicht hatte sie 1978, als nun auch in Großbritannien und Resteuropa viele Bands das adaptierten, was Patti und deren US-ollegen wie die Ramones schon Mitte der 70er vorgemacht hatte, mit dem Song "Because The Night", den sie zusammen mit Bruce Springsteen geschrieben hatte und der später auch noch unzählige Male gecovert wurde. Kurz danach lernte Patti Fred "Sonic" Smith, seines Zeichens Gitarrist bei MC5 kennen und lieben. Die beiden waren von 1980 bis zu Freds plötzlichem Tod im November 1994 verheiratet. Vorher war Patti lange Jahre mit dem New Yorker Fotografen Robert Mapplethorpe (1946-1989) liiert, der sie auch für ihre Albencover ablichtete. Aufgrund dieser persönlichen Schicksalsschläge und anderen privaten Problemen wurden die zeitlichen Abstände ihrer Albenveröffentlichungen immer länger. Diese unglücklichen Ereignisse (zu denen auch der Selbstmord von Nirvana-Frontmann Kurt Cobain gehörte, den Patti bewundert hatte) verarbeitete sie schließlich in ihrem 1996er Album "Gone Again". Seitdem tritt sie wieder häufiger auf und Alben von ihr erscheinen wieder etwas regelmäßiger. Neben ihren musikalischen und textschreiberischen Aktivitäten ist Patti auch als Malerin und Fotografin tätig. 2005 wurde ihr vom französischen Kultusministerium der Ordre des Arts et des Lettres ("Orden der Künste und der Literatur") verliehen und 2011 wurde sie in Stockholm mit dem "Polar Music Prize" ausgezeichnet. Zudem wurde sie 2007 in die "Rock'n'Roll Hall of Fame" aufgenommen.
Diskographie:
Horses (1975)
Radio Ethiopia (1976)
Easter (1978)
Wave (1979)
Dream Of Life (1988)
Gone Again (1996)
Peace And Noise (1997)
Gung Ho (2000)
Trampin' (2004)
Twelve (2007)
Banga (2012)