Steven Wilson, Dienstag 19.01.2016, Frankfurt Alte Oper, ganz oben im Olymp....
Also, wie fang ich an????
Samstag, 16.01.2016: ich sitz am Schreibtisch und höre zum wiederholten Male den wunderbaren Clip "Routine" an.... denke: hach, schau doch mal auf die Seite von Steven und guck nach, was er so treibt, bzw. wo er sich zur Zeit rumtreibt.... Getan, gemacht und fast umgefallen: WIE??? WAS ??? DER SPIELT AM DIENSTAG IN FRANKFURT???? (der treue Forumleser wird es bereits gemerkt haben: der Typ "rowoma" hat recht wenig Ahnung, was den Steven Wilson betrifft - und damit liegt er völlig richtig!!!! - ein Umstand, der sich nun seit gestern Abend ändern wird!!!!) - ich also auf die Seite von dem großen Ticket-seller und ausgedruckt das Online-Ticket und nix wie hin in die Hessen-Metropole mit nix von Ahnung, was da wohl kommen wird... (bis auf ein paar Tube-Schnipsel - jungfräulicher Grundcharakter des Besuchers in Bezug auf die Musik, die da kommen wird...). Also hoch in den Olymp, kurzer Blick ins weite Rund: oha, ein markanter Hinterkopf!!! Den kenn´ich, das ist doch .... (davon weiter unten)!
Also. die Jungs betreten die Bühne, bereits vorher eingespielte Klangcollagen verdichten sich zu einer Struktur (dies in einem gekonnten Raumklang dank guter "back-row-speaker") und los geht´s mit .... ähhh ja, ich nix wissen... (habe mich danach in bester Flagellanten-Manier mentale mehrmals den Rücken mit der 5-schwänzigen Katze traktiert ob dieser grandiosen Unwissenheit). Egal, die Musik nimmt mich mit - und das ist für mich das Wichtigste auf einem solchen Konzert. Und dann, an 5. Stelle, kommt der Song, der mir wirklich ein wenig die Augen mit Tränen füllen konnte: "Routine" - mein Gott, wat war dat schöööön!! und es berührte so tief! - aber keine Zeit zum melancholischen Verweilen: satte, knallharte Riffs donnerten durchs gerade Rund und ließen die Füße / Beine nicht mehr ruhen bis zum Ende des ersten Teils, welcher letztendlich aus der vollständigen Wiedergabe des neuesten Albums "Hands. Cannot. Erase." bestand.
Tja - und dann begab ich mich zum besagten Hinterkopf, klopfte kurz auf die Schulter und konnte eine unterhaltsame, beschwingte Pause mit - ähhmmm, davon weiter unten... - verbringen...
Teil 2 begann mit einer recht düstern, durch Scherenschnitt-Animationen illustrierten (Achtung: Neudeutsch!) "Performance" einer Hinrichtungs- / Kirchen-Niederbrenn-Sequenz-Musik - wirklich gut! Aber dann geschah etwas, was vermutlich der gesamten Unwissenheit ob des Dargebrachten und des zurückliegenden Arbeitstages gezollt war: Bei mir riss der Spannungsfaden und der Rest des Konzertes, welches wahrlich nicht schlechter wurde, sondern ganz im Gegenteil für diejenigen, welche vermutlich jeden Ton bereits herbei-beteten, in einer Form kollektiver Trance mündete, strömte an mir kraftvoll vorbei.... (es finden sich diverse Bissspuren auf meinem Aller....., da mir diese Trance verschlossen blieb, was mich wahrlich grämte...). Nun ja... Als erste Zugabe gab es dann ein Tribute an David Bowie: der allseits bekannte "Major" schwebte, getragen von zarter Stimme und unterstützt durch das Publikum, quer durch den Saal und verwies auf die Endlichkeit des Seins und wie wichtig es ist, seine Zeit hier unten sinnvoll und zufrieden zu nutzen und, wenn es geht, sogar ein paar bleibende Spuren zu hinterlassen..... war echt gut!!!
Kurz zu den Musikern ein paar Worte:
Also der Steven, der schlaksige Spargeltarzan mit der Kraft dreier Braunbären und der Intelligenz von... ach, was weiß ich...., kommt wirklich unprätenziös rüber, wenngleich sich wohl doch alles nach professioneller Manier auf jedem Konzert 1:1 wiederholt. Allein sein Kommentar über das Münchner Publikum - naja, braucht´s nicht - woanders werden wohl die Frankfurter hier an selbiger Stelle sich wiederfinden. Egal, der Steven ist ein großer Musiker, der den Prog endlich aus dem Gespinst der 70-er weiterführt und eine Zukunft geben kann und wohl auch wird.
Am Bass und anderen Gerätschaften stand Nick Beggs, die Allzweckwaffe aller Tourenden (sah ihn letztes Jahr mit Steve Hackett in Stuttgart). Gibt es eigentlich etwas, was der Kerl nicht spielen kann????
Für die weitere Musiker und das allgemein Medienecho sei auf die unten verlinkten Presseartikel verwiesen - denn jetzt bin ich müde!
Ach ja - der Hinterkopf: der gehört demjenigen, dem ich diese Sportanreise nach Frankfurt zu verdanken habe. Also schuld an Allem ist der Topo!!! Und dafür sei ihm recht herzlich gedankt!!!! Das Einstellen des Videoclips gab mir die Initialzündung zum gestrigen Besuch.
So - und jetzt: Gute Nacht!
(Rechtschreibfehler im obigen Text sind möglich, aber nicht beabsichtigt: Spontanschreiberei...)
http://www.regioactive.de/review/2016/0 ... sbMs9.html
http://www.regioactive.de/galerie/2016/ ... Lk3tY.html