Mit U.K., in dieser Konstellation, hätte man jedoch nicht mehr gerechnet, denn zu ihrer aktiven Zeit waren sie relativ erfolglos.
Umso erfreulicher, dass sie nun doch wieder zusammen auf der Bühne stehen.
Ein Wermutstropfen, Terry Bozzio ist im aktuellen Tourabschnitt nicht dabei.
Spielte in den USA noch das Trio Jobson - Wetton - Bozzio, erschien in Aschaffenburg ein Quartett ohne Terry Bozzio.
Ergänzt wurde Eddie Jobson und John Wetton von Gary Husband (Drums) und dem studierten Jazz-Musikpädagogiken Alex Machacek (Gitarre).
Beide stammen aus dem musikalischen Umfeld von Jobson und haben einen Jazz-Hintergrund, der von Allan Holdsworth und John McLaughlin geprägt ist. (mit dem sie auch schon spielten)
Die Stimmung des Publikums ist, von Beginn an, euphorisch, was sich durchaus schnell als berechtigt erwies.
Schon die ersten massiven Keyboardwälle und die Überleitung, zu In The Dead Of Night, riefen Begeisterungsstürme hervor.
Das Set beschränkte sich nicht nur auf die beiden UK-Platten, sondern überraschte auch mit 2 King Crimson-Klassikern.
Vor allem Starless, fügte sich optimal ins Programm, das zu keinem Zeitpunkt langweilig wurde.
Hervorzuheben sind, vor allem, die Leistungen Eddie Jobson’s, der sowohl an Keyboards als auch an der elektrischen Violine, virtuos agiert.
Gerade bei seinem Violine-Solo, entlockte er dem Instrument Klänge, die man so noch nicht gehört hat.
Ebenso kreativ bedient er die Tasteninstrumente, die er in allen stilistischen Facetten beherrscht und wunderbare Sounds hervorbrachte.
Ein Klassiker jagte den anderen, ein Solo jagte das andere, ein Schauer jagte den nächsten und es wird schnell klar, dass dieser Abend unvergesslich bleiben wird.
Eins ums andere Mal, wurde auf den Instrumenten gezaubert!
Das Konzert war durchweg optimal ausgesteuert, brachte die äußerst komplex dargebotene Musik sehr druckvoll -nicht breiig- rüber, was eher eine Seltenheit ist.
Schön, auch mal John Wetton beim Spielen von Musik, die eine Herausforderung darstellt, zu sehen.
Sein Gesang war sehr intensiv, auch wenn er die höheren Tonlagen nicht so kräftig traf.
Schade, schade, dass der Gitarrist Alex Machacek, nur so wenig Soloeinlagen bekam, auch er, ein grandioser Techniker, der es vielleicht sogar mit Holdsworth und John McLaughlin aufnehmen könnte.
Sehr viel Mühe gab sich auch der Drummer Gary Husband, der jedoch nicht über die mächtigen Schatten von Terry Bozzio und Bill Bruford springen konnte.
Der einzige Kritikpunkt, der mir nach dem Konzert noch einfällt, ist die viel zu kurze Spielzeit, von gut 100 min.
Zwei finale Zugaben hat man, dem überwältigten Publikum noch spendiert, bevor man mit einer Pianoversion von Rendezvous 6:02, nach Hause geschickt wurde.
Anschließend gab es dann noch ein kleines Forumstreffen mit Melanie Daydream, Topo und mir, in der Bar nebenan.
Viele Grüße noch mal auf diesem Wege!
Setlist:
Alaska
In The Dead Of Night
By The Light Of Day
Presto Vivace and Reprise
Thirty Years
Starless (King Crimson)
Carrying No Cross (performed as a trio)
Keyboard Solo (Eddie Jobson solo)
Violin Solo (Eddie Jobson Solo)
Book Of Saturday (King Crimson ; John Wetton solo)
Danger Money
Nevermore
Zugabe:
Caesar’s Palace Blues
The Only Thing She Needs
Rendezvous 6:02 (Eddie and John; duo)
Das Fotografieren war strengstens verboten, kein Problem für SOONY!