1999
Concert Classics Vol.4 - live in Boston '78
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 1999 (Aufnahmen von 1978)
Besonderheiten/Stil: live; Klassischer Prog
Label:
Durchschnittswertung: 11.5/15 (2 Rezensionen)
Besetzung:
Allan Holdsworth Guitar
Eddie Jobson keyboards, e-Violin & electronics
John Wetton bass & vocals
Bill Bruford kit drums & percussion
Tracklist:
1. Alaska 1:34
2. Time To Kill 7:16
3. The Only Thing She Needs 7:20
4. Carrying No Cross 9:58
5. Thirty Years 10:02
6. In The Dead Of Night 7:49
7. Caesar's Palace Blues 4:29
Gesamtlaufzeit 48:28
http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=u
von: Sal Pichireddu (Rezension 1 von 2)
Um allen Zweifeln entgegenzutreten: Diese CD ist schon wieder Geschichte, kaum war sie veröffentlicht, da drängte Eddie Jobson auch schon wieder darauf, sie vom Markt zu nehmen. Trotzdem findet man die CD bisweilen noch in den Läden - Raritätensammler sollten also zugreifen... aber nicht nur Raritätensammler.
"Concert Classics Vol.4" bietet einen Live-Mitschnitt der UK-Urbesetzung , die sich gerade zwischen Debüt-Album und Folgealbum befand, also "Danger Money" die später, 1979 ohne Holdsworth und Bruford aufgenommen werden sollte. Folglich finden sich Stücke aus dem ersten und dem zweiten UK-Album auf "Concert Classics", die Stücke der "Danger Money" allerdings noch in frühen Versionen. "Concert Classics Vol.4" ist der Soundboard-Mitschnitt eines Konzertes aus dem Jahre 1978, daß in Boston aufgenommen und hinlänglich gebootlegt wurde.
Der Sound ist dennoch OK, obwohl dem Album bestimmt noch ein Mix, vielleicht ein paar Overdubs fehlen (die Background Vocals sind, wenn überhaupt vorhanden, kaum zu hören und einfach nicht gelungen). Was dieses Album so interessant macht ist eher die Art, wie eben das Material dargeboten wird.
"Alaska" der Opener des Albums und "Time to Kill" kommen in routinierter Fassung daher, wen wundert's, stammen sie doch vom Debüt. Dann aber folgt mit "The only thing she needs", das erst auf der "Danger Money" seine endgültige Form und seinen endgültigen Text erhalten sollte, mit einem furios aufspielenden Allan Holdsworth - jetzt weiß man, was bei der Studio-Version fehlt! Noch krasser ist der Unterschied bei "Carrying No Cross" - hier ist der gesamte instrumentale Mittelteil anders, wiederum ein atemberaubender Holdsworth und wiederum mit einer frühen Fassung des Textes. Eines wird bei diesen beiden Stücken deutlich: Holdsworth war für die jazzige Note des Debüts verantwortlich, ohne seine Gitarrenriffs erhält die Musik Uks einen anderen Charakter. "Thirty Years" und "In The Dead Of Night" stammen vom Debüt und kommen daher klassisch und weitgehend überraschungsfrei daher, doch das Finale "Caesar's Palace Blues" wartet mit der größten Überraschung auf. Erst jetzt wird dem Hörer klar, wieso das Stück überhaupt "Blues" heißt - Tempo und Charakter sollten später auf der "Danger Money" völlig verändert werden. Diese Live-Version von "Caesar's Palace Blues" hat nichts mit der furiosen Virtuosität der Live-Version auf der offiziellen UK-Live-Scheibe "Night After Night" zu tun und doch ist sie ein weiteres Highlight auf diesem Album.
Fazit: "Concert Classics Vol. 4" komplettiert das (Live-) Bild der kurzlebigen, legendären Formation UK und ist, bestimmt nicht nur wegen seines Raritätenstatus, eine echte Bereicherung für den Freund dieser Musik.
Anspieltipp(s): The Only Thing She Needs, Carrying No Cross, Caesar's Palace Blues
von: Nik Brückner (Rezension 2 von 2)
Das Album "Concert Classics" wurde 2007 von Polydor Japan unter dem Titel "Live in Boston" neu aufgelegt. Der Sound ist gegenüber der Erstausgabe verbessert und das Album steckt in einem neu designten Mini-LP-Sleeve. Wer sich "Concert Classics" nicht besorgen konnte, kann das jetzt nachholen.