"Sweetness" war Yes' allererste Single, die sie veröffentlicht hatten. Chartsmäßig damals und uuf ihrem Debütalbum heutzutage eher unbeachtet, könnte es allerdings schon als Blaupause für Yes' verklärte und romantische Seite bei späteren Songs wie z.B "A Venture", "And You And I", "To Be Over" oder den Longtrack-Parts "Leaves Of Green" und "Nous Sommes Du Soleil" durchgehen. Jedenfalls zeigen sich hier die Einflüsse ihrer großen Vorbilder (Simon & Garfunkel, Fifth Dimension, The Beatles) ziemlich deutlich.
Als Single erschien "Sweetness" im Frühsommer 1969 und beinhaltete eine Rock-Beat-Coverversion von "Something's Coming" aus Leonard Bernstein's berühmter "West Side Story".
Re: Track: Sweetness
Verfasst: Sa 16. Mär 2013, 22:15
von SOON
Schöner Song, mein Problem damit ist allerdings der Gesang von Anderson.
Dieses heißere, brüchige kommt mir etwas zu schlafmützig daher.
Man merkt dem Song auch einen West Coast-Einfluß an, diese kalifornische Leichtigkeit hätte man sich auch in L.A. aufgenommen vorstellen können.
7 Punkt, das Feeling und der Harmoniegesang ist ja toll.
Re: Track: Sweetness
Verfasst: Sa 16. Mär 2013, 22:34
von Der Teemeister
Ich gebe mal 8 Punkte - ich mag den Song, und die gesamte 1. Scheibe.
Allerdings würde ich sagen, dass "Sweetness" mehr ein Anderson-Song ist;
denn ein Yes Stück. Typisch harmonisch Jon, sehnsuchtsvoll, dankbar für
das Haben der Liebsten. Nomen est ... ähem, Programm des Stückes.
Re: Track: Sweetness
Verfasst: Mo 18. Mär 2013, 15:41
von Fragile
Habe dem Stück jetzt auch sieben Punkte gegeben und zwar so ziemlich aus den gleichen Gründen wie SOON. Ich denke, bei mir ist es auch Jon's Gesang, der mir eine höhere Benotung verwehrt. Das heisere ist zwar ziemlich typisch für Jon, kommt aber bei aggressiveren Gesängen wie z.B. "Gates" oder "City Of Love" deutlich besser zur Geltung. Bei ruhigeren Sachen klingt es bei ihm teilweise etwas zu weinerlich. Naja, es gibt ja gottseidank noch stimmigen Harmoniegesang, der das alles wieder ausgleicht.
Der folkige West- (Byrds, Beach Boys) und auch teilweise Eastcoast-Einfluss (Simon & Garfunkel) passt ebenfalls sehr gut.
Re: Track: Sweetness
Verfasst: Mo 18. Mär 2013, 18:45
von SOON
Fragile hat geschrieben:
Der folkige West- (Byrds, Beach Boys) und auch teilweise Eastcoast-Einfluss (Simon & Garfunkel) passt ebenfalls sehr gut.
Von einem East Coast-Sound sprach man in den 60ern eigentlich nicht, das kam erst später beim Hip Hop.
S & G passen, finde ich, besser zum West Coast-Sound, im Osten waren eher düstere, avantgardistische Klänge wie von Velvet Underground dominierend.
Re: Track: Sweetness
Verfasst: Mo 18. Mär 2013, 19:22
von Fragile
SOON hat geschrieben:
Fragile hat geschrieben:
Der folkige West- (Byrds, Beach Boys) und auch teilweise Eastcoast-Einfluss (Simon & Garfunkel) passt ebenfalls sehr gut.
Von einem East Coast-Sound sprach man in den 60ern eigentlich nicht, das kam erst später beim Hip Hop.
S & G passen, finde ich, besser zum West Coast-Sound, im Osten waren eher düstere, avantgardistische Klänge wie von Velvet Underground dominierend.
Klar. Was ich meinte, war: Es gab ja auch an der Ostküste eine Folkszene (Joan Baez, Peter Paul & Mary, Pete Seeger, Judy Collins und zu einem nicht geringen Teil ja auch Dylan), gerade im Greenwich Village (N.Y.C.). Und auch davon klingt, wie ich finde, ein wenig in "Sweetness" an. Wenn natürlich auch nicht soviel wie vom Westküsten-Sound. Dass Yes große Fans von den Beach Boys (was den Gesang angeht) und den Byrds (was die Musik angeht) waren, ist unüberhörbar.
Simon & Garfunkel sind da, wie ich finde, eh ein Sonderfall. Auf der einen Seite sind sie natürlich stark sowohl von ost- als auch westamerikanischen Folkeinflüssen geprägt. Andererseits klingen sie (anders als Dylan und Baez) auch sehr europäisch. Gerade das "Parsley, Sage, Rosemary and Thyme"-Album hört sich für mich sehr nach "merry olde England" an. Ich denke, sie verstanden sich auch eher als einen Gegenentwurf zu Seeger, Baez, Dylan und Co. Zwar auch Folk, aber weniger politisch, mehr sozialromantisch. Flower Power eben.
Re: Track: Sweetness
Verfasst: Mo 18. Mär 2013, 19:35
von Der Teemeister
"Sweetness" sehe ich als ein Beispiel dafür, wenn Jon meint, dass Fifth Dimension ein
Einfluss für die Gesangsharmonien waren (West Coast). Aber die Grenzen waren sowieso
fließend.
Re: Track: Sweetness
Verfasst: Mo 18. Mär 2013, 21:31
von Aprilfrost
If East if West, I like YES best!
7 Punkte für dieses hübsche Kleinod.
@Teemaster: Siehste, ich kann auch ein bisschen dichten.
Re: Track: Sweetness
Verfasst: Sa 31. Aug 2013, 23:13
von oceansound
7 Punkte sind mir diese kleine Perle allemal wert, die trotz ihrer Gefälligkeit schon Ansätze des bald Kommenden erkennen lässt.