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[TRACK] That, That Is

Verfasst: Fr 1. Apr 2016, 00:31
von Fragile
Songfacts:
That, That Is - 19:15
  • I. Togetherness
    II. Crossfire
    III. The Giving Things
    IV. That Is
    V. All In All
    VI. How Did Heaven Begin?
    VII. Agree To Agree
Album: Keys To Ascension
Released: 28 October 1996
Recorded: Autumn 1995 - Spring 1996
Writer: Jon Anderson, Steve Howe, Chris Squire, Alan White
Producer: Yes, Tom Fletcher

zur Textübersetzung: That, That Is




Ein Raunen der Freude ging durch das Yes-Fanlager, als die Band im Herbst 1995 verkündete, dass sich die klassische Yes-Formation Anderson/Howe/Squire/Wakeman/White zusammengetan hat und ein neues gemeinsames Album sowie eine Tournee plant. Letztendlich ist, abgesehen von drei Reunion-Konzerten im kalifornischen San Luis Obispo (03.-05. März 1996) nicht wirklich etwas aus diesen Plänen geworden und die in dieser Zeit entstandenen neuen Studiotracks (das erste Studiomaterial der "Yes Big Five" seit dem 1978er Album "Tormato") gab es auch nicht wirklich als vollwertiges neues Studioalbum, sondern lediglich als Bonusbeigabe der zwei bei den Reunion-Konzerten mitgeschnittenen Livealben "Keys To Ascension 1 und 2" zu hören. Letztendlich hatten zu viele Plattenbosse und Konzertveranstalter das Sagen, was insbesondere Rick so verprellte, dass er Yes nach Beendigung der Aufnahmen wieder einmal den Rücken kehrte. Aber das nur am Rande.
Die ersten beiden Kostproben des neuen Classic-Yes-Studiomaterials gab es im Oktober 1996 also auf "Keys To Ascension" zu hören. Zwei Tracks, die unterschiedlicher nicht sein konnten: Erinnerte "Be The One" eher noch an die damals jüngere Yes-Vergangenheit, die vor allem durch den 1995 ausgestiegenen Trevor Rabin geprägt war, konnte man hingegen bei "That, That Is" eher wieder den Eindruck bekommen, dass neben Jon, Chris und Alan auch wieder Steve und Rick mit am Werk waren. Mehr noch erinnerte "That, That Is" nicht nur wegen seiner Länge von fast 20 Minuten wie an die "goldene progressivere Ära" von Yes in den 70ern, auch vom Aufbau her (aus mehreren Einzelteilen entstand ein ganzes Volle-Länge-Stück) war eine Verwandtschaft zu Klassikern wie "Close To The Edge", "Gates Of Delirium" oder "Awaken" nicht abzustreiten. In progressiver Hinsicht zogen Yes also mal wieder sämtliche Register und machte so bei den alteingesesseneren Yes-Fans Appetit auf mehr.
Textlich jedoch ließ man den märchenhaften Optimismus diesmal (größtenteils) sein und begann sich, kritisch mit der Realität auseinanderzusetzen. In diesem Fall thematisierte "That, That Is" ungewöhnlich für Yes das Leben orientierungsloser Jungendlicher auf den Straßen der Großstädte dieser Welt mitsamt einhergehenden Problemen wie Gewalt zwischen Jugendgangs, Gewaltverbrechen, Drogensucht und ungewollten Schwangerschaften bei Mädchen im Teenager-Alter.

Und nun viel Spaß beim Bewerten!

Re: Track: That, That Is

Verfasst: Fr 1. Apr 2016, 18:59
von nixe
Keys To Ascension Vol.1: Als ich es sah & kaufte & hörte, dachte ich nur: Da sind sie wieder, die Yes, die ich haben will! plus zwei neue studio-songs. Es stand da nix von Vol.1 & somit wußte ja keiner, das da noch was nach kommt, oder??? Nachdem beide Teile veröffentlicht waren, gab*s dann noch diese Keystudio!!! Diese allein wäre ein super neues Yes-Album schon gewesen, aber so gab es sie mir zweieinhalb Stunden live-bonus!!!
& die songs sind*s doch alle wert!!!

Re: Track: That, That Is

Verfasst: Fr 1. Apr 2016, 19:51
von Member Y
anixek hat geschrieben:Nachdem beide Teile veröffentlicht waren, gab*s dann noch diese Keystudio!!! Diese allein wäre ein super neues Yes-Album schon gewesen, aber so gab es sie mir zweieinhalb Stunden live-bonus!!!
"Keystudio" war 2011 mein Yes-Wiedereinstieg nach über 30 Jahren.

Re: Track: That, That Is

Verfasst: Sa 2. Apr 2016, 01:20
von SOON
That, That Is zählt nicht zu meinen Lieblingstracks.
Der Text weist zwar ein roten Faden auf aber die Suite wirkt auf mich zusammengekleistert.
Da fehlt komplett der Spannungsbogen über die 20 Minuten.
Hätte man lieber 5 Einzelne Stücke daraus gemacht, denn die Übergänge sind einfach schwach.
Klingt irgendwie nach schlechtem Neoprog.
Wakey hat nur wenige Solospots und die komplexen Unisono Gitarre-Bass-Riffs sind nicht gut integriert.
Schön sind einige Gesangsparts und Harmonien.
Vermutlich fanden sie die Key-Songs für ein reguläres Album zu schlecht.
Viel Zeit hat man sich dafür wohl auch nicht genommen.

6 Pkt.

Re: Track: That, That Is

Verfasst: Sa 2. Apr 2016, 07:59
von Member Z
SOON hat geschrieben:That, That Is zählt nicht zu meinen Lieblingstracks.
Der Text weist zwar ein roten Faden auf aber die Suite wirkt auf mich zusammengekleistert.
Da fehlt komplett der Spannungsbogen über die 20 Minuten.
Hätte man lieber 5 Einzelne Stücke daraus gemacht, denn die Übergänge sind einfach schwach.
Klingt irgendwie nach schlechtem Neoprog.
Wakey hat nur wenige Solospots und die komplexen Unisono Gitarre-Bass-Riffs sind nicht gut integriert.
Schön sind einige Gesangsparts und Harmonien.
Vermutlich fanden sie die Key-Songs für ein reguläres Album zu schlecht.
Viel Zeit hat man sich dafür wohl auch nicht genommen.

6 Pkt.
Du hast alles Wichtige wie ich es auch empfinde (= subjektiv!!) beschrieben. Besser kann man es nicht formulieren. Ich empfinde etliches (auch teilweise den Gesang) sogar abstoßend und musste mich zwingen, es überhaupt mal durch zu hören.
'Hatte immer mal vor, daraus selber etwas mit den schönen "Gesangsparts und Harmonien" für mich Hörbares zu editieren. Ob ich das in diesem Leben noch machen werde - isch weiset nich... :biggrinn: :boredom:

Ich halbiere noch einmal auf 3 Pkt. Wenn es diese schönen Harmonien nicht gäbe, wäre es mir nicht mal einen Punkt wert. Dann hätte ich gar nichts geschrieben...

Re: Track: That, That Is

Verfasst: Sa 2. Apr 2016, 20:07
von Fragile
Härtere Passagen a la "City Of Love meets Sound Chaser" wechseln sich ab mit Anderson/Howe-typischen harmonischen Passagen, was auch ein wenig an gewisse "Tales"-Momente erinnert. Vielleicht ist TTI ja sowas wie ein "Amarok" (Oldfield) für Einsteiger!
Natürlich wirkt der Song ein wenig zusammengestückelt, aber das sind z.B. "Supper's Ready", sowie viele Passagen auf "Tales" auch (wie Rick ja öfters kritisch anmerkte). Am wenigsten sind das noch "Close To The Edge", "Gates Of Delirium" und "Awaken" und gerade denen wird manchmal vorgeworfen, sie wären zu langatmig.
Was lernen wir daraus? Heutzutage einen Longtrack jenseits der 15 Minuten zu schaffen, der in sich stimmig aber nicht gestückelt ist, scheint inzwischen verdammt schwierig zu sein. Auch bei vielen der neueren Bands (Transatlantic, IQ) lässt sich feststellen, dass man bei sieben Minuten da an eine wirkliche Grenze für den Zuhörer stößt.

Insgesamt 8 Punkte, da es auch etwas abrupt endet.

Re: Track: That, That Is

Verfasst: Sa 2. Apr 2016, 20:58
von olias1
Dreamtime hat geschrieben:
SOON hat geschrieben:That, That Is zählt nicht zu meinen Lieblingstracks.
...
Du hast alles Wichtige wie ich es auch empfinde (= subjektiv!!) beschrieben. Besser kann man es nicht formulieren.
...
Ich habe 1996 von einem Freund eine Kassette mit einer Kopie von "Be The One" und "That, That Is" erhalten. Beides in einer Edit Version. Ich weiß noch genau das ich dies sofort auf dem Weg zu einem Abendtermin in Wagen hörte. Es hörte sich nicht schlecht an klang aber noch zu sehr nach Demo Version, was ich ihm dann auch gleich am nächsten Tag als wir telefonierten sagte. "Ich bin schon gespannt wie das klingt wenn es fertig ist!" meinte ich. Er machte eine lange Pause und sagte, "Das sind die fertigen Versionen".

Daran hat sich auch durch die langen Versionen nichts geändert. Für mich sind beide Songs Demos, nicht mehr nicht weniger. Vielleicht ändert sich meine Ansicht ja noch irgendwann.

Auch die SLO Live Tracks finde ich lahm. Ich war begeistert zu lesen, dass sie "Onward" spielen. Super, toll, dachte ich. Diese Nummer hätte ich schon gerne 1978 gehört. Aber die Onward-Live-Version von 1996 ist schleppend. Schade, ich liebe diese Nummer.

Zurück zu TTI: 5 Punkte, mehr ist für mich im Augenblick nicht drin.

Re: Track: That, That Is

Verfasst: So 3. Apr 2016, 09:30
von SOON
olias1 hat geschrieben:
Auch die SLO Live Tracks finde ich lahm. Ich war begeistert zu lesen, dass sie "Onward" spielen. Super, toll, dachte ich. Diese Nummer hätte ich schon gerne 1978 gehört. Aber die Onward-Live-Version von 1996 ist schleppend. Schade, ich liebe diese Nummer.
Mir gefällt die Version sehr gut, auch Time and the Word.
Lahm finde ich SLO nicht, hör mal Siberian Kathru und Starfish Trooper.
Die gehen ab wie Schmidts Katze.

Re: Track: That, That Is

Verfasst: So 3. Apr 2016, 17:37
von Fragile
Habe mir heute morgen noch einmal das Video-Bootleg von der 1991er "union"-Show in Denver angesehen. Wenn ich mich nicht ganz täusche und verhört habe, hat nicht nur "Mind Drive", sondern auch "That, That Is" seinen rhythmischen Ursprung in dem Bruford/White-Drum Duett. Einfach mal auf die zweite Hälfte dieses Drum Duetts achten und dann mit dem Übergang von "Togetherness" in "Crossfire" (wo Alan diesen merkwürdigen ungeraden Beat spielt, der von Jon mit kurzen Gesangsfetzen untermalt wird) vergleichen.

Re: Track: That, That Is

Verfasst: Mo 4. Apr 2016, 22:08
von rowoma
ich finde es klasse und völlig unterbewertet - 9 points, da gute Harmonien, neues textliches Land - und dennoch irgendwie seehhr positiv - 9!!!