Um es kurz zu machen, würde ich alle Yes-Tourneen aus dem Zeitraum 1971 bis 1988 gerne besuchen wollen, vor allem diejenigen, die nur wenig bis gar nicht für die Nachwelt visuell festgehalten worden sind (1974, 1975, 1976, 1977, 1980). Außerdem die Konzerte 1991 und 1994, da "Talk" seitdem ja setlistentechnisch auch extrem vernachlässigt wurde.
SOON hat geschrieben:Wenn ich mich auf eines festlegen müsste, dann eins von der 76er Tour, noch mit Moraz.
Da hatten sie Ctte, Ritual und GoD gespielt.
Wenn du auch noch CTTE hören willst, müsstest du allerdings in den Zeitraum November 1974 - August 1975 zurückreisen. Bei der 1976er Tour gab es nämlich kein CTTE mehr. Ebenso war auch "And You And I" verschwunden (sieht man von dem kurzen "Apocalypse"-Ausschnitt im damaligen Konzertintro ab).
Dafür aber mal wieder "Siberian Khatru" als Opener, welches "Sound Chaser" auf den zeiten Platz in der Setlist verdrängte und "Heart Of The Sunrise" (soweit ich weiß, bis dahin 1973 das letzte Mal gespielt).
Dreamtime hat geschrieben:In der Phase mit Patric Moraz fehlt mir das Konzert. Sollte Sie aber so schlecht gewesen sein, wie auf Gates of OPR, vermisse ich nichts.
Also, das QPR-Konzert ist in der Tat nicht sehr gelungen, weil da ein eher schlechteres Konzert erwischt wurde. Aufgrund des feuchtkalten Londoner Mai-Wetters waren Soundprobleme besonders in der ersten Hälfte der Show (bis einschließlich "Your Move") präsent, die Synthies verstimmten sich andauernd und Patrick Moraz war öfters Mal aus dem Takt oder drückte die falschen Tasten. Zudem war auch Jon Anderson's Stimme in Folge von mehreren Konzerten seit Mitte April extrem angegriffen und heiser und das hört man ebenfalls stellenweise. Ab "And You And I" wird es aber besser.
Es gibt aber auch ne ganze Reihe Bootlegs von der Tour und auch von der Solo Album Tour ein Jahr später, wo das ganze nicht der Fall ist, im Gegenteil. Ich empfehle da die Aufnahmen von Boston (11.12.1974), Hollywood (21.06.1975), New Jersey (17.06.1976) und Milwaukee (16.08.1976). Und die sind allesamt großartig, muss man echt sagen. Jon ist super drauf, nicht nur stimmlich, sondern auch viel souveräner, was Konzertansagen angeht. Und keine Patzer und schiefe Töne, wie sie auf dem QPR-Mitschnitt zu hören sind. Und viele Songs, bei denen man vorher dachte, die würden sich mit Patrick Moraz niemals gut anhören, weil sie ja so Wakeman-geprägt sind. Aber denkste: hier möchte ich besonders "And You And I", "Siberian Khatru" und "Ritual" erwähnen, wo Moraz den Nummern mit seinem eher jazzrockigen Background quasi seinen eigenen Stempel aufdrückt und das äußerst zufriedenstellend (Wakey war ja leider nie so der Jazzer und hat bei seinem SPiel live eher selten improvisiert).