DocFederfeld hat geschrieben:Nun ja, diese Argumentation könnte auch von mir kommen
Geht auch nicht gegen Dich,
Fragile 
, aber ich mag das mit Dir gleichnamige Album gerade aufgrund dieser lieblosen Solotracks gar nicht. Die langen Stücke sind toll und ich war entzückt, als Yes 2005 "South Of Heaven" gespielt haben.
Auf dich, Doc, wollte ich ja auch gar nicht anspielen, sondern eher auf die sinnlosen "Who Dunnit"-Diskussionen momentan im IT. Und von dir weiß ich ja auch, dass du zwar vom späteren Output von Yes/Genesis/Floyd etc. nicht sehr viel hältst, aber die entsprechenden Bands deswegen doch bestimmt nie für den "Untergang der abendländischen Kultur" verantwortlich machen würdest. Aber da ja "We Have Heaven" quasi das "Who Dunnit" von Yes ist...
Die meisten der Solo-Beiträge auf "Fragile" lassen mich auch eher kalt. Was noch geht, ist "Mood For A Day", was mich schon immer ein wenig an Hackett's "Horizons" erinnert hat. Und "The Fish" finde ich auf "Fragile" selber relativ unspektakulär, aber die "Whitefish"-Liveversionen mit Alan White und den verschiedenen Zitaten aus "Sound Chaser", "Tempus Fugit" sind relativ genial, wenngleich es auch lange nicht an Chris' Bass-Soli bei "Ritual" heranreicht.
Was gibt's da sonst noch? Die Keyboard-Bearbeitung von Brahms' 4ter musste herhalten, da "Wakey's" Plattenfirma (A&M) ein Veto gegen eine Eigenkomposition eingelegt hatte, ursprünglich hatte Rick das später auf "The Six Wives Of Henry The 8th" veröffentlichte "Catherine Of Aragon" geplant. Und eben die beiden "musikalischen Scherze" "5%" und "We Have Heaven".
Ich frage mich halt immer nur, warum solchen Sachen viel zu viel Bedeutung zugemessen werden. Wie gesagt, Stücke wie "We Have Heaven", "5% For Nothing" (Yes), "Who Dunnit?" (Genesis), "Excuse Me" (P. Gabriel) oder auch "King Crimson Barber Shop" (KC, is klar, oder?) sind musikalische Scherze, und die jeweiligen Bands wollten uns mit solchen Stücken eben beweisen "Ja, wir machen zwar hochambitionierte, vielleicht für die meisten auch hochprätentiöse Musik, aber wir können auch witzig, ohne viel Schnickschnack und voll auf die 12".
Und daher sind ebendiese Songs für mich zumindest als humoristische Randbemerkungen überaus gelungen. Als Musik natürlich völlig unbrauchbar, aber genau das sollte es ja auch gar nicht sein. Das wäre ja genau so, als würde man die Simpsons-Zeichnungen von M. Groening damit kritisieren, dass diese Zeichnungen bei weitem nicht so anspruchs- und wertvoll sind, wie die Rubens'schen Gemälde.