Aprilfrost hat geschrieben:Silent Talking
Hallo Aprilfrost,
da Deiner Übersetzung irgendwie der Zusammenhang, der Sinn der Aussage, verlorengeht, hab' ich mir kurzentschlossen den Text vorgeknüpft und nochmal weiter übersetzt und in den richtigen Zusammenhang gebracht, ich hoffe das ist in Deinem Sinne!
'Silent Talking' (Jon Anderson, Steve Howe, Bill Bruford, Rick Wakeman, Jonathan Elias)
Spielt es eine Rolle, ob er diesen Bann bricht?
So unwirklich ist die Zukunft den ganzen Lebensweg, Tag für Tag.
Um umzukehren,
um umzukehren kommt alles,
kommt es alles durch dieses Gefühl:
Es klingt nicht wahr!
Es klingt nicht,
nicht echt.
Refrain:
Stilles Reden (Rumoren) im System, bring' mich in diese schöne (neue) Welt hinein!
Stilles Reden, immer träumend, sing' es mir in diese schöne Welt!
Flüstern im System, bring' mich zu dieser schönen Welt!
Stilles Reden, immer träumend, bringt mich in diese schöne Welt.
Schöne Welt/Stilles Reden!
Um den Text zu verstehen, um ihn einzuordnen, sollte gesagt werden; es geht generell um Veränderung*. Unzufriedenheit im Alltag, mit den Unzufriedenheit stiftenden Verhältnissen; persönliche, gesellschaftliche Verhältnisse, es bleibt Interpretationsfreiraum, meint wohl eine persönliche Unzufriedenheit, eine Unzufriedenheit des Einzelnen mit dem eigenen Leben.
Und was 'kommt' da nun? 'Was' kommt denn da 'alles'?
Nun, es kommt die Kraft. Das ist die Antwort. Es kommt die Kraft 'umzukehren' aus der Unzufriedenheit.
Aus dem Frust erwächst die Kraft, einen neuen, alternativen Lebensweg zu gehen. Das ist die Botschaft.
Und was ist hier 'Nicht echt'? Was klingt so 'unwahr'? Auch hier bleibt Interpretationsspielraum. Ist es die Eintönigkeit des geregelten Lebens, das ewige 'Von 08.00 bis 16.00', es sind die üblichen Versprechen von Glück, Zufriedenheit und Wohlstand, die Illusion bürgerlicher Zufriedenheit? Diese Blase 'Alles kann man kaufen, alles ist ohne Konsequenz verfügbar, Ressourcen ohne Ende', von der der Einzelne ahnt, das sie platzen kann?
'Stilles Reden', 'SILENT TALKING', meint dann die Kräfte, die Unterströmungen, die aus der Unzufriedenheit erwachsen: Den Dialog im Vertraulichen, der den Anstoß zum Wechsel bringen mag*; das Reden darüber, was wir tun wollen/müssen um etwas zu ändern, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen*; die stillen Selbstgespräche, erwachende Selbstzweifel oder vielleicht ein erwachendes Gewissen*? Das Rumoren in den gesellschaftlichen Strömungen.
Das zeigt wieder einmal mehr, wo Jon Anderson gesellschaftlich steht, nämlich wo auch ich stehe: Bei den 'Alternativen', bei denen die wissen, dass sich die westliche Welt auf Raubbau und Vereinnahmung entfernter Lebensräume stützt. Auf Imperialisierung und Ausbeutung einflussarmer aber rohstoffreicher Länder aufgebaut ist. Die wissen das alltäglicher Trott und geist/seelenlose Routine innerlich abtötet, so sehr, dass ein Mensch vergisst wie sich ein erfülltes, kreatives Leben anfühlt.
Bei denen, die wissen, dass der Wechsel mit der Unzufriedenheit des Einzelnen beginnt. Der Wechsel in ein persönlich freieres, erfüllteres Leben; in eine neue bessere Gesellschaft, die die Ausbeutung und zu große, zerstörerische, Ungleichheit hinter sich lässt.
Grüße!
*Nachträglich bearbeitet.