Yes-Albenkritiken
Verfasst: So 13. Dez 2009, 14:36
Wenn ihr noch Kritiken aus verschiedenen Musikzeitschriften, egal wie alt, zu Yes-Alben, DVDs etc. findet, dürft ihr sie hier gern posten. Hier einenicht ganz so positive zum letzten Teil der RHINO-Remasters, die ich gerade gefunden habe.
Musikexpress-Ausgabe April 2004, Autor: Peter Felkel
Tormato/Drama/90125
Die Prog-Rocker versuchten sich auch mal an New Wave und Mainstream-Schlock.
Der Yes-Rerelease-Story dritter und letzter Teil mit drei Alben aus den Jahren 1978, 1980 und 1983: besserer Klang, schönere Booklets und reichlich Bonustracks - Qualitätsprodukte Marke Rhino. Aber die Musik, ach, die Musik: TORMATO (**1/2), veröffentlicht zur Hochzeit des Punk, geriet zum Abgesang der Besetzung Jon Anderson (voc), Steve Howe (g), Chris Squire (bg), Rick Wakeman (keyb) und Alan White (dr). Nach dem phasenweise ungewohnt zugänglichen GOING FOR THE ONE versuchte man, die charakteristischen Merkmale des Yes-Sounds - ausladende Melodiebögen, abrupte Rhythmuswechsel, dito Übergänge von lyrischen zu lärmigen Momenten, von Wohlklang zu Bombast - in kürzere, prägnante Songs zu packen. Was der wenig elaborierten Vorlagen wegen allzu selten gelang. Die Unzufriedenheit war groß, Anderson und Wakeman gingen. Für DRAMA (**) kamen als Ersatz Trevor Horn (voc) und Geoff Downes (keyb), die 1979 als Buggles mit "Video Killed The Radio Star" einen Hit hatten. Ergebnis: eine bizarre Mixtur aus Yes-typischem Pomp, Wave-Versatzstücken und halbherzigem FM-Radioschlock. Hört sich schlimm an, war es auch. Abgang: Horn, Downes und Steve Howe. Stattdessen meldeten sich - Überraschung! - Jon Anderson und - Überraschung, Überraschung!! - Tony Kaye (keyb) zum Dienst, Letzterer nach 12 Jahren Yes-Pause. Die wichtigste Personalie indes betraf den vakanten Gitarristenjob: Den übernahm Trevor Rabin, der den britischen Prog-Dino fortan konsequent auf Ami-Mainstream-Rock trimmte. Dass das Ergebnis 90125 (***) klang wie etwas, was Pfeifen wie Boston, Journey, Toto oder Foreigner seit Jahren spielten, störte nicht weiter, zumal Klopfer wie "Owner Of A Lonely Heart, "Hold On" oder "Changes" gefallen konnten. Entertainment statt Epos, Baby. Und unterhaltsam ging's weiter - vor allem für jene, die auf fernsehserienreife Kabalen und Intrigen standen. Mehr? Nö. Nu is' erstmal gut.
Musikexpress-Ausgabe April 2004, Autor: Peter Felkel
Tormato/Drama/90125
Die Prog-Rocker versuchten sich auch mal an New Wave und Mainstream-Schlock.
Der Yes-Rerelease-Story dritter und letzter Teil mit drei Alben aus den Jahren 1978, 1980 und 1983: besserer Klang, schönere Booklets und reichlich Bonustracks - Qualitätsprodukte Marke Rhino. Aber die Musik, ach, die Musik: TORMATO (**1/2), veröffentlicht zur Hochzeit des Punk, geriet zum Abgesang der Besetzung Jon Anderson (voc), Steve Howe (g), Chris Squire (bg), Rick Wakeman (keyb) und Alan White (dr). Nach dem phasenweise ungewohnt zugänglichen GOING FOR THE ONE versuchte man, die charakteristischen Merkmale des Yes-Sounds - ausladende Melodiebögen, abrupte Rhythmuswechsel, dito Übergänge von lyrischen zu lärmigen Momenten, von Wohlklang zu Bombast - in kürzere, prägnante Songs zu packen. Was der wenig elaborierten Vorlagen wegen allzu selten gelang. Die Unzufriedenheit war groß, Anderson und Wakeman gingen. Für DRAMA (**) kamen als Ersatz Trevor Horn (voc) und Geoff Downes (keyb), die 1979 als Buggles mit "Video Killed The Radio Star" einen Hit hatten. Ergebnis: eine bizarre Mixtur aus Yes-typischem Pomp, Wave-Versatzstücken und halbherzigem FM-Radioschlock. Hört sich schlimm an, war es auch. Abgang: Horn, Downes und Steve Howe. Stattdessen meldeten sich - Überraschung! - Jon Anderson und - Überraschung, Überraschung!! - Tony Kaye (keyb) zum Dienst, Letzterer nach 12 Jahren Yes-Pause. Die wichtigste Personalie indes betraf den vakanten Gitarristenjob: Den übernahm Trevor Rabin, der den britischen Prog-Dino fortan konsequent auf Ami-Mainstream-Rock trimmte. Dass das Ergebnis 90125 (***) klang wie etwas, was Pfeifen wie Boston, Journey, Toto oder Foreigner seit Jahren spielten, störte nicht weiter, zumal Klopfer wie "Owner Of A Lonely Heart, "Hold On" oder "Changes" gefallen konnten. Entertainment statt Epos, Baby. Und unterhaltsam ging's weiter - vor allem für jene, die auf fernsehserienreife Kabalen und Intrigen standen. Mehr? Nö. Nu is' erstmal gut.