Geschmäcker sind verschieden, und der Austausch hier ermöglicht, seinen Standpunkt zu überdenken und andere Standpunkte zu bedenken
Antares hat geschrieben:Das einzige was mich daran stören würde wäre der Rabin
Nach der Lektüre von "YES, an endless dream of ..." bin ich da überhaupt nicht (mehr) Deiner Meinung. Vielmehr hat Rabin sicher eine Weiterentwicklung der Yes-Musik und auch der Gitarrenparts bewirkt. Steve - ich mag ihn und sein Gitarrenspiel wirklich gerne - ist doch sehr, wenn nicht absolut in den 70's verhaftet geblieben und ging von da an nicht recht vorwärts (am ehesten noch mit GTO und ASIA, aber Yes sieht er auch jetzt immer noch musikalisch als das an, was in den 70-ern produziert wurde.
Antares hat geschrieben:na und ob der BB mitspielt oder nicht,egal. Ich fand die elektr. Drums haben sowieso nicht den Bums wie´n akustisches Set.
Zunächst zum Thema "Bums": BB hat das elektrische Kit mit akustischer Bass-Drum "erfunden" - da ist schon "Bums" drin. Und, sowohl die Aufnahmen von "An evening of Yes music" als auch von der Union Tour lassen ordentlich was hören. Die Ansätze von Alan und Bill sind recht verschieden, aber gerade wenn es um Sound- und Stimmungslandschaften geht, ist Bill überlegen - und so leicht findet man da keinen besseren.
Antares hat geschrieben:Oder wie wär´s anstelle von Rabin den Peter Banks zu reaktivieren, der kann echt gut klampfen. Leider hat er nicht ganz den Geschmack welchen Steve Howe auszeichnet.
Peter hat vor allem einen Nachteil: Er ist mit seiner Yes-Vergangenheit nicht im Reinen (siehe als Einstieg: Buch: "Beyond And Before"). Ich glaube nicht, dass das einen Grundlage für eine Zusammenarbeit wäre. Und ja, stilistisch ist Banks auch meiner Meinung nach nicht (mehr) das, was Yes-Musik braucht.
Antares hat geschrieben:Leider hat er nicht ganz den Geschmack welchen Steve Howe auszeichnet. Mit dem wurden ja bekanntlich die YES erst richtig gut, echt schwierig. Aber hört Euch S.H heute an und vergleicht ihn mit damals auf der YESSONGS , da hatte der Steve doch viel mehr Biss- bestes Beispiel dafür ist Würm- der Hammer- Gefühl und Technik perfekt vereint!
"Leider" im Allgemeinen, was Steve's Stil ausmacht: Nein. Richtig, mit Steve's Stil wurde Yes in den 70ern groß. Aber die Entwicklung lief bei Steve "nur" horizontal, d.h. innerhalb seines Stils selbst. Er ging nicht darüber hinaus, was Yes durchaus auch behindert hat und andere Gitarristen forderte - gerade Steve war nicht so glücklich darüber
. Ich bin ein totaler Fan von Steve, aber er ging eigentlich eine andere Richtung wie Yes und holte Yes in seine Richtung zurück. Ob das gut ist??? Und was den Biss anbelangt: Teils ja teils nein. Meiner Meinung nach hängt es sehr von der Tagesform ab. Auf der 35th Anniversary Tour in München spielte er halt schon sehr "tattrig"
(halte ich für die treffenste Formulierung), 2009 mit Asia in München war er voll in Form, und im selben Jahr mit dem Yes-Rumpf wieder in München ging's so. "Gefühl und Technik perfekt vereint": Ja, das ist sicher unser Steve.
Antares hat geschrieben:Was ich damit sagen will ist daß es völlig schnuppe ist wer da nun spielt, wichtig ist die Stimme von JA und der Spirit von YES , der Grundgedanke von YES.
Naaaaaaaaaaaaaaa jaaaaaaaaaaaaaaaa. Die GRUPPE heißt immer noch YES und nicht Jon Anderson And Band. Von Jon stammen fast alle Texte (bis auf die Rabin und die Sherwood Ären), einige musikalische Ideen und vor allem die Stimme. Yes-Musik wäre nicht Yes-Musik z.B. ohne die Rhythmus-Gruppe Squire/White mit ihrer Einzigartigkeit. Auch die Virtuosität und das musikalische Wissen von Rick machten aus vielen Yes-Stücken erst was sie sind - "völlig schnuppe ist wer da nun spielt" halte ich für gelinde gesagt arg vermessen (abgesehen davon, dass ich Rick für die Entwicklung von Yes zeitweise auch als hinderlich erachte, was er aber - im Gegensatz zu Steve - auch immer wieder selbst so sah und ging). Und selbst Steve ist nicht wegzudenken. Gerade sein Stil in Verbindung mit Rick's musikalischem Wissen, das er in alle Yes-Stücke gesteckt hat, prägen Yes-Musik - neben Jon's Gesang, der aber eben nicht nur einfach begleitet wird und auch nicht alleine dasteht. Und für "Spirit von YES" und "Grundgedanke von YES" steht sicher nicht nur oder auch nur überwiegend Jon :ugeek: .
Antares hat geschrieben:Anderson und Squire haben der Musik zuliebe einige Musiker gefeuert, ja die hätten sogar
von selbst die Band verlassen wenn es der Musik und dem Geist von YES nur dienlich wäre.Insofern ist es also völlig schnuppe wer da die Instrumente bedient, die müssen nur auf einer Welle mit JA sein und sicher auch technisch brilliant!
Das mit dem "Feuern" ist so 'ne Sache, wie auch, wer wann wie und warum und überhaupt die Band verlassen hätte und hat. Chris ist ja de facto nie gegangen, nicht wahr. Jon wurde auch so manches Mal gegangen, nicht wahr. Jon hat auch nicht immer gesanglich die erste Geige gespielt, ... Meiner Meinung nach geht dieses Verständnis schon völlig an der Realität vorbei. Viele Einblicke bietet da die "gesammelte" Yes-Literatur.
Antares hat geschrieben:Insofern ist es also völlig schnuppe wer da die Instrumente bedient, die müssen nur auf einer Welle mit JA sein und sicher auch technisch brilliant!
Wou - ouh - ouh. Die Aussage ist schon sehr provokant.
Was Yes-Musik ausmacht und wie die einzelnen Individuen (über die Zeit) dazu beigetregen haben, muss man schon genauer betrachten. Hilfreich ist die gesammelte Yes-Literatur:
Yes - Perpetual Change - Hedges
Close To The Edge - The Story Of Yes - Welch
Yesstories - Morse
Yes And Endless Dream of 70's, 80's and 90's Rock Music - Chambers
(das meiner Meinung nach beste Buch, weil es auch zu den 80ern und 90ern die Augen öffnet
)
Music Of Yes - Martin
Beyond And Before - The Formative Years Of Yes - Banks
The Extraordinary World Of Yes - Farley
Yes - But What Does It Mean - Mosbø
(für den Musikwissenschatler)
Bill Bruford - The Autobiography - Bruford
Rick Wakeman - The Caped Crusader - Wooding
Rick Wakeman - Say Yes - Wakeman
Und das sind nur die reinen Yes-Bücher. Mehr gibt es noch in der Literatur zur Progressive Rock, was hier die Liste ausufern lassen würde.
Fazit aus alledem: Jon ist Jon, aber Yes ist nicht Jon sondern Yes.
Antares hat geschrieben:
Na ja , ich denke der Rick ist da auch nicht ganz unwichtig- habe bis dato kaum einen besseren Keyboarder in der Rockmusik gehört.Der Moraz war zwar nicht übel, solange er Relayer Stücke gespielt hat, aber hört Euch doch mal CTTE von dem an- und das isses- denen fehlt das Gefühl für diese Musik-nein diese Nummer welche sie nicht mitgeschrieben bzw. mitkomponiert haben sollte man besser sagen.Da ist RW ganz klar im Vorteil- der sielt alles und zwar mit Gefühl.
Den meisten Mitgliedern hier bin ich ja als absoluter Wakeman-Verfechter und -Anhänger bekannt. Wen ich aber - nicht zuletzt durch die Lektüre von "YES, an endless dream of ..." - wirklich gerne noch mal live und vor allem mit Yes sehen möchte ist Igor Khoroshev. So auf die Schnelle wurde er wohl ziemlich verkannt. Lag's an seinem "Nicht-Bandmitglied-Status" oder an der Zeit parallel zu Billy Sherwood? Ich hab' jedenfalls mal nachgehört, und bin echt "erleuchtet" worden. An Rick kratzt das aber sicher nicht, der zudem ja seine Solo-Aktionen hat. Bei Rick ist es meiner Meinung nach am Auffallensten, dass er sich treu geblieben ist, auch wenn er damit vielleicht nicht die optimale musikalische Entwicklung über die Jahre nahm. Rick ist Rick, und wenn es seiner Meinung nach nicht zu Yes passte, dann ging er. Ehrlicher kann man nicht sein. Und Weiteres zu Rick gehört dann doch in seinen Thread.