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Anthony Phillips - Wise after the Event (1978)Schau dir das Eichhörnchen mit seinen großen Taschen, Turnschuhen und dem Halstuch auf dem Mond-Cover an.
Wenn das mal nicht ein Progrockalbum der 70er Jahre ist und zwar ein ganz exzellentes.
Der Musiker, dessen Musik oft unterschätzt wird, weil er es gewagt hat, sich vom Rest der Prog-Szene in andere Richtungen zu bewegen, heißt Anthony Phillips.
Ob es sein pastorales Folk-Debüt oder das 80er-Ambient-Werk Slow Dance ist, es ist nicht das was Genesis-Fans hören wollen.
Als ich mir dieses Album zulegte, erwartete ich mehr großartige Folk-Epen ähnlich dem Vorgänger The Geese and the Ghost, bekam aber stattdessen ein weitaus dunkleres, schwereres Album mit E-Gitarren-Dominanz.
Ich war sehr überrascht von der musikalischen Reichweite und dem Talent Phillips.
Das Album besteht aus einer erstaunlichen Besetzung, diesmal jedoch ohne Genesis-Mitglied, im Gegensatz zu seinem ersten Album.
Michael Giles spielt Schlagzeug, Mel Collins Saxophon und Flöte, John G. Perry Bass, Rupert Hine auch Schlagzeug und natürlich Anthony Phillips (erscheint auch unter dem Pseudonym "The Vicar"), der eine große Anzahl von Instrumenten, Keyboards und Gitarren spielt und sich um den Gesang kümmert.
Der großartige Folk-Opener "We're All as We Lie" passt noch am ehesten zum Albumvorgänger aber der 10-Minuten-Track "Wise After the Event" ist etwas ganz anderes.
"Moonshooter" und "Now What" finden sich zwischen diesen Grenzgängen.
Der Rest des Albums ist weniger episch, bietet aber Abwechslung, wie das düstere "Pulling Faces", dem sonnigen "Greenhouse" oder dem nächtlichen "Paperchase".
Während Phillips 'Debüt ein konsistentes Epos ist, das eine Dynamik mit sich bringt, ist Wise After the Event ein klanglich ehrgeizigeres Album voller Wendungen und komplexer Songstrukturen.