Rocky's Filj - Storie di Uomini e non (1973)
Das einzige Werk der Band
Rocky Filj ist musikalisch so verrückt wie provokativ.
In der Eröffnungs-Suite "L’ultima spiaggia", mit einer Länge von 13 Minuten, gibt es bereits alle Zutaten, die sich auch in den anderen Tracks finden.
Ein kraftvoller Groove, der von Saxophon, Klarinette, Flöte und Posaune geprägt ist und von einer schnellen und gut koordinierten Rhythmusgruppe geführt wird.
Rocky Rossi Stimme ist sauber und kraftvoll, steigert sich aber in einigen Momenten zum Geschrei, leider ist der Gesang sehr selten.
Ein Hauch von Avantgarde wunderbar kombiniert mit einem einzigartigen Jazz-Rock-orientierten Stil und großer Musikalität an jedem einzelnen Instrument.
"Storie di Uomini e non" ist nicht so symphonisch wie viele der klassischen RPI-Bands, wagt sich aber nicht so weit wie Area an den Avant-Jazz.
Die Musik ist abgedreht, kein Zweifel, aber alles in einer klar definierten und sehr angenehmen Struktur dazu ein exzellentes Zusammenspiel zwischen allen Instrumenten.
Ungewöhnlich ist auch, dass es keine Keyboards hier gibt, was auf Anhieb gar nicht auffällt.
Die Verwendung des Saxophons ist so einfallsreich, dass ich zunächst geschworen hätte ein Mellotron herauszuhören.
Aber nein- es ist Saxophon! Ich liebe die Verwendung des Saxophons und der Flöte hier, sie bieten viele Klangfarben und Tiefe.
Die Stimmungen können manchmal innerhalb von Songs variieren, so gibt es das energetische "L'Ultima Spiaggia" dann das atmosphärischere "Il Soldato" dann das feurige "E"
Ein sehr gut gestaltetes Album und der Inbegriff eines obskuren Juwels!