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90125 - Kein echtes Yesalbum?
Verfasst: Mo 22. Feb 2010, 21:36
von Fragile
Immer wieder liest man in verschiedenen Musikzeitschriften oder auch von diversen Forumsmitgliedern bei YESTALK oder YESFANS, dass man 90125 weniger als ein Yes-Album denn eher als ein "Cinema-Album which was to become a Yes-Album" betrachten sollte. Auch von Trevor Rabin liest man öfters Statements, in denen er verlautet, dass er anders komponiert hätte, wenn er gewusst hätte, dass ein Yes-Album daraus werden würde. Aber ist 90125 wirklich kein Yes-Album? Was sagen die Prä-1983-Yesfans hier dazu?
Re: 90125 - Kein echtes Yesalbum?
Verfasst: Mo 22. Feb 2010, 22:10
von DocFederfeld
Ich habe Yes nur kurz vor "90125" entdeckt, aber immerhin - es waren nach meiner Erinnerung wohl einige Monate bis maximal ein Jahr
Es ist wohl richtig, daß insbesondere Jon Anderson erst kurzfristig auf das Projerkt aufgesprungen ist, aber warum sollte man "90125"
nicht als echtes Yesalbum bezeichnen? Immerhin sind drei Urmitglieder der Band daran beteiligt - mehr als an "Going For The One" oder gar "Drama".
Der einzige Song, der so gar nicht zu Yes passt, sondern eher wie ein verirrter Police-Somg klingt, ist "Owner".
Meine Antwort: Selbstverständlich ist "90125" ein echtes Yesalbum.
Re: 90125 - Kein echtes Yesalbum?
Verfasst: Mo 22. Feb 2010, 23:00
von Fragile
DocFederfeld hat geschrieben:Es ist wohl richtig, daß insbesondere Jon Anderson erst kurzfristig auf das Projerkt aufgesprungen ist, aber warum sollte man "90125" nicht als echtes Yesalbum bezeichnen?
Das frag ich mich auch immer, daher ja auch meine Intention, diesen Thread zu eröffnen. Es gibt sogar äußerst viele Yes-typische Elemente auf diesem Album. Als da wären:
-die "Siberian Khatru"-Sitar bei "It Can Happen" (auch wenn Steve Howe natürlich nicht auf 90125 vertreten ist),
-die präzisen Satzgesänge von Jon und Chris besonders bei "It Can Happen", "Leave It" und "Our Song", die mich an gewisse Momente von "Close To The Edge" erinnern,
-die ungeraden Takte bei "Changes" und "Cinema",
Da gibt's bestimmt etliche Sachen, die man noch aufzählen könnte.
DocFederfeld hat geschrieben:Immerhin sind drei Urmitglieder der Band daran beteiligt - mehr als an "Going For The One" oder gar "Drama".
Und Alan White nicht zu vergessen (zwar kein Urmitglied, aber seit 1972 ohne Unterbrechuung Yes-Mitglied, damals also schon 11 Jahre). Tony Kaye's Anteil dürfte allerdings eher gering sein, da die meiste Zeit wohl die beiden Trevors die Keyboards bedient haben. Auf der Tour zu 90125 mussten ja diverse Sachen, die Tony hätte spielen müssen, von den Roadies unter der Bühne erzeugt werden.
DocFederfeld hat geschrieben:Der einzige Song, der so gar nicht zu Yes passt, sondern eher wie ein verirrter Police-Somg klingt, ist "Owner".
Police? Naja, das liegt wohl nur am Schlagzeug, was allerdings auch so beabsichtigt war. Auf der DVD "Their Fully Authorized Story" erzählt Alan, dass er bei den Aufnahmen seine Snare-Drum etwas höher stimmte, um den typischen Stewart-Copeland-Snare-Sound hinzubekommen. Die Gitarrenparts sind dagegen für Police etwas zu heavy, mich persönlich erinnert vor allem Trevor's Solo in dem Song eher an Adrian Belew, also diverse King Crimson-Sachen aus den 80ern.
Re: 90125 - Kein echtes Yesalbum?
Verfasst: Di 23. Feb 2010, 16:56
von BBQ.Master
Wenn Rabin schon sagt, dass er die Songs für Yes anders geschrieben hätte, heißt das was. Ich bin auch der Meinung, hier kein richtiges Yes-Album vorliegen zu haben. Yes in den 80ern ist wohl nur ABWH gewesen. Komische Sache.
Re: 90125 - Kein echtes Yesalbum?
Verfasst: Di 23. Feb 2010, 17:14
von Fragile
Ich habe noch einen Poll zum Abstimmen hinzugefügt!!!
Re: 90125 - Kein echtes Yesalbum?
Verfasst: So 7. Mär 2010, 11:14
von OldGPJ
YES,
ich fand die Zeit damals nur gut: Es gab ja gleich 2 Alben, 90125 und ABWH. Beide waren gut. Zugegeben - 90125 war gewöhnungsbedürftig. Spannd war auch der Vergleich der beiden Alben (Konzeption, Musik sowieso, etc..) Darüber gab's etliche Diskussionen damals und die sind ja bis heute nicht abgerissen..

Re: 90125 - Kein echtes Yesalbum?
Verfasst: So 7. Mär 2010, 12:12
von SOON
90125 war mein YES-Einstiegsalbum (ca. 1984), die frühen Alben kannte ich noch nicht und trotzdem war YES meine Lieblingsband.
Wenn ich richtig informiert bin wollte Steve Howe die Veröffentlichung von 90125, unter dem Bandnamen YES, verhindern was dazu führte, dass Tony Kaye als weiteres Originalmitglied rekrutiert wurde.
Ich gönne den Musikern den Erfolg von Owner aber langfristig hat der Song die Band mit dem Fluch belegt weitere Hits in dieser art zu landen.
Ich bin der Meinung, dass 90125 ein YESalbum ist es wäre aber langfristig sicher einfacher gewesen wenn man den ursprünglichen Bandnamen Cinema behalten hätte.
Dann wären die Zielgruppen Prog-AOR besser getrennt und man hätte weniger Kompromisse machen müssen.
Jedenfalls wurde die Band seit dem noch stärker von Business- und Managementvorgaben beeinflusst.
Re: 90125 - Kein echtes Yesalbum?
Verfasst: So 7. Mär 2010, 19:43
von Caravan
Für mich ist es ein echtes Yes-Album. Dafür sorgt allein schon das Highlight des Albums: Hearts!!! Ein echter Yes-KLassiker, der aber viel zu selten gespielt wird..........
Da gibt es andere Yes-Alben, die ich eher in die Kategorie untypisch stecken würde.
Yes hat immer wieder mit neuen ungewöhnlichen Sachen für Staunen gesorgt...
Re: 90125 - Kein echtes Yesalbum?
Verfasst: Mo 8. Mär 2010, 19:30
von JJG
@ Caravan - YES
"Hearts" wurde ja auch auf der "Ladder-Tour" gespielt. Es sollen davon auch Aufnahmen existieren.
Nach der Tour konnte man sich auf Yesworld selbst ein Album mit Live-Aufnahmen zusammen stellen, hat das jemand von Euch gemacht?
Re: 90125 - Kein echtes Yesalbum?
Verfasst: Sa 17. Apr 2010, 19:47
von Fragile
Eine sehr gute Version von "Hearts" gibt's auch auf der inoffiziellen Talk-Tour-DVD "Live In Chile".
BBQ.Master hat geschrieben:Wenn Rabin schon sagt, dass er die Songs für Yes anders geschrieben hätte, heißt das was.
Was denn? Auch andere Bands haben sich durch die Ab- und Zugänge von Mitgliedern musikalisch verändert und trotzdem weiterhin Alben unter demselben Bandnamen veröffentlicht. Wenn es danach ginge, hätten Yes ja schon spätestens nach "The Yes Album" einen anderen Namen annehmen sollen.