[REVIEW]Bruce Springsteen - Western Stars
Verfasst: Sa 22. Jun 2019, 22:50
Bruce Springsteen hat ein neues Album herausgebracht, dass ich mir aus reiner Routine wiedermal gleich zugelegt habe.
Normal werden solche Scheiben 3,4 mal durchgehört und dann ins Regal einsortiert -ganz hinten irgendwo!
Als alter Traditionalist fiel die Wahl freilich auf die Vinylversion.
Das Cover kommt mit einem Mustang vor bildgewaltiger Wolkenkulisse daher, was jetzt nicht so typisch für den Boss ist.
Dennoch ist es eine passende Hinführung zur opulenten Musik die einen auf "Western Stars" erwartet.
Stop! Wer jetzt hier aussteigt weil er mit Springsteen noch nie etwas anfangen konnte, sollte vielleicht doch mal weiterlesen.
Hier gibt es keinen ungestümen, raubeinigen Springsteen mit Reibeisenstimme, plus einer E-Street Band auf 12 Zylindern.
Kitschig mit viel Eleganz beschwört er die goldene Weite des amerikanischen Westens, experimentiert mit Genres und sorgenvollen Erzählungen.
Springsteens erstes Album seit fünf Jahren, das im orchestralen „Countrypolitan“ -Stil der 1960er-Jahre aufgenommen wurde, hat einen Sound, der von üppigen Streichern und Waldhörnern strotzt.
Die 13 Songs bieten jedoch den Inbegriff von Springsteen, vollgepackt mit verirrten Highway-Fahrten, Mädchen auf Parkplätzen, einsamen Städten und verlassenen Motels, mit Herumtreibern, Arbeitshelden und verletzten Romantikern.
In die aufwändige Produktion fügen sich makellos aufgenommene Akustikgitarren und Keyboards, dezentes Schlagzeug und bloßes Flüstern von Pedalsteel-Gitarren zu hohen Orchesterarrangements zusammen.
Springsteen singt durch und durch brillant, bisweilen in Orbison-Manier, bei den aufwändigeren Stücken ergänzt er seine Stimme mit Hörnern und Streichern, obwohl die hohen Töne für ihn schwer fassbar sind.
Im Jahr 2019 ist dieser Stil eine direkte Abkehr vom aktuellen Pop, eher glatt und flüssig als rhythmisch und sparsam und -ganz wichtig- auf akustischen, physischen Instrumenten basierend.
Der Opener "Hitch Hikin" wird mit klarer, kraftvoller Stimme gesungen, es stapeln sich langsam Orchester-Klänge auf, bis der Song auf seinem Höhepunkt ausgeblendet wird.
Als nächstes kommt der "Wayfarer", der Fernweh verkündet, während Streicher, Hörner, Glockenspiel, Frauenstimmen und Kastagnetten den Song antreiben.
"Tuscon Train" interpretiert den Sound der E Street neu, mit Hörnern, die die Linien einer Leadgitarre spielen, einer der wenigen Songs mit Happy End.
Eines der Kernstücke von „Western Stars“ ist "Chasin’ Wild Horses " dass sich geduldig von Stille zum reißenden Roots-Rock aufbaut.
Der Protagonist hat in seiner Jugend etwas Schreckliches getan und sich von seiner Heimat getrennt, um als Cowboy ein neues Leben zu beginnen.
"Hello Sunshine" ist sowohl die erste Single als auch die Summe des Albums.
Der Sound ist gemütlich: Dur-Akkorde und ein leichter Beat wie eine Lokomotive.
Springsteen singt über leere, endlose Straßen, die Rhythmusgitarre raschelt angenehm, alles leuchtet golden und die Streicher sind ein warmes Bad.
Western Stars ist eine Reminiszenz an die Orchesterklänge von Sängern und Songwritern wie Glen Campbell und George Jones die hier als Einflüsse dienen.
Die Nashville Süße in der Produktion wird von einer rustikalen Schönheit durch Streicher-, Klavier-, Horn- und Steelguitar-Begleitungen gestützt.
Einzelgänger, Tramper, Nervenkitzel-Suchende und abgestumpfte Filmstars, bevölkern die Songs, Lektionen werden gelernt, Leben werden verändert.
Hier gibt es einige der ergreifendsten Songwriting-Werke vom Boss seit langem.
1. "Hitch Hikin'" 3:37
2. "The Wayfarer" 4:18
3. "Tucson Train" 3:31
4. "Western Stars" 4:41
5. "Sleepy Joe's Café" 3:14
6. "Drive Fast (The Stuntman)" 4:16
7. "Chasin' Wild Horses" 5:03
8. "Sundown" 3:17
9. "Somewhere North of Nashville" 1:52
10. "Stones" 4:44
11. "There Goes My Miracle" 4:05
12. "Hello Sunshine" 3:56
13. "Moonlight Motel" 4:16
Normal werden solche Scheiben 3,4 mal durchgehört und dann ins Regal einsortiert -ganz hinten irgendwo!
Als alter Traditionalist fiel die Wahl freilich auf die Vinylversion.
Das Cover kommt mit einem Mustang vor bildgewaltiger Wolkenkulisse daher, was jetzt nicht so typisch für den Boss ist.
Dennoch ist es eine passende Hinführung zur opulenten Musik die einen auf "Western Stars" erwartet.
Stop! Wer jetzt hier aussteigt weil er mit Springsteen noch nie etwas anfangen konnte, sollte vielleicht doch mal weiterlesen.
Hier gibt es keinen ungestümen, raubeinigen Springsteen mit Reibeisenstimme, plus einer E-Street Band auf 12 Zylindern.
Kitschig mit viel Eleganz beschwört er die goldene Weite des amerikanischen Westens, experimentiert mit Genres und sorgenvollen Erzählungen.
Springsteens erstes Album seit fünf Jahren, das im orchestralen „Countrypolitan“ -Stil der 1960er-Jahre aufgenommen wurde, hat einen Sound, der von üppigen Streichern und Waldhörnern strotzt.
Die 13 Songs bieten jedoch den Inbegriff von Springsteen, vollgepackt mit verirrten Highway-Fahrten, Mädchen auf Parkplätzen, einsamen Städten und verlassenen Motels, mit Herumtreibern, Arbeitshelden und verletzten Romantikern.
In die aufwändige Produktion fügen sich makellos aufgenommene Akustikgitarren und Keyboards, dezentes Schlagzeug und bloßes Flüstern von Pedalsteel-Gitarren zu hohen Orchesterarrangements zusammen.
Springsteen singt durch und durch brillant, bisweilen in Orbison-Manier, bei den aufwändigeren Stücken ergänzt er seine Stimme mit Hörnern und Streichern, obwohl die hohen Töne für ihn schwer fassbar sind.
Im Jahr 2019 ist dieser Stil eine direkte Abkehr vom aktuellen Pop, eher glatt und flüssig als rhythmisch und sparsam und -ganz wichtig- auf akustischen, physischen Instrumenten basierend.
Der Opener "Hitch Hikin" wird mit klarer, kraftvoller Stimme gesungen, es stapeln sich langsam Orchester-Klänge auf, bis der Song auf seinem Höhepunkt ausgeblendet wird.
Als nächstes kommt der "Wayfarer", der Fernweh verkündet, während Streicher, Hörner, Glockenspiel, Frauenstimmen und Kastagnetten den Song antreiben.
"Tuscon Train" interpretiert den Sound der E Street neu, mit Hörnern, die die Linien einer Leadgitarre spielen, einer der wenigen Songs mit Happy End.
Eines der Kernstücke von „Western Stars“ ist "Chasin’ Wild Horses " dass sich geduldig von Stille zum reißenden Roots-Rock aufbaut.
Der Protagonist hat in seiner Jugend etwas Schreckliches getan und sich von seiner Heimat getrennt, um als Cowboy ein neues Leben zu beginnen.
"Hello Sunshine" ist sowohl die erste Single als auch die Summe des Albums.
Der Sound ist gemütlich: Dur-Akkorde und ein leichter Beat wie eine Lokomotive.
Springsteen singt über leere, endlose Straßen, die Rhythmusgitarre raschelt angenehm, alles leuchtet golden und die Streicher sind ein warmes Bad.
Western Stars ist eine Reminiszenz an die Orchesterklänge von Sängern und Songwritern wie Glen Campbell und George Jones die hier als Einflüsse dienen.
Die Nashville Süße in der Produktion wird von einer rustikalen Schönheit durch Streicher-, Klavier-, Horn- und Steelguitar-Begleitungen gestützt.
Einzelgänger, Tramper, Nervenkitzel-Suchende und abgestumpfte Filmstars, bevölkern die Songs, Lektionen werden gelernt, Leben werden verändert.
Hier gibt es einige der ergreifendsten Songwriting-Werke vom Boss seit langem.
1. "Hitch Hikin'" 3:37
2. "The Wayfarer" 4:18
3. "Tucson Train" 3:31
4. "Western Stars" 4:41
5. "Sleepy Joe's Café" 3:14
6. "Drive Fast (The Stuntman)" 4:16
7. "Chasin' Wild Horses" 5:03
8. "Sundown" 3:17
9. "Somewhere North of Nashville" 1:52
10. "Stones" 4:44
11. "There Goes My Miracle" 4:05
12. "Hello Sunshine" 3:56
13. "Moonlight Motel" 4:16