THEM CROOKED VULTURES 7.6.10 in Esch (LUX)
Verfasst: Mi 16. Jun 2010, 14:17
Etwas verspätet - ein Konzertbericht aus Luxemburg:

THEM CROOKED VULTURES
Mein Ticket für Them Crooked Vultures hatte ich mir ohne große Erwartungen gekauft. Es war mehr die Neugier, einmal John Paul Jones & Co. Live auf der Bühne zu erleben. Die Aufzeichnung der Rockpalast Show aus dem Palladium in Köln versprach immerhin ein ordentliches Hardrockkonzert.
Aber gelegentlich werden ja Erwartungen auch positiv enttäuscht. Die erste Überraschung war die Vorgruppe – ich wusste gar nicht, dass es überhaupt eine geben würde. Ich bin eigentlich passionierter Vorgruppenausbuher
, aber die Iren von And So I Watch You From Afar – kurz ASIWYFA – haben mir durchaus gefallen. Grundsätzlich würde allerdings der Name „And So I Hear You From Afar“ besser passen, die Band spielt sehr harte und laute reine Instrumentalmusik – ich fühlte mich an Mogwai, Amplifier oder Isis erinnert. Nicht gerade kommerziell, aber interessant.
TCV kamen dann um 21:15 auf die Bühne – nach 50 Minuten Umbauzeit, genauer gesagt 15 Minuten Umbauzeit und 35 Minuten Beine in den Bauch stehen und sich fragen, was man hätte alles erledigen können – diese Pausen bei Konzerten haben mich schon im zarten Alter von 15 Jahren zu Tode genervt und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern.
Aber wie das bei mir immer so ist – nach ein paar Akkorden bin ich wieder versöhnt und TCV begannen gleich mit meinem Lieblingssong No One Loves Me & Neither Do I. Man merkte der Band im Vergleich zum Rockpalastauftritt an, dass das Zusammenspiel noch besser geworden ist. Der dritte Song des Abends, Scumbag Blues wurde live durch ein Bass-Solo und Gitarrenimprovisationen auf über 10 Minuten gestreckt – klasse.
Die Queens Of The Stone Age und deren Vorgängerband Kyuss sind vielleicht nur Insidern bekannt, aber Led Zeppelin und Nirvana gehören zweifellos zu den ganz großen Namen in der Rockmusik – unabhängig davon, ob man sie persönlich mag oder nicht, aber trotzdem wurde der Auftritt nicht zur Selbstbeweihräucherung genutzt.
John Paul Jones durfte natürlich zeigen, dass er nicht nur einer der besten Bassisten der Rockgeschichte ist, sondern auch an der Slidegitarre, Mandoline, am Keyboard und an der Violine eine gute Figur abgibt, aber Jones wirkt so britisch zurückhaltend, dass erst gar nicht der Eindruck von Angeberei aufkam. Dave Grohl blieb die ganze Zeit hinter seinem Schlagzeug sitzen. Wenn man ihn spielen sieht (völlig durchgeknallt), fragt man sich zwar, wie er das konditionsmässig durchsteht, aber ich muß zugeben, ich hatte sein Können doch unterschätzt. Auch Joshua Homme hat es nicht nötig, die typischen Gitarristenposen aufzufahren oder klassische Angebersoli zu spielen. Der einzige Musiker, der alleine auf der Bühne sein Können zeigen durfte, war Allain Johannes, der die Geier live unterstützt.
Das bisher einzige Album der Band wurde komplett gespielt, dazu die guten neuen Songs „Highway 1“ und „You Can't Possibly Begin To Imagine“. Nach 120 Minuten – deutlich länger als ich erwartet hatte, war Schluß. Eine Zugabe gab es nicht, aber das Publikum war rundum zufrieden. Glücklicherweise gab es auch kein „Greatest Hits“-Medley aus alten Zeppelin und Nirvanatiteln – die dreiGeier haben sehr viel Geschmack bewiesen. Ich fand den Auftritt sehr gut und würde jederzeit wieder hingehen.
Setlist:
01. No One Loves Me & Neither Do I
02. Gunman
03. Scumbag Blues
04. Dead End Friends
05. Elephants
06. Highway 1
07. New Fang
08. Alain Johannes solo
09. Bandoliers
10. Interlude With Ludes
11. Mind Eraser, No Chaser
12. Caligulove
13. You Can't Possibly Begin To Imagine
14. Spinning In Daffodils
15. Reptiles
16. Warsaw Or The First Breath You Take After You Give Up

THEM CROOKED VULTURES
Mein Ticket für Them Crooked Vultures hatte ich mir ohne große Erwartungen gekauft. Es war mehr die Neugier, einmal John Paul Jones & Co. Live auf der Bühne zu erleben. Die Aufzeichnung der Rockpalast Show aus dem Palladium in Köln versprach immerhin ein ordentliches Hardrockkonzert.
Aber gelegentlich werden ja Erwartungen auch positiv enttäuscht. Die erste Überraschung war die Vorgruppe – ich wusste gar nicht, dass es überhaupt eine geben würde. Ich bin eigentlich passionierter Vorgruppenausbuher
TCV kamen dann um 21:15 auf die Bühne – nach 50 Minuten Umbauzeit, genauer gesagt 15 Minuten Umbauzeit und 35 Minuten Beine in den Bauch stehen und sich fragen, was man hätte alles erledigen können – diese Pausen bei Konzerten haben mich schon im zarten Alter von 15 Jahren zu Tode genervt und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern.
Aber wie das bei mir immer so ist – nach ein paar Akkorden bin ich wieder versöhnt und TCV begannen gleich mit meinem Lieblingssong No One Loves Me & Neither Do I. Man merkte der Band im Vergleich zum Rockpalastauftritt an, dass das Zusammenspiel noch besser geworden ist. Der dritte Song des Abends, Scumbag Blues wurde live durch ein Bass-Solo und Gitarrenimprovisationen auf über 10 Minuten gestreckt – klasse.
Die Queens Of The Stone Age und deren Vorgängerband Kyuss sind vielleicht nur Insidern bekannt, aber Led Zeppelin und Nirvana gehören zweifellos zu den ganz großen Namen in der Rockmusik – unabhängig davon, ob man sie persönlich mag oder nicht, aber trotzdem wurde der Auftritt nicht zur Selbstbeweihräucherung genutzt.
John Paul Jones durfte natürlich zeigen, dass er nicht nur einer der besten Bassisten der Rockgeschichte ist, sondern auch an der Slidegitarre, Mandoline, am Keyboard und an der Violine eine gute Figur abgibt, aber Jones wirkt so britisch zurückhaltend, dass erst gar nicht der Eindruck von Angeberei aufkam. Dave Grohl blieb die ganze Zeit hinter seinem Schlagzeug sitzen. Wenn man ihn spielen sieht (völlig durchgeknallt), fragt man sich zwar, wie er das konditionsmässig durchsteht, aber ich muß zugeben, ich hatte sein Können doch unterschätzt. Auch Joshua Homme hat es nicht nötig, die typischen Gitarristenposen aufzufahren oder klassische Angebersoli zu spielen. Der einzige Musiker, der alleine auf der Bühne sein Können zeigen durfte, war Allain Johannes, der die Geier live unterstützt.
Das bisher einzige Album der Band wurde komplett gespielt, dazu die guten neuen Songs „Highway 1“ und „You Can't Possibly Begin To Imagine“. Nach 120 Minuten – deutlich länger als ich erwartet hatte, war Schluß. Eine Zugabe gab es nicht, aber das Publikum war rundum zufrieden. Glücklicherweise gab es auch kein „Greatest Hits“-Medley aus alten Zeppelin und Nirvanatiteln – die dreiGeier haben sehr viel Geschmack bewiesen. Ich fand den Auftritt sehr gut und würde jederzeit wieder hingehen.
Setlist:
01. No One Loves Me & Neither Do I
02. Gunman
03. Scumbag Blues
04. Dead End Friends
05. Elephants
06. Highway 1
07. New Fang
08. Alain Johannes solo
09. Bandoliers
10. Interlude With Ludes
11. Mind Eraser, No Chaser
12. Caligulove
13. You Can't Possibly Begin To Imagine
14. Spinning In Daffodils
15. Reptiles
16. Warsaw Or The First Breath You Take After You Give Up