Wieder ein tolles Konzert in Uwes Wohnzimmer, ähem Bergkeller, war für die Fans vorbereitet worden. Inzwischen zur Kultstätte,
ja zum Mekka des Art- Jazz usw.-Rocks geworden, trifft man gleich auf alte Bekannte, oder lernt ganz schnell neue Leute kennen.
In welchem Konzert kann man noch neben Größen wie Tijs van Leer stehen und ihnen direkt auf die Finger schauen?

Gleich nach der Arbeit fuhr ich zum Konzert und war schon gegen 19 Uhr da. Am Tresen gönnte ich mir ein Bier und konnte gleich
mit Uwe Treitinger (dem Inhaber) plauschen und aus 2 Meter Entfernung die Kult-Orgel von van Leer bewundern und Bilder machen.
Und es wurde noch besser, als Pierre van der Linden den Saal betrat und ich zu meinem ersten Autogramm kam.
Ein paar Minuten später stand dann auch noch Tijs neben mir und ich konnte ein paar Fragen stellen und mir das zweite Autogramm holen.

Das neue Album wird (soll) wohl im Spätsommer/Herbst erscheinen und von Roger Dean designed werden. Wahrscheinlich wird dieser Deal
nicht ganz billig für die Band. Wir werden sehen bzw. hören, die Band hat schon einige Ideen für das neue Album. Die aktuelle Besetzung ist:
Tijs van Leer – Hammond, Flöte & Vocals
Pierre van der Linden – Schlagzeug
Bobby Jakobs – Bass
Menno Gootjes – Gitarre

Damit ist die Band hervorragend besetzt und hat ein Set gespielt, welches fast die ganze Spannbreite der Studio-Alben umfasst.
Es gab natürlich die Hits wie „House Of The King“ oder „Sylvia“ daneben die selbstbetitelten und durchnummerierten Stücke Focus
No 2, No 3, No 5 und No 7, Longtracks wie einen fast zwanzigminütigen Ausschnitt aus „Eruption“, neuere Stücke wie
„Aya Yippie Hippie Yee“ , grandiose Werke wie „Anwers, Questions“, lustige Stücke wie „Round Goes The Gossip“ und mein
persönlichen Höhepunkt „La Cathedrale“.

Tijs gab ein paar Hintergründe zu den Songs preis. „La Cathedrale“ beschreibt das wundervolle Straßburger Münster und „Round The Gossip“ die Klatschpresse.
Zitat: „mit dem Kopf in den Wolken, mit den Füßen in der Schei..e“. Die Wirkungen des Alkohols werden in „Harem Scarem“ hörbar gemacht.
Dort konnten sich die Bandmitglieder solistisch abreagieren. Neidlos musste ich feststellen, dass alle Bandpositionen hervorragend besetzt sind.

Für mich immer wieder ärgerlich sind die Gespräche, die manche Leute unbedingt während der Songs führen müssen. Leute es nervt,
ich will die Musik hören! Richtig blöd war der eine Besucher, der direkt vor mir stand und neben Tijs stand, diesem ins Wort fiel und
unbedingt sofort „Hocus Pocus“ forderte und bei einigen Orgel-Sounds bemerkte, dass das doch nach Deep Purples „Black Night“ klingt.
Hieran kann man sofort den „Kenner“ erkennen.
Krönender Abschluss des 2 ½ stündigen Sets (Pause nicht mitgerechnet) war dann natürlich das bekannteste Werk der Band – „Hocus Pocus“
in einer überlangen Version mit grandiosem Schlagzeugsolo von Perre van der Linden. Als Zugabe gab es dann noch eines meiner Lieblingsstücke,
das bereits erwähnte „Focus No 2“. Klasse Konzert – danke FOCUS!

Vor dem Konzert gab es auch ein Wiedersehen mit Rainer und Frank, die wir ja zum Forumstreffen kennenlernen durften.
Ein Focus T-Shirt und die limitierte DCD „Live in Europe“ hatte ich mir am Stand von Tijs‘ Ehefrau gekauft.