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Dieter Meier am 23.05.14 im Mojo Club, Hamburg

Verfasst: Sa 24. Mai 2014, 20:36
von Eric
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Dieter Meier? Was ist das denn für ein Name? Genausogut könnte man versuchen, mit dem Namen "klaus Schulze" berühmt zu werden ;).

Bekannt geworden ist der mittlerweile 69jährige als Sänger des schweizerischen Elektronik-Popduos "Yello", das in den 80ern mit Songs wie "Oh Yeah", "The Race" oder "Drive Driven" gigantische Erfolge feierte und die elektronische Musik nachhaltig prägte wie kaum eine andere Band.

Aber Dieter Meier war immer mehr als nur eine Stimme. Profi-Pokerspieler, Lebemann, Performance-Künstler, <schauspieler, Regisseur, Musikvideoproduzent, Essayist, Winzer, Viehzüchter, Uhrenhersteller... der Mann hat schon fast alles gemacht.

Nun hat er mit Out Of Chaos sein erstes Soloalbum überhaupt veröffentlicht.
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Mit Musik im Stil von Yello hat dieses Solowerk nur sehr bedingt zu tun. Denn hier handelt es sich um "handgemachte" Musik mit echten Drums, Violine, Keyboards und mehr. Und auch wenn es durchaus einige elektronische Elemente gibt, ist der Löwenanteil der Musik eben nicht am Computer entstanden. Auch der Gesang ist anders: Während Dieters Stimme bei Yello häufig starkt verzerrt, tiefer transponiert und mit reichlich Effekten gepimpt war, klingt er hier erstaunlich natürlich, aber auch leidenschaftlicher. Auch klingt er hier insgesamt mehr wie ein "richtiger" Sänger und nicht nur wie eine coole Stimme. Die Art der Songs ist Yello allerdings gar nicht mal so unähnlich, wenn auch bluesiger. Die Stimme und Dieters Humor in seinen Texten tun dabei ihr übriges.

Nun auch noch live! Das Konzert im hamburger Mojo Club (dort wo abends auf der Reeperbahn der Bürgersteig hochgeklappt wird) war erst der vierte Auftritt der jungen Liveband (und damit hatte Dieter schon zwei mehr auf dem Konto, als Yello in ihrer gesamten Karriere geschafft haben :D). Neben Dieter standen noch eine Backgroundsängerin, ein Drummer, zwei Keyboarder, ein Violinist sowie Produzent T-Raumschmiede (abwechselnd an Percussion, Keys und Effektreglern) auf der Bühne. Im Mittelpunkt stand natürlich Dieter, selbstverständlich perfekt gekleidet und mit dunkler Sonnenbrille auf der Nase, die er nur dann abnahm, wenn er wirklich mal etwas sehen wollte. Ich war erstaunt darüber, wie kraftvoll und präsent sein Gesang war. Im Studio kann man schließlich vieles herzaubern, aber live werden die Schwächen schnell aufgedeckt. Aber hier zeigte der alte Crooner, dass er es wirklich kann.
Die Band spielte das komplette Album sowie noch einen vertonten Essay von Dieter. Mehr Material hatte die Band nicht, weshalb bei der zweiten Zugabe auch nur ein Song des Albums in einer etwas anderen Version geboten wurde. Wer Material von Yello erwartet hatte, wurde enttäuscht. Ich fand es aber genau richtig so, zumal die größten Hits von Yello live wahrscheinlich eh nicht funktionieren.

An der Bar gab es sogar den Rotwein von Dieter, wovon ich mir ein Gläschen gönnte. Urteil: trocken und sehr sehr kräftig (wenn man damit täglich gurgelt, bekommt man wahrscheinlich auch eine Stimme wie Dieter :boys_lol: ), hat aber irgendwie was besonderes. Ich werde mich bei Gelegenheit mal mit ein paar Flaschen eindecken.

Nach der Show gab Dieter noch Autogramme und stand für Fotos bereit. Irgendwie ein toller Typ, der Dieter!
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Dieter beim Signieren
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Und wieder einen Fan glücklich gemacht.
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Rolf Zacher im Hintergrund
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auf der Bühne mit Band

Videos hab ich keine gedreht und auch noch keine von dem AUftritt bei Youtube gefunden. Daher hier die Official Promo Videos:
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Re: Dieter Meier am 23.05.14 im Mojo Club, Hamburg

Verfasst: So 25. Mai 2014, 01:52
von Royale
Hab mir gerade mal Loveblind angehört - ich muss da noch Worte für finden. Im Moment kann ich nur "irre!" anbieten :boysaxophon:

Re: Dieter Meier am 23.05.14 im Mojo Club, Hamburg

Verfasst: So 25. Mai 2014, 09:55
von SOON
wow, Dieter ist schon 69! :laie_69:
Mir gefiel sein Humor gepaart mit einem eleganten Kunstverständnis schon bei Yello.
Der Loveblind-Clip ist ein Meisterwerk, zu dieser Musik möchte man in Rotwein baden. :biggrinn:
Kaum zu glauben, dass er mit seinem eintönigen Sprechgesang ein ganzes Konzert lang fesseln kann, Chapeau!