U2, Dublin 22.7.17
Verfasst: Sa 29. Jul 2017, 10:28
"Enjoy the local band who are on next"
Vor einer Woche habe ich mein insgesamt 10. Konzert von U2 besucht, das erste in ihrer Heimatstadt Dublin und das erste mit der kompletten Familie. Der Croke Park ist eines der größten Stadien Europas, liegt mitten in Dublins teilweise ziemlich heruntergekommener Northside und wurde eigentlich für die klassisch irischen Sportarten Gaelic Football und Rugby errichtet, nicht für Fußball. Als Vorgruppe waren Noel Gallagher's High Flying Birds. Gallagher wird sicherlich kein großer Sänger mehr und er ist auch kein klassischer Frontmann - er war das ja auch nicht bei Oasis. Aber das Konzert war gut und wer Songs wie "Wonderwall", "Champagne Supernova", "Little by Little" oder "Don't look back in Anger" zu bieten hat, kann nicht viel falsch machen. Als Support war er hervorragend.
Um 20:45 betraten dann U2 die Bühne für ihr insgesamt 135minütiges Konzert. Die Ankündigung der "Joshua Tree"-Tour im Dezember letzten Jahres kam ziemlich überraschend. Eigentlich wartet die Fanwelt auf das neue Album "Songs of Experience" - die Tour 2015 hieß ja bereits "i+e", also "Innocence + Experience"-Tour und sollte 2016 fortgesetzt werden. Sie hatte auch ein völlig anderes Konzept. Aber die jetzige Stadientour bietet, wie bei U2 seit Jahrzehnten gewohnt, keine Improvisation, sondern eine wieder ganz neue und atemberaubende Bühnenshow. Das Konzert fängt aber klein an - auf der B-Stage im Publikum und fast ohne Scheinwerfer und ganz ohne Videowand spielen U2 vier Klassiker "Sunday Bloody Sunday", "New Years Day", "Bad" und "Pride". Erst dann gehen sie auf die Hauptbühne, der immens große Bildschirm geht an und liefert unglaublich scharfe Bilder. Ich habe mich informiert, das Format nennt sich 8K und bietet eine 16mal höhere Auflösung als das vom Fernsehen gewohnte 1080p HDTV. Nach den vier Auftaktsongs folgte das komplette "The Joshua Tree" Album in der originalen Reihenfolge.
Eigentlich ist es Nörgeln auf extrem hohem Niveau, denn das Konzert war wieder einmal sehr stark, wie alle Auftritte, die ich von U2 gesehen habe. Neben der beeindruckenden Lichtshow gab es auch einen wirklich exzellenten Stadionsound. Der Anfang des Konzertes war fabelhaft und sehr stimmungsvoll - bis einschließlich "Bullet the blue Sky" - danach war bei mir etwas die Luft weg. Aber das ist natürlich auch ein immanentes Problem der Setliste - wenn man die vielleicht acht bekanntesten Songs am Anfang verfeuert ... Gerade die Songs, die ich sonst noch nie live gehört hatte und das ist der Großteil der "Joshua Tree"-Songs, haben nicht so richtig gezündet. Erst die beiden Schlußtracks "Exit" und "Mothers of the Disappeared" haben wieder besser für mich funktioniert. Dazu wirken die acht Zugaben auf der aktuellen Tour ziemlich zusammengewürfelt - die Zusammenstellung passt nur bedingt. Das Konzert endet dann wieder sehr stimmungsvoll mit "One" und einem neuen Song, "The Little Things That Give You Away", der auf "Songs of Experience" vertreten sein wird, wenn das Album dann endlich Ende des Jahres (?) erscheint.
Trotz der Kritik: Es war ein sehr schöner und sehr entspannter Abend für mich. Wenn man seine Kinder im Schlepptau hat, ist man vorher immer etwas angespannt, ob auch alles klappt - immerhin passen über 80.000 Zuschauer in den Croke Park und die Ereignisse im Bataclan 2015 oder in Manchester kürzlich sind nicht spurlos an mir vorbeigegangen. Aber die Atmosphäre war ganz entspannt, die Organisation rund um das Stadion, die Ordner und die Polizei waren sehr freundlich und locker. Muss man ja auch mal positiv erwähnen. Die Magie, die ich mir vorher von Dublin erwartet hatte, hat sich dennoch nicht so eingestellt - da waren die Auftritte in Paris 2010 oder auch in Köln im Oktober 2015 (das damalige Konzert war das längste, das U2 bis heute gespielt haben) noch intensiver.
Vor einer Woche habe ich mein insgesamt 10. Konzert von U2 besucht, das erste in ihrer Heimatstadt Dublin und das erste mit der kompletten Familie. Der Croke Park ist eines der größten Stadien Europas, liegt mitten in Dublins teilweise ziemlich heruntergekommener Northside und wurde eigentlich für die klassisch irischen Sportarten Gaelic Football und Rugby errichtet, nicht für Fußball. Als Vorgruppe waren Noel Gallagher's High Flying Birds. Gallagher wird sicherlich kein großer Sänger mehr und er ist auch kein klassischer Frontmann - er war das ja auch nicht bei Oasis. Aber das Konzert war gut und wer Songs wie "Wonderwall", "Champagne Supernova", "Little by Little" oder "Don't look back in Anger" zu bieten hat, kann nicht viel falsch machen. Als Support war er hervorragend.
Um 20:45 betraten dann U2 die Bühne für ihr insgesamt 135minütiges Konzert. Die Ankündigung der "Joshua Tree"-Tour im Dezember letzten Jahres kam ziemlich überraschend. Eigentlich wartet die Fanwelt auf das neue Album "Songs of Experience" - die Tour 2015 hieß ja bereits "i+e", also "Innocence + Experience"-Tour und sollte 2016 fortgesetzt werden. Sie hatte auch ein völlig anderes Konzept. Aber die jetzige Stadientour bietet, wie bei U2 seit Jahrzehnten gewohnt, keine Improvisation, sondern eine wieder ganz neue und atemberaubende Bühnenshow. Das Konzert fängt aber klein an - auf der B-Stage im Publikum und fast ohne Scheinwerfer und ganz ohne Videowand spielen U2 vier Klassiker "Sunday Bloody Sunday", "New Years Day", "Bad" und "Pride". Erst dann gehen sie auf die Hauptbühne, der immens große Bildschirm geht an und liefert unglaublich scharfe Bilder. Ich habe mich informiert, das Format nennt sich 8K und bietet eine 16mal höhere Auflösung als das vom Fernsehen gewohnte 1080p HDTV. Nach den vier Auftaktsongs folgte das komplette "The Joshua Tree" Album in der originalen Reihenfolge.
Eigentlich ist es Nörgeln auf extrem hohem Niveau, denn das Konzert war wieder einmal sehr stark, wie alle Auftritte, die ich von U2 gesehen habe. Neben der beeindruckenden Lichtshow gab es auch einen wirklich exzellenten Stadionsound. Der Anfang des Konzertes war fabelhaft und sehr stimmungsvoll - bis einschließlich "Bullet the blue Sky" - danach war bei mir etwas die Luft weg. Aber das ist natürlich auch ein immanentes Problem der Setliste - wenn man die vielleicht acht bekanntesten Songs am Anfang verfeuert ... Gerade die Songs, die ich sonst noch nie live gehört hatte und das ist der Großteil der "Joshua Tree"-Songs, haben nicht so richtig gezündet. Erst die beiden Schlußtracks "Exit" und "Mothers of the Disappeared" haben wieder besser für mich funktioniert. Dazu wirken die acht Zugaben auf der aktuellen Tour ziemlich zusammengewürfelt - die Zusammenstellung passt nur bedingt. Das Konzert endet dann wieder sehr stimmungsvoll mit "One" und einem neuen Song, "The Little Things That Give You Away", der auf "Songs of Experience" vertreten sein wird, wenn das Album dann endlich Ende des Jahres (?) erscheint.
Trotz der Kritik: Es war ein sehr schöner und sehr entspannter Abend für mich. Wenn man seine Kinder im Schlepptau hat, ist man vorher immer etwas angespannt, ob auch alles klappt - immerhin passen über 80.000 Zuschauer in den Croke Park und die Ereignisse im Bataclan 2015 oder in Manchester kürzlich sind nicht spurlos an mir vorbeigegangen. Aber die Atmosphäre war ganz entspannt, die Organisation rund um das Stadion, die Ordner und die Polizei waren sehr freundlich und locker. Muss man ja auch mal positiv erwähnen. Die Magie, die ich mir vorher von Dublin erwartet hatte, hat sich dennoch nicht so eingestellt - da waren die Auftritte in Paris 2010 oder auch in Köln im Oktober 2015 (das damalige Konzert war das längste, das U2 bis heute gespielt haben) noch intensiver.