Frank Sinatra - Watertown (1970)
Als diese LP veröffentlicht wurde, schaffte sie nicht einmal in die Top 100 der Billboard Charts.
Wenn man bedenkt, dass dieses Album eines der ambitioniertesten Konzeptalben seiner Zeit war, ist es auch nicht verwunderlich.
Watertown erzählt die Geschichte eines Mannes aus Watertown, New York.
Seine Frau verlässt ihn, seine Söhne lassen ihn zurück, und ziehen in die Großstadt.
Eine bahnbrechende Geschichte ist das nicht aber er experimentiert über das komplette Album damit.
Die Vorstellung, dass der damals größte Popstar der Welt ein Konzeptalbum veröffentlichen würde, war 1970 sicherlich seltsam.
Textlich ist Watertown zweifellos einer von Sinatras schönsten Momenten.
Zu den Autoren dieses Albums gehören Jake Holmes ("Dazed and Confused") sowie Bob Gaudio (The Four Seasons).
Tracks wie "The Train" und "Michael & Peter" zeigen fantastisches Songwriting und vermitteln perfekt die Leidenschaft und den Herzschmerz, die nötig sind, um diese Art von Geschichte zu erzählen.
Stimmlich ist Sinatra stark wie eh und je.
Zu Recht als einer der größten Sänger aller Zeiten in Erinnerung, verlor der Crooner auch in seiner späteren Karriere nie seinen atemberaubenden Gesang.
"She Says", "I Would be in Love (Anyway)" und "What a Funny Girl (You Used to Be)" präsentieren ihn von seiner rohesten und emotionalsten Seite.
Was die Instrumentierung angeht, ist Watertown mehr als solide.
Natürlich kann man von den Instrumentals eines Frank Sinatra-Albums nicht viel erwarten (es sei denn, es handelt sich um Kollaborationen wie seine Zusammenarbeit mit Count Basie), schließlich ist der Hauptreiz von Ol' Blue Eyes seine Stimme.
Tracks wie "Elizabeth" sowie das musikalisch verbundene "Goodbye (She Quietly Says)" und "For a While" haben eine entspannte musikalische Intensität, die Sinatras leidenschaftliche und emotionale Performance perfekt ergänzen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Watertown ein ziemlich herzzerreißendes Album ist.
Emotionaler Schmerz war in seiner Musik nie fremd, diese Platte fängt diese Seite von ihm am besten ein.
Das Album floppte zunächst, wird heute aber als eines seiner größten Werke angesehen.