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Emitt Rhodes - Rainbow Ends (2016)Der amerikanische Musiker Emitt Rhodes machte erstmals 1967, als er mit seiner Band "The Merry-Go-Round" auftrat auf sich aufmerksam.
Das Beatles-artige Debüt der Band um den erst 17-jährigen Emitt Rhodes steht vielen anderen großartigen Platten aus dem Jahr des "Summer of Love" in nichts nach, findet aber leider viel weniger Beachtung.
Emitt Rhodes begann daraufhin eine Solokarriere, die 1970 mit seinem bescheiden selbstbetitelten Debütalbum wunderbar begann.
Rhodes scheint am Anfang einer großen Karriere zu stehen, doch es stellt sich heraus, dass er einen Knebelvertrag unterschrieben hat, der ihn dazu verpflichtet, alle sechs Monate eine neue Platte zu liefern.
Hieran scheiterte Emitt Rhodes, und sei es nur, weil er seine Platten ganz allein machen wollte und die Messlatte hoch angelegt hatte.
Der Kampf mit der Plattenfirma wird sich über Jahre hinziehen.
In diesen Jahren macht Emitt Rhodes noch zwei gute Platten, aber nach Mirror von 1971 und Farewell To Paradise von 1973 hat Emitt Rhodes genug und geht als Techniker zu den berühmten Elektra Records.
Seitdem gab es immer wieder Gerüchte über ein Comeback des inzwischen verstorbenen Musikers, aber bis 2016 kam es nicht dazu.
Ende 2015 hat sich Emitt Rhodes wieder ins Studio gewagt, und dieses Mal versucht er es nicht allein.
Gemeinsam mit Top-Musikern und Emitt Rhodes-Fans wie Aimee Mann, Susanna Hoffs, Jon Brion, Nels Cline und Jason Falkner wird Rainbow Ends aufgenommen.
Die Platte entpuppte sich als überaus angenehme Überraschung.
Es ist eine Platte, die natürlich nicht ohne weiteres mit den Platten verglichen werden kann, die Emitt Rhodes vor rund 45 Jahren gemacht hat, aber dass der Amerikaner nicht vergessen hat, wie man gute Songs schreibt, wird sofort klar, wenn man Rainbow Ends zum ersten Mal hört.
In seinen jungen Jahren wurde Emitt Rhodes vor allem von den Beatles beeinflusst.
Diese Einflüsse sind weitgehend verschwunden, auch wenn man in Emitt Rhodes' zeitlosen Songs ab und zu noch etwas Paul McCartney heraushören kann.
Es sind Songs, die etwas eigenständiger sind als früher, und es sind Songs, die immer noch mit einem Bein in den 70er Jahren stehen.
Das andere Bein aber macht Rainbow Ends zu einer zeitgemäßen Singer-Songwriter-Platte, und es ist eine Platte auf hohem Niveau und eine, die immer wieder neue Geheimnisse preisgibt, auch weil der amerikanische Singer-Songwriter viel Gefühl in seine Songs legt.
Emitt Rhodes mag eine Weile von der Bildfläche verschwunden gewesen sein, aber mit Album Nummer 4 kam er nochmal bravourös zurück.