Yesnik hat geschrieben: ↑Mo 20. Mär 2023, 10:36
JJG hat geschrieben: ↑Fr 17. Mär 2023, 23:27Lustig wenn Leute die nie selbst Instrumente gespielt haben, wissen wollen, was gut ist, welche Musik anspruchsvoll oder progressiv ist.
Hm? Ist doch ganz normal, dass Architekturhistoriker über Achitektur urteilen, Modejournalisten über Modedesigner oder Theaterkritiker über Theateraufführungen. Du beurteilst selbst jeden Tag das Brot dass du kaufst, das Auto, dass du probefährst, das Fußballspiel, das du siehst oder, schon indem du sie auflegst, die Musik die du auflegst. Ich halte das für vollkommen normal. Die Frage ist nicht, ob die Urteilenden das zu Beurteilende beherrschen, die Frage ist, ob sie das Beurteilen beherrschen. Kompetenz ist schließlich nicht auf die praktische Kompetenz beschränkt.
Jetzt sind wir OFFTOPIC, nur noch ein Kommentar dazu:
Du spielst selbst kein Instrument? Du fühlst Dich persönlich angesprochen?
Konkret meinte ich einen Rezensenten, den ich bisher ganz gerne las, weil er oft Hintergründe der Musik gut recherchiert hat.
Jetzt wurde ein prägnantes Album eines Musikers verrissen, der inzwischen verstorben, zu den führenden Wegbegleitern für dieses
Instrument gilt. Der Rezensent spielt dieses Instrument selbst nicht, kann aus meiner Sicht also fachlich nicht beurteilen wie
gut der Mann da spielt. Dann ging es um das Album einer Rock/Pop-Band die total verrissen wurde und um einen Konzertbericht,
bei dem ich mich fragte, ob der Schreiber wirklich anwesend war. Nicht ein Songtitel konnte benannt werden. usw.
Rezensionen, Konzertberichte sind dann gut, wenn man z.B. Spieltechniken kennt, besser noch, wenn man sie selbst beherrscht,
wenn man weiß wie man sie anwenden kann und wo sie mit anderen Instrumenten harmonieren.
Weiterhin ist es sehr hilfreich wenn man von der Technik Ahnung hat, also Unterschiede kennt, z.B. was ist Hall, was ist Reverb.
Was ist Echo, was ist Delay. Was ist Fuzz, was Distorsion. Das ist dann oft lustig, wenn Laien ihre Meinung dazu äußern.
Dann natürlich Hintergründe, historische oder musikalische ...
Die Spitze:
meine persönliche Grenze ist überschritten, wenn Alben verrissen werden von Leuten die von vorgenannten Dingen nur sehr eingeschränkt
Ahnung haben, welche die eigenen Definitionen (wie z.B. Prog-Elemente) als persönlichen Maßstab nehmen.
Dann wird die Rezi vollends zur eigenen Meinung und kulminiert, sehr oft dann in Eigendarstellung oder auch Provokation.
Es dreht sich also in erster Linie nicht um dasWerk, sondern um die Aufmerksamkeit auf das selbst verfasste "Werk".
Deshalb teile ich deine Argumente nicht, wenn es um Beiträge geht, die in die Öffentlichkeit gegeben werden.
Das ist halt der Unterschied zwischen Wissen und Meinung. Herausragend wird es dann, wenn Leute viele Instrumente beherrschen,
wenn sie Ahnung von Musikstrukturen haben, wenn sie sich täglich mit der Musik auseinandersetzen, nicht nur durch hören, sondern
auch spielen. Wenn sie sich mit anderen Musikern austauschen, also nicht nur mit anderen Rezensenten oder Fans.
Hier mal jemand, der ein wirklich umfassendes Wissen hat und durch Fachbeiträge glänzt, sei es bei Songs, Alben, Instrumenten, Business ...
und das in ganz vielen Genres:
https://www.youtube.com/@RickBeato