hinter den Musikern Englands und Amerikas zu verstecken. Im Westen gab es den sogenannten Krautrock mit
etlichen Bands, die dem Art-Rock eine eigen Spielweise entlockten. Im Osten war es ähnlich.
Wenn Bands auftreten wollten mussten sie im Osten einen sogenannten Berufsausweis besitzen. Diesen konnte
man nicht einfach erwerben, man musste eine musikalische Ausbildung nachweisen. Für Berufsmusiker gab es nur
die Möglichkeit über ein Studium an den Musikhochschulen. Dort musste man etliche Seminare durchlaufen/belegen.
Überwiegend waren diese klassisch orientiert und oftmal wurde auch vorgegeben, welches Instrument erlernt werden musste.
Für viele eine Qual, weil man oft ein ungeliebtes Instrument studieren musste, andererseits hat man sich gute Grundlagen
erarbeitet, die den Künstlern dann halfen.
Ein begabter Musiker ist Thomas Kurzhals, der zwar international unbekannt ist, sich mit seinen kompositorischen und handwerklichen Fähigkeiten
mit Keith Emerson und Rick Wakeman messen kann. In seiner Zeit bei der Stern Combo Meißen hat er für seine Band etliche klassische
Stücke adaptiert. Hier mögen nur Sibelius' "Finlandia", Mussorgskys "Eine Nacht auf kahlen Berge" oder auch "Der Frühling" von Vivaldi genannt
sein.
Im Osten war man in den 70ern aber als Band nur was, wenn man englischsprachige Bands originalgetreu nachspielen konnte.
Nicht einfach nur so, sondern mit allen Geräuschen und sogar allen "Fehlern", die dem musikalischen Laien garnicht auffallen.
Die Stern-Combo spielte mit Vorliebe ELP, so konnten die Fans "Tarkus", "Lucky Man" oder auch "Jerusalem" in den Konzerten hören.
Da es für die Songs keine Partituren gab, behalf man sich anders. Die Stücke wurden auf ein polnisches Tonband aufgenommen.
Dieses hatte zwei Geschwindigkeiten, also konnte man die Stücke dann mit dem halben Tempo hören und dann Note für Note aufs Blatt schreiben.
Thomas Kurzhals: "Das war erstens sehr mühselig, zweites hat man gemerkt, welchen Müll auch diese, von uns hochgeschätzten Bands
auf Platte veröffentlichten, also Fehler auf die man normalerweise nicht achtet. manchmal hat Emerson völlig in die Gurken gefasst, es kam zu sogenanten Prallern
die passieren, wenn man von der schwarzen auf eine weiße Taste runterrutscht. Ja die haben das nicht so genau genommen."
Das besondere an der SCM war der Einsatz von zwei Keyboardern, auf einen Gitarristen wurde verzichtet.
Interessante Werke der Stern-Combo aus Meißen sind:
Handwerklich einwandfreie Scheiben, Abstriche muss man bei der Produktion machen. Viele Songs haben den
typische Naleppa-Sound, der nach der Straße (Naleppa-Straße in Berlin) wo sich das Tonstudio/ die Produktion
von Amiga befand, benkannt ist. Eine handvoll Produzenten haben dort alles abgemischt, von Schlager bis Rock und das merkt man.
Nach der Wende abgemischte Scheiben haben eine deutlich bessere Tonqualität/Produktion.
