Fragile hat geschrieben:Nachdem ich (wie ich das hier ja manchmal auch tue) im IT-Forum diverse Clips zur dazugehörigen Tour gepostet hatte, bekam ich mal wieder Lust auf:
Genesis - Calling All Stations (1997)
Besitzt leider innerhalb der Band einen ähnlichen Missratenes-Stiefkind-Status wie bei Yes "Union" oder "Open Your Eyes". Dabei ist das Album richtig gut. "The Dividing Line" hätte ich gerne bei der 2007er Tour gehört.
Das Album ist in der Tat gar nicht mal schlecht. Als es damals rauskam, hab ich es oft und gerne gehört. Mittlerweile denke ich aber, dass die Euphorie darüber, dass Genesis überhaupt mal wieder ein Album rausgebracht haben, maßgeblichen Einfluss auf mein damaliges Hörempfinden hatte
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Was dem Album am Stärksten fehlt, ist dass kein Drummer an der Enstehung der Songs seinen Anteil hatte. Das war immer ein Markenzeichen von Genesis. Es nützt nunmal nicht viel, wenn man im nachhinein einen tollen Trommer klopfen lässt, nachdem die Songs schon fast fertig produziert sind. Ray Wilson hat als Sänger aber klasse gepasst. Seine Stimme hat dem Bandsound etwas Rauhes, Gehimnisvolles und Düsteres verliehen. Insgesamt war der Sound wieder atmosphärischer und düsterer als auf den letzten Alben. Schade dass es nicht mehr Alben mit Ray gab (und dann auch mit Nir Z als Drummer VON ANFANG AN!). Dann hätte sich da noch was draus entwickeln können. SO aber bleibt CAS ein nettes Pop/Rock-Album, das nur deshalb nicht in Vergessenheit geraten ist, weil es von der Supergroup Genesis stammt. Ehrlich, ich mag das ALbum eigentlich; es sind ein paar schöne Songs dabei; aber im Vergleich zu anderen Genesis-Alben fällt es nunmal ab. Klar kann man darüber streiten, ob es nicht eigentlich viel besser als z.B. Invisible Touch ist, aber IT hat im Gegensatz zu CAS zumindest ein paar Megahits hervorgebracht
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Die Tour war auch ganz gut. Endlich gab es Genesis mal wieder in kleinen, intimen Hallen und Tony hat sogar Gitarre gespielt. Dazu wurden sogar Perlen wie Lovers' Leap und Dancing With The Moonlit Knight ausgegraben (leider nur auszugsweise). Ansonsten war es aber auch nicht groß anders als bei der WCD-Tour. Aber merkwürdig war es schon. Es fühlte sich nicht so richtig wie ein Genesis-Konzert an. Schließlich waren Sänger, Drummer und Bassist/Gitarrist neu und unbekannt (Daryl und Chester waren ja auch nicht dabei). Klar gab es immer noch Mike und Tony, aber die sind ja nicht gerade für ihre Bühnenpräsenz bekannt
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Ach ja, ich hör schon den ganzen Tag DMB
Von Central Park über Piedmont Place und Europe 2009 zu Matthews & Reynolds, bis es mir zu den Ohren rauskommt
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