Neues Yes-Album - welche Erwartungen habt Ihr?

veröffentlicht: 22.06.2011

Benoit David ; Geoff Downes ; Steve Howe ; Chris Squire ; Alan White

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Re: Neues Yes-Album - welche Erwartungen habt Ihr?

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Eric hat geschrieben:Schon aus kommerzieller Sicht ist es wohl sinnvoller, lieber ein Album abzuliefern, das den alten Prog-Fans gefällt, als eines, das auf die Single-Charts schielt
Wieso sollte es gewinnbringender sein, für eine zahlenschwache aussterbende Spezies - die Alt-Prog-Rocker - Musik zu produzieren, statt für die große Masse von fingerschnippenden und hüpftanzenden Youngsters? Versteh ich nicht, was daran kein Geld bringen sollte, wenn man in den Charts ist?
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Aprilfrost
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Re: Neues Yes-Album - welche Erwartungen habt Ihr?

Beitrag von Aprilfrost »

soundmunich hat geschrieben:
Eric hat geschrieben:Schon aus kommerzieller Sicht ist es wohl sinnvoller, lieber ein Album abzuliefern, das den alten Prog-Fans gefällt, als eines, das auf die Single-Charts schielt
Wieso sollte es gewinnbringender sein, für eine zahlenschwache aussterbende Spezies - die Alt-Prog-Rocker - Musik zu produzieren, statt für die große Masse von fingerschnippenden und hüpftanzenden Youngsters? Versteh ich nicht, was daran kein Geld bringen sollte, wenn man in den Charts ist?
Die zahlenschwache Spezies ist gemeinhin die zahlungsstarke Spezies. Diese Leute legen gern mal den einen oder anderen Euro in guter Musik an und konvertieren nicht die geschälten Sounds irgendwelcher Video-Clips. Und wenn wir uns z. B. Mellokey angucken, gibt es immer wieder mal neue Bewunderer guter Musik, in diesem Fall von Yes.

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Re: Neues Yes-Album - welche Erwartungen habt Ihr?

Beitrag von Member X »

Aprilfrost hat geschrieben:
soundmunich hat geschrieben:
Eric hat geschrieben:Schon aus kommerzieller Sicht ist es wohl sinnvoller, lieber ein Album abzuliefern, das den alten Prog-Fans gefällt, als eines, das auf die Single-Charts schielt
Wieso sollte es gewinnbringender sein, für eine zahlenschwache aussterbende Spezies - die Alt-Prog-Rocker - Musik zu produzieren, statt für die große Masse von fingerschnippenden und hüpftanzenden Youngsters? Versteh ich nicht, was daran kein Geld bringen sollte, wenn man in den Charts ist?
Die zahlenschwache Spezies ist gemeinhin die zahlungsstarke Spezies. Diese Leute legen gern mal den einen oder anderen Euro in guter Musik an und konvertieren nicht die geschälten Sounds irgendwelcher Video-Clips. Und wenn wir uns z. B. Mellokey angucken, gibt es immer wieder mal neue Bewunderer guter Musik, in diesem Fall von Yes.
Man nennt diese Wissenschaft "pricing". Dabei rechnet man aus, ob man mit 30 Euro für 10000 verkaufte Exemplare mehr verdient, wie mit 12 Euro für 100000 Exemplare. Also flugs 300000 und 1200000 jeweils minus die Fixkosten (bei beiden Fällen gleich: Musikproduktion, Promotion) und die Vertriebskosten (stückzahlabhängig: CD- und Case-Produktion etc., Versand Hersteller-Großhandel-Einzelhandel). Wenn die 300000 für Fix- und Vertriebskosten reichen, um wenigstens keine "Miesen" zu machen, dann bleibt sicher im zweiten Fall mehr übrig ;) . Das ist nicht in jedem Fall so, so dass das Pricing schon Sinn macht und begründet ist (weitere Erläuterungen und Beispiele würden hier den Rahmen sprengen).

Übrigens gibt es natürlich auch den Fall 10000 Stück à 12 Euro, aber dann wird's schon schwer, neben Herstellungskosten und Vertrieb und PR überhaupt die Studiokosten reinzubringen. Was meint Ihr, wieviele Wakeman Hampton Court CDs, DVDs und Bluerays es gibt und verkauft wurden? Das ist ein Livemitschnitt (Aufnahme im Rahmen der finanzierten Konzerte; Mitschnitt von bestehender Abmischung) und es muss nur für einen Künstler tantiemenmäßig was übrig bleiben und nicht für drei oder mehr. Rick hat einige Medien pro Jahr neu laufen, und kann so auf ein paar Projekte mit je ein paar Tausendern plus seine nicht ganz versiegenden "Altwerke" zurückgreifen.

Für die alten "Schwerenöter" braucht man klar weniger Werbung, weil die ja geradezu danach gieren, aber der Verkauf ist schon schleppend. Lass es mal 50 Stück pro Konzert sein, also 100 Konzerte für 5000 Stück. Einiges über amazon und sicher einiges Secondhand über ebay, da müssen selbst weltweit 5000 Stück erst mal verkauft werden. Dagegen verkauft inzwischen echt jeder Dödel auf Platz 40 der Charts 100000 CDs.

Sorry, aber ich bleib dabei: Wer für uns als Zielgruppe produziert, ist auf der Loser-Spur :(
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Aprilfrost
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Re: Neues Yes-Album - welche Erwartungen habt Ihr?

Beitrag von Aprilfrost »

soundmunich hat geschrieben: Sorry, aber ich bleib dabei: Wer für uns als Zielgruppe produziert, ist auf der Loser-Spur :(
Dann sollen sie halt einen leicht verdaulichen Hit mit drauf packen, der im Radio, in Fahrstühlen, Werbespots und Einkaufszentren totgenüdelt wird. Den können sich die zahlenstarken Fastfood-Fans dann kostenpflichtig runter laden und uns "alten Schwerenötern" ein ansonsten spitzenmäßiges Album finanzieren.

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Re: Neues Yes-Album - welche Erwartungen habt Ihr?

Beitrag von Member X »

Aprilfrost hat geschrieben:
soundmunich hat geschrieben: Sorry, aber ich bleib dabei: Wer für uns als Zielgruppe produziert, ist auf der Loser-Spur :(
Dann sollen sie halt einen leicht verdaulichen Hit mit drauf packen, der im Radio, in Fahrstühlen, Werbespots und Einkaufszentren totgenüdelt wird. Den können sich die zahlenstarken Fastfood-Fans dann kostenpflichtig runter laden und uns "alten Schwerenötern" ein ansonsten spitzenmäßiges Album finanzieren.
Na siehste, man muss es nur richtig erklären :mrgreen: , und schon kommen von Dir die Lösungen ;) :D
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Eric
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Re: Neues Yes-Album - welche Erwartungen habt Ihr?

Beitrag von Eric »

Ich bitte euch, In den Single-Charts haben Yes keine Chance. Außer dem Owner haben sie ohnehin nie wirklichen Erfolg mit Singles gehabt und das war in den 80ern! Yes waren schon immer eine Album-Band. Und was die alten eingesessenen Rock-Haudegen angeht, versuchen die meisten doch gar nicht mehr, erfolgreich eine Single zu verkaufen. Denn sie wissen: Ihre Zielgruppe kauft sich sowieso das Album und die Formatradiosender spielen lieber "die besten Hits der 80er und 90er", als dass sie eine Single spielen, die nicht sowieso schon in den Charts ist.

Warum sollte man also auf die Charts schielen, wenn man da sowieso nicht reinkommt?
Dio mio! Da hatte geklingelt die Telefon!

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Re: Neues Yes-Album - welche Erwartungen habt Ihr?

Beitrag von Member X »

Eric hat geschrieben:Ich bitte euch, In den Single-Charts haben Yes keine Chance. Außer dem Owner haben sie ohnehin nie wirklichen Erfolg mit Singles gehabt und das war in den 80ern! Yes waren schon immer eine Album-Band. Und was die alten eingesessenen Rock-Haudegen angeht, versuchen die meisten doch gar nicht mehr, erfolgreich eine Single zu verkaufen. Denn sie wissen: Ihre Zielgruppe kauft sich sowieso das Album und die Formatradiosender spielen lieber "die besten Hits der 80er und 90er", als dass sie eine Single spielen, die nicht sowieso schon in den Charts ist.

Warum sollte man also auf die Charts schielen, wenn man da sowieso nicht reinkommt?
Für was gibt es die Charts? Richtiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiig: Um die Albenverkäufe zu promoten.

Und, mit welchem Song waren Yes außer Owner noch in den Charts? Jetzt aber schnell googeln :lol:
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Eric
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Re: Neues Yes-Album - welche Erwartungen habt Ihr?

Beitrag von Eric »

soundmunich hat geschrieben: Und, mit welchem Song waren Yes außer Owner noch in den Charts? Jetzt aber schnell googeln :lol:
Jedenfalls mit keinen, an die sich außer eingefleischten Yes-Fans irgendein Radio/Chartshörer erinnern würde ;) .

Das heißt ja nicht, dass nicht auch ein oder zwei radiotaugliche Songs dabei sein dürfen - ganz im Gegenteil. Aber eine Band wie Yes lebt nunmal von den alteingesessenen Fans, die der Band seit Jahren oder Jahrzehnten treu sind. Und auch wenn mal neue/junge Fans dazukommen, dann eher aufgrund des Entdeckens alter Alben wie CTTE oder GFTO als durch das Hören von Owner im Radio. Und wenn das Album erfolgreich sein soll, dann müssen zuallererst die "alten" Fans zufrieden gestellt werden; ansonsten ist kein Blumentopf zu gewinnen.
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Re: Neues Yes-Album - welche Erwartungen habt Ihr?

Beitrag von Member X »

Eric hat geschrieben:
soundmunich hat geschrieben: Und, mit welchem Song waren Yes außer Owner noch in den Charts? Jetzt aber schnell googeln :lol:
Jedenfalls mit keinen, an die sich außer eingefleischten Yes-Fans irgendein Radio/Chartshörer erinnern würde ;) .

Das heißt ja nicht, dass nicht auch ein oder zwei radiotaugliche Songs dabei sein dürfen - ganz im Gegenteil. Aber eine Band wie Yes lebt nunmal von den alteingesessenen Fans, die der Band seit Jahren oder Jahrzehnten treu sind. Und auch wenn mal neue/junge Fans dazukommen, dann eher aufgrund des Entdeckens alter Alben wie CTTE oder GFTO als durch das Hören von Owner im Radio. Und wenn das Album erfolgreich sein soll, dann müssen zuallererst die "alten" Fans zufrieden gestellt werden; ansonsten ist kein Blumentopf zu gewinnen.
Wonderous Stories war auch in den Charts, was die "alten" Fans wissen sollten - siehe dazu auch die Nutzung in der Autowerbung (youtube hatten wir schon irgend wo).

Ich bin halt der Meinung, dass man von Audio-Tonträgern zum Zufriedenstellen der "alten" Fans so oder so nicht leben kann, und der natürliche Lauf der Dinge "kürzt" die Umsätze immer mehr. Nur für uns braucht echt kein Musiker mehr eine neue Scheibe aufnehmen - das rechnet sich nicht. Ein Bisschen alte Tapes auswerten oder vorhandene Songs immer wieder neu zusammenstellen oder abmischen, das geht mit relativ geringen Kosten, und da spielen wahrscheinlich schon 1000 CDs ein paar Cent Gewinn ein, aber Studiozeit für neues Material zu bezahlen kostet echt Geld, und dafür müssen schon ein paar 10000 Scheibchen vertickt werden, damit überhaupt die Kosten reinkommen, bevor irgend jemand was verdient (außer den Studiobetreibern).

Schau Dir doch mal an, wie sich sonstige neue Scheiben alter Haudegen aus dem Genre verkaufen. Rick hat ein paar neue Werke herausgebracht. Um die aufzunehmen reicht eine Tonspur, wenn er es nicht zu Hause machen kann. Akustisch ist da allenfalls ein Flügel - 1 Tag im Studio, je nach Qualität vielleicht 2500 Euro. Wenn jetzt 5 Leute Studiozeit brauchen und reine Akustik-Instrumente (Schlagzeug) dabei sind, sind 5 Studiotage nix; dazu Hotels und sonstige Spesen, Instrumententransport, Versicherungen, Personal, etc. etc.. Unter 30000 Euro, eher unter 50000 Euro geht da nichts bei einer Band, und wenn sie dann auch noch etwas experimentieren und feilen will, ... Selbst bei 10000 CDs sind schon 5 Euro pro Teil für die Studio- und Aufnahmekosten weg! Da ist noch nichts produziert, gemischt, ... und hergestellt und promotet ist auch noch nichts. Dann teil den Rest noch mal durch z.B. 8: 2 x Howe, 2 x Squire, 2 x White, 1 x David und 1 x Wakeman. Da springen doch nur noch dreistellige Beträge raus.

Und dann schau rein in die Foren dieser Welt. Und schau Dir die "Schwarzkopierer" an; die gibt's auch in unserer Generation. Ich glaube einfach nicht, dass man selbst mit guter Musik in dem Stückzahlenbereich was verdienen kann. Aber freuen würde mich neue Yes-Musik natürlich schon ...
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Eric
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Re: Neues Yes-Album - welche Erwartungen habt Ihr?

Beitrag von Eric »

Mit Tonträgern Geld zu verdienen, rechnet sich in den meisten Fällen in der Tat kaum. Da hast du natürlich recht. Das ändert aber nichts an meiner Meinung, dass das Album umso erfolgeicher wird, je stärker sich die Band auf ihre Progwurzeln besinnt, anstatt sich an radiotauglichem Poprock zu versuchen.

Geld wird in der Musikbranche heute in erster Linie mit Konzerten verdient. Früher ging man auf Tour, um das neue Album zu promoten; heutzutage macht man ein neues Album, damit man wieder auf Tour gehen kann und dem Publikum auch neues Material anbieten kann :lol: . Und je besser das Album wird, desto stärker ist natürlich auch das Interesse der Fans, die Band mit dem neuen Material live zu sehen.
Dio mio! Da hatte geklingelt die Telefon!

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Re: Neues Yes-Album - welche Erwartungen habt Ihr?

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Eric hat geschrieben:Mit Tonträgern Geld zu verdienen, rechnet sich in den meisten Fällen in der Tat kaum. Da hast du natürlich recht. Das ändert aber nichts an meiner Meinung, dass das Album umso erfolgeicher wird, je stärker sich die Band auf ihre Progwurzeln besinnt, anstatt sich an radiotauglichem Poprock zu versuchen.

Geld wird in der Musikbranche heute in erster Linie mit Konzerten verdient. Früher ging man auf Tour, um das neue Album zu promoten; heutzutage macht man ein neues Album, damit man wieder auf Tour gehen kann und dem Publikum auch neues Material anbieten kann :lol: . Und je besser das Album wird, desto stärker ist natürlich auch das Interesse der Fans, die Band mit dem neuen Material live zu sehen.
Wir sind sicher nicht weit auseinander mit unseren Meinungen :D . Aber Dein Argument, "je besser das Album wird, desto stärker ist natürlich auch das Interesse der Fans, die Band mit dem neuen Material live zu sehen", Widerspricht nicht meiner Sicht, dass viel Aufmerksamkeit auch viel Hörer/Zuschauer bringt :D
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