Keith Emerson Band - Moscow
Das Live-Album ist grandios! Was Emerson aus den ELP-Klassikern macht, ist genial. Ähnlich wie bei Palmer werden die Songs durch die E-Gitarre deutlich härter, aber auch allgemein hat die Band sehr viel Power und vor allem eine enorme Spielfreude. Tony Pia macht an den Drums mächtig Dampf - Palmer wird hier nicht vermisst! Lake sowieso nicht, da Marc Bonilla von der Stimme her meiner Meinung nach mehr drauf hat. Auch als Gitarrist überzeugt er voll und ganz. Zu guter letzter bleibt Travis Davis am Bass, der stets sehr präsent ist.
Das wichtigste ist aber, dass der Meister selbst an den Keys alles gibt und soundtechnisch - völlig anders als Wakeman - Spitzensounds benutzt und diese auch zu benutzen weiß. Wenn der große Moog benutzt wird, dann hört man das auch - und wie! Seine bekannte Handerkrankung fällt dabei überhaupt nicht auf - im Gegenteil: hier spielt er so gut wie in den 70ern, bringt aber auch viele neue Sounds ein.
Folgende Songs haben mich am meisten beeindruckt:
Piano Concerto (3rd Movement) - Die Band macht aus dem klassisch-orchestralen Stück einen echten Dampfhammer von 10 Minuten. Brillant! Diese Version ist direkt zu einem meiner Lieblingslieder geworden.
Malambo - Dieses neue Stück wird live zu einem wunderbaren Jam.
Lucky Man - Die Band spielt den Klassiker ganz anders - und Emerson verlängert das Stück mit einem traumhaften Moog-Solo auf fast 10 Minuten.
The Barbarian - Wie bei Palmer wird mit dem Stück nun vollends das Territorium des Progmetal betreten, aber hier sind zum Glück die Keyboardparts dabei! Seit 1970 musste man darauf warten, dass dem Song endlich die nötige Härte verpasst wird. Perfekt!
Tarkus - Diese Version dauert 36 Minuten. Muss ich mehr schreiben?
Das ist Keith Emerson live. Oh yeah.