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Ja, stimmt. Das ist eher ein Ausdruck meiner persönlichen Enttäuschung.Der Ausdruck "Schlagerfuzzi" trifft es trotz einer Verflachung von Kunzes Musik und Texten meiner Meinung nach auch nicht ganz.
Schopenhauer sagt: "Man soll einen Geistesschaffenden nicht an seinen flachsten,
sondern an sein größten Hervorbrinungen messen". Also sorry, HRK.
Zur Sühne höre ich noch heute "Brille" - stand sowieso auf dem Zettel.
Trotzdem steht er dem Schlager inzwischen sehr nahe. Beinah jedes
Kunze-Album nach dem letzten durchweg niveauvollen "Ausnahmezustand"
hat jedoch noch sehr hörenswerte Titel, zumindest einen oder zwei. Ja, Brille
und Goldfisch stehen sich zeitlich nah, da habe ich die Jahrzehnte
verwechselt. Kunze hatte da wohl einen kurzen Flashback, durch die
jähe Konfrontation mit einem (Hammill), der seinen Anspruch eben nicht
dem Kommerz unterworfen hat. Und "Brille" ist noch eines der besseren,
nach "Gute Unterhaltung"ging es kurzzeitig wieder aufwärts. Auch "Der Golem
aus Lemgo", überhaupt der gelesene Stoff - das sind durchaus noch schöne Sachen.
Das Album "Reine Nervensache" - uns in der Zone erschien er damals wie
einer von uns - vieles von dem, was er sang, klang, als würde er über
unsere Probleme und Hoffnungen referieren. Insofern hatte er in meinem
Freundeskreis einen ungeheueren Kultstatus. Aber dann ...