RETURN TO FOREVER IV
Live beim Landesjazzfestival Baden-Württemberg, AUDI Forum in Neckarsulm, 3. Juli 2011

Chick Corea: Minimoog Voyager, Moog Little Phatty, Yamaha XF6, Grand Piano & Yamaha Motif XF8 Live beim Landesjazzfestival Baden-Württemberg, AUDI Forum in Neckarsulm, 3. Juli 2011

Jean Luc Ponty: Violins
Stanley Clarke: Electric & Acoustic Bass
Frank Gambale: Electric & Acoustic Guitar
Lenny White: Drums
Medieval Overture
Señor Mouse
Sorceress
Shadow of Lo
After the Cosmic Rain
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Hymn of the 7th Galaxy
Dream Revelations
Mirage
Romantic Warrior
Spain
School Days

Auch aus akustischer Sicht ist diese Örtlichkeit problematisch aber was soll die Meckerei wenn man einer derartigen Darbietungen beiwohnen darf wie sie hier geboten wurde.
„Return to Forever IV“ wie sich, heute, die vierte Inkarnation dieser legendären Jazzrock-Fusion-Band nennt, formierte sich 2010 als „Electric Quintett“ und knüpft musikalisch an den 73er Lineupwechsel an, der zu Alben wie Hymn of the Seventh Galaxy, Where Have I Known You Before, No Mystery und Romantic Warrior führte.
Nach den von lateinamerikanischen Elementen, Reinheit, Zauberhaftigkeit und Leichtigkeit geprägten Aufnahmen von „Möve“ und Light as a Feather stellte Hymn of the Seventh Galaxy 1973 eine musikalische Zäsur in Richtung Rock, Soul, Funk betonter Jazz-Fusion da.
Genau in diese Kerbe möchte man auch 2011 wieder stoßen.
Neue Klangfarben bringt Jean-Luc Ponty durch seine elektrische Violine ein.
Mit Frank Gambale konnte ein virtuoser Gitarrist gewonnen werden der früher schon in Corea’s „Electric Band“ spielte.
An den Drums nahm der altbewährte Lenny White Platz, Stanley Clarke bedient, wie immer, den Bass.
Heftige Gefühlsstürme garantierte gleich der wuchtige Opener Medieval Overture und demonstrierte die technischen Fähigkeiten sowie die perfekte Kommunikation unter den Bandmitgliedern.
Bis zu 15 Minuten ausufernd, fegen instrumentale Kabinettstückchen, abgedrehte Rhythmik, Tempowechsel und unerwartete Wendungen über Señor Mouse, Sorceress und After the Cosmic Rain hinweg.
Mit dem unheimlich vertrackten Hymn of the Seventh Galaxy ging es nach einer Pause gleich wieder in die vollen.
Von Minute zu Minuten hängten die Kinnladen tiefer.
Mit Dream Revelations und Mirage erhält Jean-Luc Ponty einen Solospot wo er vor allem bei seinem Klassiker Mirage die Band mitreißt und von Höhepunkt zu Höhepunkten treibt.
Die Energie und Virtuosität die diese Elitemusiker aufbieten und über das komplette Konzert am kochen halten ist unglaublich.
Chick Corea ist ein Magier an den Tasten, er zaubert mit seinem Keyboardarsenal ungeheuerliche Klangfarben -spirituell, sphärisch, glühend, Hallelujah -jetzt fehlen mir die Worte.
Dann Stanley Clarke, -auch nicht von dieser Welt- spielt energiegeladen wie ich noch nie einen Bassisten hörte, sowohl akustisch als auch elektrisch -die glückselige Vermählung von Perfektion und Emotion und ähm Bassgewalt!
Als Zugabe kam noch ein Stanley Clarke-Solospot mit seiner jazz-funk Hymne School Days, berauschender konnte dieses Konzert nicht beendet werden.
Nach dem Konzert trafen wir dann noch GOTT!
Amen!

