soundmunich hat geschrieben:Das ist für mich unverständlich: Die beiden (angeblichen) Top-Acts ELOY und DREAM THEATER beschließen nicht den jeweiligen Abend, sondern werden noch von je einem weiteren Act gefolgt:
topographic hat geschrieben:Hier das Line-Up:
Freitag, 8. Juli 2011
ELOY 20.30 Uhr
RIVERSIDE 22.30 Uhr
Ende 00.00 Uhr
Samstag, 9. Juli 2011
DREAM THEATER 20.00 Uhr
ANATHEMA 22.30 Uhr
Ende 00.00 Uhr
Ich dachte immer, dass die Top-Acts ein furioses Konzertende bieten. Das wird hier ja wohl nicht der Fall sein. Gab's das auch schon bei anderen Festivals? Jedenfalls waren beim High Voltage Festival letztes Jahr die Headliner auch diejenigen, die die Abende beendeten (und die wollen normalerweise auch keinen anderen mehr "über" sich haben).
Für die Freitags-Veranstaltung haben nun Riverside und Eloy doch die Plätze getauscht. Damit beschließt Eloy den Freitag.
Es gibt eine Änderung im Line-Up. Alle die sich auf Moon Safari gefreut haben, können enttäuscht sein, die Band hat abgesagt.
Ersatz gibt es schon - die deutschen Prog-Metaller VANDEN PLAS.
Soweit, so schlecht, sage ich mal. Damit nimmt der Anteil vom Prog-Metal nochmal zu.
Nun fehlt nur noch, daß IQ und Martigan absagen und durch Queensryche und Deadsoul Tribe ersetzt werden ...
Nein, bitte nicht, dann würde ich wohl mein Ticket meistbietend feilbieten müssen.
Wie immer, etwa 6. - 8. Reihe, direkt rechts vom Mittelgang.
Dort sitzt (saß bisher immer) der Block Sachsen / Thüringen, etwa 12-15 Leute meistens, und so wohl auch morgen.
Ich trage morgen ein Eloy-T-Shirt, ja, wenn du suchen willst, dort, älterer Herr im Eloy-T-Shirt (bin ich in unserer Gruppe wohl der Einzige, glaube ich). Das T-Shirt meine ich ... ... älter sind wir fast alle.
Rainer hat geschrieben:Einmal werden wir noch wach, dann ....
Ja, mich wird man dort sehen können.
Wie immer, etwa 6. - 8. Reihe, direkt rechts vom Mittelgang.
Dort sitzt (saß bisher immer) der Block Sachsen / Thüringen, etwa 12-15 Leute meistens, und so wohl auch morgen.
Ich trage morgen ein Eloy-T-Shirt, ja, wenn du suchen willst, dort, älterer Herr im Eloy-T-Shirt (bin ich in unserer Gruppe wohl der Einzige, glaube ich). Das T-Shirt meine ich ... ... älter sind wir fast alle.
Mein Avatar ist mein T-Shirt. Ich werde es tragen als Erkennungszeichen. Bis dann [smilie=hello.gif]
Gegen 16:15 traf ich auf dem Loreley Felsen ein und fand bei herrlichem Wetter die besten Voraussetzungen für einen schönen Tag. Ich muß zugeben, daß ich die ersten vier Bands nur als Vorgruppen empfand. Zu groß war meine Vorfreude auf Eloy, als daß ich diesen Bands konzentriert hätte zuhören konnte. Pünktlich um 22:00 Uhr trat ein gut gelaunter Frank Bornemann zusammen mit seiner Band auf die Bühne. Es waren 1 Schlagzeuger, 1 Gitarrist, 1 Bassist, 2 Keyboarder und 3 weibliche Sängerinnen dabei, die ja Frank bekannntermaßen öfters auf seinen Platten einsetzte. Es gab einen Querschnitt über alle Phasen, wobei auch die frühen Platten nicht zu wenig repräsentiert wurden. (Wenn ich mich recht erinnere 1 x Power & The Passion, 2 x Dawn, 2 x Ocean, 1 x Silent Cries...)
Das Konzert wurde mit "The Tides Return Forever" beendet, danach folgten noch ein paar Zugaben.
Der Klang auf dem Gelände war der beste, den ich je auf einem Konzert gehört hatte.
Nachdem ich auf dem stockfinsteren Parkplatz tatsächlich mein Auto wiedergefunden hatte, fuhr ich hochzufrieden nach hause.
Das Konzert wurde mit 4 Kameras professionell gefilmt. Ich werde dieses Konzert also bald als DVD zu kaufen kriegen.
Ja Roland, es interessiert bestimmt den einen oder anderen, den Auftritt von Eloy habe ich ebenso genossen, ich hätte gerne auch noch eine Stunde mehr davon ausgehalten. Das war richtig gut, Referenztitel wie "Poseidons Creation" oder "The Sun-Song" wurden selbstverständlich zelebriert, deiner Beschreibung ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Die anderen 4 Bands als "Vorbands" abzuwerten, ist m.E. etwas ungerecht. Okay, dann muß ich wohl ...
Ich fange mal mit dem "Allgemeinen" an. Organisatorisch war fast alles perfekt. Alle Bands begannen auf die Minute genau (und hörten ebenso präzise auf), die 15 Minuten Umbauphase reichten (am Freitag) auch jeweils aus, das ist schon beeindruckend.
Erfreulicherweise gab es diesmal deutlich mehr Zuschauer als in den beiden Jahren zuvor, nach den miserablen Zuschauerzahlen 2010 war ja in der Tat zu befürchten, daß es kein 6. NOTP geben könnte. Die fast ausschließliche Ausrichtung auf Neo-Prog hatte sich nicht rentiert und in diesem Jahr gab es einen Mix aus Neo-Prog (z.B. IQ, Martigan, RPWL, ..), Prog-Metal (Threshold, Vanden Plas, Dream Theater) und eben dem Klassiker Eloy. Die Besucherzahlen beweisen, daß das richtig war.
Noch ein kleiner Nachtrag zur Pünktlichkeit. Wir waren exakt 15:30 vor Ort, der Einlass fing fast pünktlich an, aber war viel zu langsam, scheinbar hatte man mit weniger Besuchern gerechnet. Der Soundcheck von Martigan lief gerade, u.a. wurde das schöne Finale von Touch in Time geprobt, das liess schon Vorfreude aufkommen. Wir waren rechtzeitig drinnen (kurz vor Vier), aber Bekannte, die gegen 16 Uhr ankamen, also eigentlich noch pünktlich, haben leider die ersten Titel verpasst. Sowas sollte nicht passieren.
Ach ja, das Wetter war auch erfreulich gut.
So, und nun endlich zur Musik
1. Martigan
Subjektiv aus der Sicht des Fans. Martigan wurden als "sinfonischer Neo-Prog" angekündigt, ich denke, das kann man so gelten lassen. Die Alben "Man of the Moment" und "Vision" sind absolut kompatibel mit meinem Geschmack und entsprechend groß war die Vorfreude, ebenso hoch die Erwartungshaltung. Und es war richtig gut, aber mit 55 Minuten erlaubter Spielzeit einfach viel zu kurz. Für die "richtigen" Longtracks (auf Vision sind 2 Songs mit mehr als 20 Minuten) war da leider keine Zeit.
(Heimlicher Wunsch - vielleicht klappt es mal, daß Martigan im Bergkeller spielt, da ist es dann zeitlich unbegrenzt, ich fürchte allerdings, daß da dann wieder mal nur 30 Leute kommen würden, ist schon traurig ...)
Fazit: Mein erstes Highlight an diesem Tag !!!
2. Sky Architect
Diesmal völlig unbefangen, im Vorfeld wußte ich, daß die Band aus Holland komt und erst ein Album veröffentlicht hat. (Ja verdammt, Martigan gibt es schon länger und sie haben etwa 2 1/2 Alben veröffentlicht, da stimmt doch die Reihenfolge nicht, oder ???)
Von diesem Auftritt ist absolut nichts in meinem Gedächtnis hängen geblieben, ich hätte am nächsten Tag nicht mal sagen können, wieviele Musiker auf der Bühne standen, oder wie sie aussahen. Die Musik hat mich überhaupt nicht berührt, ich konnte sie auch stilmäßig nicht einordnen, irgendwie versuchte man manchmal, leichten Prog-Metal oder was auch immer zu spielen. Nicht mein Ding (und 15 Minuten nach Martigan hätten es auch viele bessere Bands bei mir schwer gehabt). Fairerweise muß ich sagen, spieltechnisch und soundmäßig okay, eben einfach nicht mein Geschmack.
3. Threshold
Threshold = Prog-Metal. Ich habe das Debütalbum Wounded Land, mit den härteren Sachen kann ich mich nicht wirklich anfreunden, ab und zu mal eine Prise Prog-Metal ist für mich aber okay (muß aber gut gemacht sein und nicht zu laut).
Ich denke, Threshold hat beides erfüllt. Allerdings hatte ich immer noch Martigan im Hinterkopf ...
Der neue alte Sänger Damian Wilson (war schon beim Debütalbum dabei) hat neben seinem genialen Gesang auch bezüglich Bühnenshow Maßstäbe gesetzt. Vielleicht kennt ihr den Begriff "Rampensau" - Damian ist die Steigerung davon. Sobald ein Instrumentalteil begann, flitzte er zum Bühnenrand, schüttelte Hände, umarmte Fans usw.
Zweimal verliess er spontan komplett die Bühne (ein Albtraum für Body Guards) und rannte hoch bis zum mittleren Querweg und badete in der Menge, beim ersten Mal sang er von dort den angefangenen Titel weiter. Respekt vor der Kondition, da dann ohne Atemprobleme weiter zu singen. Okay, war aus meiner Sicht gut, aber auch nicht ganz mein Geschmack, aber ich will ja versuchen, objektiv zu sein.
4. Riverside
Riverside hatten in diesem Jahr 10-jähriges Jubiläum. Ich bevorzuge die früheren Werke, d.h. die Trilogie von "Out of Myself", "Second Life Syndrom" und "Rapid Eye Movement". Die Konzerte dazu waren auch immer sehr angenehm, ich mag das etwas düstere Ambiente, die traurig erscheinende Stimme von Marius Duda und die herrlichen Klangteppiche aus "analog klingenden" Keyboards.
2009 traten Riverside an gleicher Stelle und ebenfalls als Second Headliner (vor Gazpacho) auf und damals spielten sie ihr aktuelles Album Anno Domini High Definition überlaut und überhart, sowie Titel von den früheren Alben ebenfalls unnötig hart. Es war technisch wirklich sauber, aber Fans wie ich, fühlten sich vor den Kopf gestossen.
Entsprechend waren die Disskussionen am Freitag. Man wollte mich ärgern und mehrere Leute wollten mir weißmachen, daß Riverside nun alles dransetzen würden, um Threshold metalmäßg zu überbieten und daß das Konzert von 2009 noch harmlos dagegen wäre. (Für mich ein Albtraum ..)
Nein, im Gegenteil, es war äußerst angenehm, sehr atmosphärisch, fast nur Titel der etwas älteren Alben, kein Ausflug in die härteren Gefilde (obwohl meine Kumpels mir nach jedem Titel androhten, pass auf, jetzt geht es richtig los ...)
Fazit: Das waren Riverside, wie ich sie mag, hoffentlich kriegen die auch die Kurve und das nächste Album geht wieder in die "alte" Richtung.
Auweia, das ist ja fast ein Roman geworden, sorry.
Ich hoffe, es findet sich ein Freiwilliger, um den Samstag zu bewerten (da gäbe es in der Tat auch einiges zu sagen ...)
Rainer hat geschrieben:Die anderen 4 Bands als "Vorbands" abzuwerten, ist m.E. etwas ungerecht. Okay, dann muß ich wohl ...
Oh je, das muß ich richtig stellen. Ich wollte diese Bands nicht abwerten. Aber es war für mich wie Weihnachten 1968, als ich eine Eisenbahn zu Weihnachten geschenkt bekam und neben der Eisenbahn für mich alles andere unwichtig wurde.
Nur ich empfand so !!!
Objektiv waren diese anderen Bands ALLE gut. Martigan gefiel mir am Besten, von denen werde ich mir mal etwas auf CD zulegen. Riverside enttäuschte mich etwas, weil nicht die Magie bei mir einsetzte, welche die CD's bei mir auslösen. Wobei ich die früheren Alben mit geringerem Metal Anteil bevorzuge. Gerade auf der ersten Riverside CD (Out Of Myself) liebe ich es, wie die CD sich entwickelt. Das kann ein Konzert bei dem nur einzelne Stücke des Gesamtwerkes dargeboten werden nicht rüberbringen.
PS: Ich verspreche Euch, das nächste mal mache ich mir ZUERST 2 Tage lang Gedanken was ich schreibe und poste dann.
Rainer hat mir vorgemacht wie es geht.
Rainer hat geschrieben:Die anderen 4 Bands als "Vorbands" abzuwerten, ist m.E. etwas ungerecht. Okay, dann muß ich wohl ...
PS: Ich verspreche Euch, das nächste mal mache ich mir ZUERST 2 Tage lang Gedanken was ich schreibe und poste dann.
Rainer hat mir vorgemacht wie es geht.
Nein! Nein! Nein! Dein Weihnachtsgefühl war soo zu spüren in deinem Text - das war klasse! Im alten Forum hatte ich bei deiner Schilderung zu Eloy schon mal diesen Eindruck! Das war alles authentisch, emotional - mir gefällt das, ich will was spüren . Danke euch beiden für den Konzertbericht! Irgendwann werd ich auch mal auf der Loreley dabei sein...vielleicht, wenn nächstes Jahr dann Renaissance und The Healing Road spielen.