Quiet hat geschrieben:
Warum sollte man das nicht erforschen können?
Und wie ? Im Grunde genommen ist das eine Frage des Geschmacks und die Geschmäcker sind verschieden oder noch einfacher gesagt, jeder Mensch ist anders.
Wahrscheinlich diskutieren wir etwas aneinander vorbei.
Geschmack ist für mich nichts partikulares.
Der Begriff ist historisch belastet und wurde schon vor mehreren 100 Jahren verwendet.
Damals sprach man noch von hoher und niederer Kultur.
Wer reich war, konnte ins Sinfonie- oder Kammerkonzert, konnte sich entsprechend kleiden, ernähren und bilden.
Arme Menschen, waren dagegen verwahrlost und hatten keine Bildung, das wirkte sich natürlich auch auf das Kunstverständnis aus.
Geschmack bekam man damals noch in die Wiege gelegt.
Ob man Geschmack hat oder nicht ist eine Betrachtungsweise des gesellschaftlichen Umfeldes quasi, ein Status.
Heutzutage ist das genauso, mit dem Unterschied, dass jeder selbst bestimmen kann wie er sich kleidet, bildet, ernährt usw. oder mit welchen Leuten man sich umgibt (Sozialisation).
Natürlich sind das Vorgänge die im Gehirn abgehen, teilweise wird das vom Umfeld geprägt, aber es hat auch jeder selbst darauf Einfluss, zum Beispiel durch Bildung.
Jedenfalls lassen sich so universelle Attribute feststellen, die sich als Bewertungstheorien eignen könnten.
Mein alter Musiklehrer, so verknöchert er war, hat mich ein Referat über Rockmusik halten lassen (1975). Hörbeispiele waren zum Beispiel "Wish you were here", "Child in Time" und "Journey to the Center of the Earth". Er konnte nachweisen, warum das gute Musik ist. Also kommt mir nicht mit solchen Kriterien wie "gefällt" und sowas.
