King Crimson schmeißt gerade eine CD-Box mit 15 Scheiben auf den Markt. Wenn man nicht genau hinliest, sogar 15mal dieselbe Scheibe. Und dabei gibt es dieses Album schon lange. Für manche Menschen kommt das einer Katastrophe nahe. "Jetzt muss ich da schon wieder Geld für ausgeben! Ich werde mich die nächste Zeit sehr einschränken müssen, weil die Kohle sonst nicht reicht." 
Okay, jammern auf sehr hohem Niveau und sicher nicht ernst gemeint. Es stimmt ja, neben interessanten und guten Neuerscheinungen gibt es Wiederveröffentlichungen guter Alben in noch besserer Qualität und in Form noch stärkerer Liveaufnahmen. Da kann man schnell mal den einen oder anderen Hunni los werden. Auch okay. Jeder darf mit seinem Geld machen, was er will. Darum soll es hier nicht gehen.
Musikliebhaber sind nicht nur Hörer und Genießer. Es geht ihnen darüber hinaus. Man muss kein Komplettist sein, um sein Geld in Musik anzulegen. (Ist ja immerhin eine sinnvolle Anlage.) Man muss aber auch kein Ignorant sein, wenn man auf vieles, was der Markt hergibt, verzichtet. Ich weiß nicht, ob es Menschen gibt, die Alben nur kaufen, um sie zu besitzen. Und wenn schon. Der Sinn von Musik ist ja eigentlich, sie zu hören. Andererseits sehe ich mir gerne schöne LP-Cover an, lese die Texte und versuche manchmal sie zu verstehen (s. z. B. Close to the Edge). Das geht dann über den Hörgenuss noch hinaus.
Bei mir ist es so, dass es Phasen gibt, in denen ich ganz wild auf neue Musikerfahrungen bin und mir dann mehr Musik leiste als sonst. Dann gibt es Phasen, da genieße ich meine CDs, höre sie immer wieder und interessiere mich gar nicht so sehr für Neuerscheinungen. Ich glaube, ich bin mehr Hörer als Sammler, obwohl auch letzteres in mir steckt. Wie ist es mit Euch?
PS: Dies ist kein KC-Thread!
			
			
									
						Von Sammlern und Hörern
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Aprilfrost
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Roland
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Re: Von Sammlern und Hörern
Was mich betrifft, wenn ich eine neue Scheibe kennenlerne die mir gut gefällt, muß ich sie haben. Das Problem ist, wenn ich manchmal viel auf einmal kennenlerne, wird es auf ein Schlag teuer. Und ich muß eine neue CD oft hören, bevor ich sie genießen kann, bzw. mir überhaupt ein Urteil bilden kann. Mein größtes Dilemma: je mehr CD's ich in der Sammlung habe, desto seltener höre ich die Scheibchen, was ja klar ist. Und das macht mich mitunter ganz verrückt. Ich weiß aber, dieses "Problem" ist unlösbar.
Sammler bin ich nur bedingt, aber wenn z. B. Genesis heute eine neue CD rausbrächte, würde ich sie auch kaufen, wenn sie mir nicht gefallen würde. Das hat aber seine Grenzen, so habe ich die "Rewired" von Mike &Mechanics verweigert. Das nur als Beispiel.
PS: Die KC Fans tun mir leid, wer braucht 15 mal die (fast) gleiche Scheibe, aber der Sammler in einem zwingt einem zum Kauf: ein Dilemma!
Fazit: in erster Linie bin ich Hörer, dann Sammler. Was ich im Regal habe, kenne ich auch auswendig!
			
			
									
						Sammler bin ich nur bedingt, aber wenn z. B. Genesis heute eine neue CD rausbrächte, würde ich sie auch kaufen, wenn sie mir nicht gefallen würde. Das hat aber seine Grenzen, so habe ich die "Rewired" von Mike &Mechanics verweigert. Das nur als Beispiel.
PS: Die KC Fans tun mir leid, wer braucht 15 mal die (fast) gleiche Scheibe, aber der Sammler in einem zwingt einem zum Kauf: ein Dilemma!
Fazit: in erster Linie bin ich Hörer, dann Sammler. Was ich im Regal habe, kenne ich auch auswendig!
Re: Von Sammlern und Hörern
UnglaublichRoland hat geschrieben:Das hat aber seine Grenzen, so habe ich die "Rewired" von Mike &Mechanics verweigert. Das nur als Beispiel.
Ich bin auch eher Hörer als Sammler - es gibt kaum eine Band, deren Output ich wirklich komplett im Regal stehen habe - selbst bei meinen Lieblingsbands und - künstlern wie Bob Dylan, Van Morrison oder David Bowie, erst Recht bei Yes oder Genesis, habe ich große Lücken im LP- bzw. CD-Regal. Die Ausnahme sind wohl Pink Floyd, bei denen ich mir auch die umstrittenen Boxen im vergangenen Jahr zugelegt habe, ohne es zu bereuen.
Ich habe eine große Plattensammlung zuhause, die aber oft auch durch Neugierde und den Wunsch, andere Musikwelten zu erkunden entstanden ist - das hat mich immer schon stärker interessiert, als noch fünfzehn weitere Progalben aus den frühen 70ern (um nur ein Beispiel zu nennen).
Re: Von Sammlern und Hörern
Die Box enthält sämtliche verfügbaren Liveaufzeichnungen in dieser Besetzung, wobei sich gerade die Improvisationen sehr stark unterscheiden. Dazu eben noch das Originalalbum, den neuen Steven Wilson Mix, dann alternative Mixe und eine Doku CD über die Albumentstehung. Schlussendlich noch ein paar seltene Videoaufnahmen, die DVD-A mit 5.1 Fassung und das ganze nochmal als BluRay. Natürlich ist das eigentlich too much. Interessant sind hier besonders die alternativen Mixe. Ich habe geordert, bin aber am Überlegen, ob ich die Bestellung nicht storniere und mich stattdessen für die abgespeckte Version entscheide. Ich schwanke noch 
Grundsätzlich kaufe ich mir Musik, um sie zu hören. ABer einen gewissen Sammlerinstinkt kann ich auch nicht verleugnen. Einige Alben mag ich gerne auch auf Vinyl besitzen und bei einigen ausgewählten Künstlern/Bands lasse ich mir auch gerne das Geld aus der Tasche ziehen und lechze nach neuem oder rarem Material. Im Grunde sind das auch gar nicht sooo viele, aber gerade diese paar haben sich mit Sondereditionen, Boxen etc. ein hübsches Sümmchen an mir verdient.
Aber insgesamt war die Suchtbehandlung bei mir doch erfolgreich. Mein Betreuer meint, ich hätte schon große Fortschritte gemacht. Immerhin gebe ich nicht mehr jedem Kaufimpuls gleich nach, sondern nutze auch gerne und ausgiebig Simfy & Co. Auch wenn mir die Sachen dort dann gefallen, muss ich sie mir dann nicht kaufen, weil ich sie ja trotzdem hören kann.
			
			
									
						Grundsätzlich kaufe ich mir Musik, um sie zu hören. ABer einen gewissen Sammlerinstinkt kann ich auch nicht verleugnen. Einige Alben mag ich gerne auch auf Vinyl besitzen und bei einigen ausgewählten Künstlern/Bands lasse ich mir auch gerne das Geld aus der Tasche ziehen und lechze nach neuem oder rarem Material. Im Grunde sind das auch gar nicht sooo viele, aber gerade diese paar haben sich mit Sondereditionen, Boxen etc. ein hübsches Sümmchen an mir verdient.
Aber insgesamt war die Suchtbehandlung bei mir doch erfolgreich. Mein Betreuer meint, ich hätte schon große Fortschritte gemacht. Immerhin gebe ich nicht mehr jedem Kaufimpuls gleich nach, sondern nutze auch gerne und ausgiebig Simfy & Co. Auch wenn mir die Sachen dort dann gefallen, muss ich sie mir dann nicht kaufen, weil ich sie ja trotzdem hören kann.
Dio mio! Da hatte geklingelt die Telefon!
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Aprilfrost
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Re: Von Sammlern und Hörern
Ich habe eine überschaubare Plattensammlung zuhause, die ebenfalls auch durch Neugierde und den Wunsch, andere Musikwelten zu erkunden entstanden ist - nur interessiert mich das immer noch stärker, als ausschließlich neuer Musik nachzujagen, die ich mir aufgrund des ständigen musikalischen Outputs unbestritten guter Bands dann gar nicht mehr erschließen kann, weil es zu viel gibt. Trotzdem wäre es ein Stillstand, wenn ich die vielen Tipps allein in diesem Forum ignorieren würde. Und was hätte ich versäumt, was würde ich noch versäumen! Was also tun? Eine Auswahl treffen. Sprechen mich Musiktitel überhaupt nicht an, gebe ich der Band noch ein, zwei weitere Chancen und gebe dann das Interesse daran auf. So war es z. B. bei "The Muse", "Them Crooked Vultures", "Transatlantic" und vielen anderen. Manchmal gibt es Grenzfälle, wo ich mir nicht klar bin, ob ich mich intensiver mit einem Interpreten beschäftigen sollte, z. B. "Dave Matthews Band", "Porcupine Tree" oder "Magenta". Da habe ich dann sogar das eine oder andere Album und höre es auch.Wilson hat geschrieben:Ich habe eine große Plattensammlung zuhause, die aber oft auch durch Neugierde und den Wunsch, andere Musikwelten zu erkunden entstanden ist - das hat mich immer schon stärker interessiert, als noch fünfzehn weitere Progalben aus den frühen 70ern (um nur ein Beispiel zu nennen).
Edit: Also bin ich vielleicht eher Jäger als Sammler, und als solcher nicht sehr geduldig.
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SOON
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Re: Von Sammlern und Hörern
Aaalsoo, bei mir ist das alles ein bisschen kompliziert.
Ich sammle nur was ich auch höre, dabei geht es mir nicht darum irgendetwas zu komplettieren, sondern darum, die Rosinen (für meinen Geschmack) herauszupicken.
Um herauszufinden was, für mich, essentiell ist, muß ich quasi grenzenlos verfügbares Material sondieren.
Dies geschieht nicht indem ich mir, wahllos, tausende von Tonträgern beschaffe, sondern grenze z.B. meine Sammelgebiete durch die Meinungen sogenannter Experten (Literatur etc.) ein.
Ein rastloser Jäger, der nie zur Ruhe kommt, bin ich jedoch nicht.
Das läuft alles mehr oder weniger intensiv, mal in die eine, mal in die andere Richtung.
Mit fortschreitendem Alter ändern sich da so manche Ansichten, was zur Folge hat, dass ich immer wieder Tonträgerbestände abbaue und meine Sammlung verfeinere.
Ich kann es z.B. nicht ab, wenn hier Scheiben rumstehen die mir nicht gefallen.
Alleine 2012 habe ich über mein Amazon Shop fast 700 Items veräußert.
So bleibt mein Archiv seit Jahren mit 4000 Tonträgern sehr überschaubar.
			
			
									
						Ich sammle nur was ich auch höre, dabei geht es mir nicht darum irgendetwas zu komplettieren, sondern darum, die Rosinen (für meinen Geschmack) herauszupicken.
Um herauszufinden was, für mich, essentiell ist, muß ich quasi grenzenlos verfügbares Material sondieren.
Dies geschieht nicht indem ich mir, wahllos, tausende von Tonträgern beschaffe, sondern grenze z.B. meine Sammelgebiete durch die Meinungen sogenannter Experten (Literatur etc.) ein.
Ein rastloser Jäger, der nie zur Ruhe kommt, bin ich jedoch nicht.
Das läuft alles mehr oder weniger intensiv, mal in die eine, mal in die andere Richtung.
Mit fortschreitendem Alter ändern sich da so manche Ansichten, was zur Folge hat, dass ich immer wieder Tonträgerbestände abbaue und meine Sammlung verfeinere.
Ich kann es z.B. nicht ab, wenn hier Scheiben rumstehen die mir nicht gefallen.
Alleine 2012 habe ich über mein Amazon Shop fast 700 Items veräußert.
So bleibt mein Archiv seit Jahren mit 4000 Tonträgern sehr überschaubar.
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