SOON hat geschrieben:
Leary war in den USA zeitweise Staatsfeind Nr. 1, mit seinen Philosophien hatte er durchaus einen negativen Einfluss auf die Jugend der 60er.
Das ist ein zweischneidiges Schwert. Ich meine, es war Nixon, der Leary zum gefährlichsten Mann Amerikas erklärte. Das war er jedoch mit Sicherheit nicht. Learys Einfluss auf die psychedelische Bewegung sollte man weder über- noch unterschätzen. Ich habe auch eine Biografie und ein Buch von ihm gelesen. Er hat auch eines geschrieben, was mir zu abstrus war, ich meine es heißt Neurologik und beschäftigt sich mit Bewusstseinsschaltkreisen, die ein jeder Mensch durchlebt. Natürlich ist es so, dass ein Aufruf dazu, auf die gesellschaftlichen Normen der Zeit zu schei ... und auszusteigen, um sich völlig anderen Dimensionen hinzugeben, unverantwortlich und indifferent ist. Aber vieles, was er an der Regierung, an gesellschaftlich anerkannten Strukturen und auch an Religionen kritisierte, war und ist nicht völlig von der Hand zu weisen. Mit seinen Kritiken hat er auch bei weitem nicht das Rad neu erfunden, aber er verfügte über ein gewisses Talent, die Dinge beim Namen zu nennen und nicht ohne Humor und schöne Beispiele zu präsentieren. Leary war ein Träumer und ein Idealist, stets radikal und nicht in der Lage, einen Mittelweg einzuschlagen. Allein seine Biografie ist sehr unterhaltsam und wird in der Form sicher einzigartig bleiben.
Ob er ein Genie war, kann ich nicht sagen, jedoch ein gewisser Hauch von Wahnsinn wohnte ihm inne. Nicht zuletzt hat Timothy Leary die Flower Power Bewegung entscheidend mitgeprägt. Er kann auch kein Dummkopf gewesen sein, denn Leute wie Huxley, Ginsberg oder auch William Gibson befanden sich in seinem Dunstkreis. Seine Thesen bezüglich des Umgangs mit psychoaktiven Substanzen sind natürlich sehr hinterfragbar. Learys Einfluss jedoch, auf die Musik, auf die Friedensbewegung, auf die Bürgerrechts- und Menschenrechtsbewegung und auf die Frauenbewegung sind jedoch nicht zu unterschätzen.
Klar, dass er in gewissen Kreisen als Staatsfeind Nummer 1 bezeichnet wurde. Damit hat man aber auch erheblich zu einer gewissen Legendenbildung beigetragen
Natürlich sind auch viele Musiker Leary "wohlgesonnen". Jon Lennon, Jon Anderson
und natürlich auch irgendjemand bei Tool ...
.... Hm, eigentlich könnte man direkt einen Thread über ihn eröffnen
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