
Biographie: (Quelle: Frank Laufenberg's Lexikon des Rock und Pop)
Thomas Alan Waits (*07. Dezember 1949 in Pomona, Kalifornien) erblickte angeblich auf dem Rücksitz eines fahrenden Taxis das Licht der Welt. Ob man das, was er auf Platten bannt, als singen bezeichnen kann, darüber gingen die Meinungen immer sehr weit auseinander - es ist wahrscheinlich eher das Runtersprechen von Geschichten und Gedichten, die er geschrieben hat und die meist von Außenseitern der Gesellschaft handeln. Ohne Zweifel ist er ein Anti-Star - obwohl ja auch das zur Masche werden kann. Kommentare zu Waits: "Er dürfte das in der Musik sein, was Bukowski in der US-Literatur ist", "Waits is a one-man Beatnik revival" oder "Waits ist der Inbegriff des amerikanischen Exzentrikers".
Tom begann seine Karriere Ende der 60er vor allem mit Liveauftritten. Anfang der 70er arbeitete er als Türsteher in einem Nachtclub in San Diego. Im Sommer 1971 machte er seine ersten Plattenaufnahmen, die jedoch erst 1991 als "The Early Years" erschienen. 1973 erschien mit "Closing Time" sein erstes Album.
Den meisten Musikhörern bleibt Waits wohl für ewig verschlossen - es sei denn, andere singen seine Lieder nach. Dies taten beispielsweise die Eagles ("Ol' 55"), Tim Buckley ("Martha"), Bruce Springsteen ("Jersey Girl"), Rickie Lee Jones ("Angel Wings") oder Rod Stewart ("Downtown Train" und "Tom Traubert's Blues/Waltzing Matilda"). Hollywood-Star Scarlett Johansson veröffentlichte 2008 mit ihrem Debütalbum "Anywhere I Lay My Head" ein (mit Ausnahme der Eigenkomposition "Song For Jo") ganzes Album mit Waits-Coverversionen.
Auch als Schauspieler verdiente sich Waits, so zum Beispiel in "Paradise Alley" (1978), "The Outsider" (1983), "Rumble Fish" (1983), "Cotton Club" (1984), "Down By Law" (1986) und "Bram Stoker's Dracula" (1992). Ebenfalls schrieb er auch selbst Filmmusik, u.a. für "One From The Heart" (1982) und "Night On Earth" (1992).
Waits erhielt mehrere Auszeichnungen für seine Alben, darunter zweimal den Grammy: 1993 für "Bone Machine" ("best alternative music album" und 2000 für "Mule Variations" ("best contemporary folk album").
2011 wurde er in die Rock'n'Roll Hall of Fame aufgenommen.
Studioalben:
Closing Time (1973)
The Heart Of Saturday Night (1974)
Small Change (1976)
Foreign Affairs (1977)
Blue Valentine (1978)
Heart Attack And Vine (1980)
One From The Heart (Soundtrack, 1982)
Swordfishtrombones (1983)
Raindogs (1985)
Franks Wild Years (1987)
Night On Earth (Soundtrack, 1992)
Bone Machine (1992)
The Black Rider (1993)
Mule Variations (1999)
Blood Money (2002)
Alice (2002)
Real Gone (2004)
Bad As Me (2011)
Livealben:
Nighthawks At The Diner (1975)
Big Time (1988)
Glitter And Doom Live (2009)