Was ich immer furchtbar fand, war "Come on Eileen" von Dexys Midnigt Runners. Mein Geschmack hat sich diesbezüglich seitdem nicht geändert, will sagen, dass ich diese Stücke immer noch genau so finde
Das ging mir auch so, echt. Der Gesang - schlimm hoch 3. Aber als ich es neulich hörte,
hatte ich wohl andere Ohren: 1 oder 2 richtig gut und schnell gepickte Banjos, Fiddle,
Akkordeon - absolut präzise getimed. Kluge Tempiwechsel diesmal hier (Oh Freunde
von "Sound Chaser", verzeiht mir) - ein faszinierendes Stück voller Intensität, und so
ganz nebenbei textlich noch eine Verbeugung an den großen Johnny Ray (50er Jahre).
Ich wurde eine Zeitlang richtig süchtig nach dem Stück, es gab mir Energie und gute
Laune. Ich sage doch, mein Geschmack mutiert. Dann noch Lana del Rey ...
Gott steh mir bei Hilfe!
Ja, olle Kunze, nett von ihm. Trotzdem, für mich ein ambivalenter, eher
komischer Typ. Als leidender (sic!) Mitarbeiter von WOM Leipzig
lernte ich ihn einmal kennen, fragte ihn nach 2 Stücken, die ich wie irre suche,
und zirka 1982 auf NDR 2 hörte: "Kilian" (das gibt es inzwischen auf einer seiner
Hör-CD`s) und "Peter Paletti" (suche ich immer noch vergeblich). Kunze war
beinah empört, wie ich ihn mit dem alten Kram belästigen könnte, wo es doch
so viel Schöneres, Neues von ihm gäbe. "Bist eben zum Schlagerheini
mutiert" - dachte ich still in mich rein, enttäuscht, emotional, ungerecht, aber
subjektiv so wahrnehmend. Trotzdem: Sein Frühwerk ist nach wie vor begeisternd.