Charles Mingus war ein US-amerikanischer Jazz-Bassist, Bandleader, Pianist und Komponist. Er gilt weithin als einer der bedeutendsten und wegweisendsten Musiker des 20. Jahrhunderts. Seine Werke, allen voran sein Magnum Opus, The Black Saint and the Sinner Lady, hatten nicht nur gigantischen Einfluss auf die Entwicklung des Jazz, sondern auf die gesamte Musikwelt.
Biographie
Charles Mingus wächst in Watts, einem vor allem von Afroamerikanern bewohnten Vorort von Los Angeles auf. Früh wird sein Interesse für Jazz geweckt, als der erst neunjährige Charles im Radio zum ersten Mal Stücke von Jazz-Legende Duke Ellington hört, die ihn dazu bewegen, eine Reihe von Instrumenten zu lernen, darunter das Cello und das Klavier. In der Highschool gerät er schließlich an den Kontrabass, das er schnell beherrschen wird wie kaum ein Zweiter. Außerdem beginnt er bereits im Teenageralter damit, eigene Stücke zu schreiben, die sich zunächst noch an klassischen Vorbildern orientieren.
Zu Beginn der 40er Jahre spielt er als Bassist in verschiedenen lokalen Jazz-Formationen. Schnell eilt ihm der Ruf des Wunderkindes voraus, sodass er 1943 unter anderem gemeinsam mit Louis Armstrong auf der Bühne steht. Es folgen weitere gemeinsame Auftritte mit Größen des Jazz, die Mingus in seinem Schaffen zum Teil stark beeinfussen. Dennoch bleibt er der klassichen Form der Musikrichtung bis in die Mitte der 50er Jahre hinein treu.
Der wirkliche Durchbruch gelingt Charles Mingus, den es mittlerweile nach New York gezogen hat, schließlich mit der Veröffentlichung des wegweisenden und philosophisch aufgeladenen 1956er Albums Pithecanthropus Erectus, das ihn endgültig als Bandleader einer Jazzcombo etabliert und die gesamte Bandbreite seiner kunstvollen Kompositionen zeigt. Es folgen die wohl produktivsten Jahre seines künstlerischen Schaffens. In nur zehn Jahren veröffentlicht der Komponist mehr als 30 Alben, darunter bedeutende Platten wie The Clown (1957), Blues and Roots , Mingus Dynasty, Mingus Ah Um (alle 1959), Mingus, Mingus, Mingus, Mingus, Mingus (1963) und schließlich im selben Jahr sein wohl bedeutendstes, komplexestes und modernstes Werk, Black Saint and the Sinner Lady. Das aus sechs Teilen bestehende Werk greift zahllose Einflüsse auf und verstrickt diese zu einem vielschichtigen Gesamtwerk.
Nach diesen äußerst produktiven Jahren drosselt der Musiker sein Arbeitstempo, die Anzahl der Veröffentlichungen geht zurück. Schließlich wird Anfang der 70er Jahre die Erkrankung an Amyotrophe Lateralsklerose festgestellt. Diese die Nervenzellen schädigende Krankheit führt dazu, dass Mingus das Bassspielen aufgeben muss. Dennoch komponiert er bis zu seinem Tod am 5. Januar 1979 in Mexiko weiter.
Quelle: http://www.indiepedia.de