Martyn, John
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Martyn, John
Heute vor genau fünf Jahren starb mit John Martyn einer der vielseitigsten Folk-Musiker auf der britischen Insel. Ähnlich wie sein Landsmann und Kollege Nick Drake (1949-1974) genoss Martyn, vor allem aufgrund seiner vielen musikalischen Grenzgänge über den normalen Folkkontext hinaus, in Musikerkreisen hohes Ansehen, blieb aber zu Lebzeiten ansonsten eher ein Geheimtipp. Bis zu seinem Tod brachte er es auf 21 Studioalben und mehr als zehn Livealben.
Genaueres zu Martyn's Werdegang kann man hier nachlesen: http://www.zeit.de/kultur/musik/2011-09/john-martyn
Diskographie
London Conversation (1967)
The Tumbler (1968)
Stormbringer! (1970)
The Road to Ruin (1970)
Bless the Weather (1971)
Solid Air (1973)
Inside Out (1973)
Sunday's Child (1975)
One World (1977)
Grace and Danger (1980)
Glorious Fool (1981)
Well Kept Secret (1982)
Sapphire (1984)
Piece by Piece (1986)
The Apprentice (1990)
Cooltide (1991)
And (1996)
The Church with One Bell (1998)
Glasgow Walker (2000)
On the Cobbles (2004)
Heaven and Earth (2011)
He's seen too much of life,
and there's no going back...
and there's no going back...
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Re: John Martyn
Back Street Crawler (CD2 - bonus) Time away (the complete Jam) John Martyn with Paul Kossoff (Free)
...so kenne ich ihn, aber mehr wußte ich auch nicht von ihm.
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Tschüß
nixe
Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!
!!!I like Prog!!!
!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
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Re: John Martyn
danke für die Eröffung des Threads für diesen Überragenden Musiker!
Die beiden Alben mit seiner Frau -Beverley Martyn- Stormbringer! und The Road to Ruin sind sogar absolut mit The Band vergleichbar.
Sie wurden auch in Woodstock aufgenommen, klingen eher amerikanisch!
Als Solist und Songwriter hat er mit Bless the Weather sein erstes Meisterwerk vorgelegt, dass im wesentlichen von akustischen Instrumenten geprägt wurde.
Allerdings führte er auf Glistening Glyndebourne zum ersten mal Experimente mit seiner selbst entwickelten Echoplex-Technik vor.
Solid Air halten viele für den Höhepunkt im Schaffen des Musikers das auf unnachahmliche Blues- Folk- Jazz- und Rockeinflüsse vereint.
Mein persönlicher Favorit ist aber das folgende noch abstraktere und sperrige Inside Out.
Danach wurde er stilistisch noch unberechenbarer, ging mit Sunday's Child wieder in songorientierte Gefilde und erzeugte wunderschöne Momente mit einer traditionellen musikalischen Ausrichtung.
1978 überraschte er mit Reggae und Dub Elementen auf One World und präsentierte ein weiteres Meisterwerk, welches sogar in den Charts notiert wurde.
Ende der 70er musste Martyn die Scheidung von seiner Frau -Beverley- verarbeiten, was den psychisch labilen und von Alkoholismus geplagten Musiker in eine Krise stürzte.
Es war Phil Collins der mit dafür verantwortlich war, dass Martyn 1979 ins Studio zurückkehrte und seine intensivste und schmerzlichste Platte aufnahm.
Grace and Danger war ein weiterer künstlerische Triumpf, der keine Kategorieungsversuche zuliess.
Die 80er waren dann weniger interessant, seine Alben waren eher poporientiert und auch komerzell erfolgreicher.
Sapphire mag ich aus dieser Phase am liebsten, Phil Collins begleitete ihn regelmässig.
Qualitätsprodukte kamen erst wieder ab 1996 mit The Church with One Bell
Sein Hauptwerk blieben aber die Sachen aus den 70ern.
Gewöhnungsbedürftig ist allerdings sein Gesang, viele halten ihn für einen schlechten Sänger.
Man braucht schon eine Vorliebe für schmutzige Bluesstimmen, um mit seiner Musik warm zu werden.
Wobei ich Ähnlichkeiten eher zu Tim Buckley und Van Morrison sehen würde.Fragile hat geschrieben:
Heute vor genau fünf Jahren starb mit John Martyn einer der vielseitigsten Folk-Musiker auf der britischen Insel. Ähnlich wie sein Landsmann und Kollege Nick Drake (1949-1974) genoss Martyn, vor allem aufgrund seiner vielen musikalischen Grenzgänge über den normalen Folkkontext hinaus, in Musikerkreisen hohes Ansehen, blieb aber zu Lebzeiten ansonsten eher ein Geheimtipp.
Die beiden Alben mit seiner Frau -Beverley Martyn- Stormbringer! und The Road to Ruin sind sogar absolut mit The Band vergleichbar.
Sie wurden auch in Woodstock aufgenommen, klingen eher amerikanisch!
Als Solist und Songwriter hat er mit Bless the Weather sein erstes Meisterwerk vorgelegt, dass im wesentlichen von akustischen Instrumenten geprägt wurde.
Allerdings führte er auf Glistening Glyndebourne zum ersten mal Experimente mit seiner selbst entwickelten Echoplex-Technik vor.
Solid Air halten viele für den Höhepunkt im Schaffen des Musikers das auf unnachahmliche Blues- Folk- Jazz- und Rockeinflüsse vereint.
Mein persönlicher Favorit ist aber das folgende noch abstraktere und sperrige Inside Out.
Danach wurde er stilistisch noch unberechenbarer, ging mit Sunday's Child wieder in songorientierte Gefilde und erzeugte wunderschöne Momente mit einer traditionellen musikalischen Ausrichtung.
1978 überraschte er mit Reggae und Dub Elementen auf One World und präsentierte ein weiteres Meisterwerk, welches sogar in den Charts notiert wurde.
Ende der 70er musste Martyn die Scheidung von seiner Frau -Beverley- verarbeiten, was den psychisch labilen und von Alkoholismus geplagten Musiker in eine Krise stürzte.
Es war Phil Collins der mit dafür verantwortlich war, dass Martyn 1979 ins Studio zurückkehrte und seine intensivste und schmerzlichste Platte aufnahm.
Grace and Danger war ein weiterer künstlerische Triumpf, der keine Kategorieungsversuche zuliess.
Die 80er waren dann weniger interessant, seine Alben waren eher poporientiert und auch komerzell erfolgreicher.
Sapphire mag ich aus dieser Phase am liebsten, Phil Collins begleitete ihn regelmässig.
Qualitätsprodukte kamen erst wieder ab 1996 mit The Church with One Bell
Sein Hauptwerk blieben aber die Sachen aus den 70ern.
Gewöhnungsbedürftig ist allerdings sein Gesang, viele halten ihn für einen schlechten Sänger.
Man braucht schon eine Vorliebe für schmutzige Bluesstimmen, um mit seiner Musik warm zu werden.
MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2023 Album Faves
Re: John Martyn
Musikalisch stimmt das auch wieder. Nick Drake fiel mir halt nur als erster ein, weil er und Martyn ja ganz gut miteinander befreundet waren und John ihm auf "Solid Air" ja auch zwei Songs gewidmet hat.29. Jan 2014, 23:45 » SOON hat geschrieben:danke für die Eröffung des Threads für diesen Überragenden Musiker!
Wobei ich Ähnlichkeiten eher zu Tim Buckley und Van Morrison sehen würde.Fragile hat geschrieben:
Heute vor genau fünf Jahren starb mit John Martyn einer der vielseitigsten Folk-Musiker auf der britischen Insel. Ähnlich wie sein Landsmann und Kollege Nick Drake (1949-1974) genoss Martyn, vor allem aufgrund seiner vielen musikalischen Grenzgänge über den normalen Folkkontext hinaus, in Musikerkreisen hohes Ansehen, blieb aber zu Lebzeiten ansonsten eher ein Geheimtipp.
Die beiden Alben mit seiner Frau -Beverley Martyn- Stormbringer! und The Road to Ruin sind sogar absolut mit The Band vergleichbar.
Sie wurden auch in Woodstock aufgenommen, klingen eher amerikanisch!
Stimmt auch, aber bei ihm hatte ich nicht so große Probleme wie bei Tom Waits. Auf den meisten seiner 70er Alben gefällt mir seine Stimme sogar, dafür geht es musikalisch etwas heftiger zur Sache. Als Einstieg würde ich daher zu den frühen 80er Alben raten.29. Jan 2014, 23:45 » SOON hat geschrieben:Gewöhnungsbedürftig ist allerdings sein Gesang, viele halten ihn für einen schlechten Sänger.
Man braucht schon eine Vorliebe für schmutzige Bluesstimmen, um mit seiner Musik warm zu werden.
Habe gestern mal in John's Vermächtnis-Album "Heaven And Earth" (2011) reingehört, für mich durchaus auf einem Niveau mit Johnny Cash's "American Recordings"-Serie. Auch John Martyn machte mit seiner inzwischen sehr brüchig und kränklich klingenden Stimme das Beste aus den Aufnahmesessions und auch die Art und Weise, wie diese Songs aufgenommen und produziert wurden, erinnert mich sehr an Rick Rubin: teilweise versehentlich übersteuert aufgenommen (also hier und da zerrt es), aber es wurde dadurch nichts kaschiert, es klingt ehrlich und genau deshalb berühren einen und nehmen einen diese Songs auch so mit, genau deshalb wirken sie!
He's seen too much of life,
and there's no going back...
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Re: John Martyn
Heute vor genau 40 Jahren startete in Gainesville, Florida Yes' "Tales"-Tour durch Nordamerika und vom 07.02. bis zum 06.03.1974 war John Martyn der Support Act. Er wurde allerdings ziemlich zwiespältig vom Yes-Publikum aufgenommen, aber wohl nicht so schlimm wie Donovan anno 1977 bei der GFTO-Tour.
http://www.johnmartyn.info/node/989#1974
http://www.forgotten-yesterdays.com/sup ... qitemid=54
http://www.johnmartyn.info/node/989#1974
http://www.forgotten-yesterdays.com/sup ... qitemid=54
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Re: John Martyn
Zeitgleich zu John Martyn's Vermächtnisalbum "Heaven & Earth" erschien 2011 unter dem Titel "Johnny Boy Would Love This" übrigens auch ein Tribute-Doppel-Album, auf dem Künstler wie Beck, Paolo Nutini, Snow Patrol, Robert Smith (The Cure), David Gray, Morcheeba, Joe Bonamassa und Freund und Kollege Phil Collins seine besten Songs covern. Vielleicht ein guter Einstieg für diejenigen, die sich noch nicht mit John Martyn's Stimme, aber vielleicht ja schon mit seiner Musik anfreunden können.
He's seen too much of life,
and there's no going back...
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Re: John Martyn
Jedes Jahr am 29. Januar (dem Todestag von John Martyn) finden immer ein oder zwei Alben von ihm den Weg in meinen Player. Dieses Mal war es "One World", dass ich jetzt zum ersten Mal richtig intensiv gehört habe. Neben "Solid Air" und "Grace And Danger" würde ich es mal als dritte gute Möglichkeit sehen, in sein Werk einzusteigen.
Hier der Titelsong inkl. Gastauftritt von David Gilmour.
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Hier der Titelsong inkl. Gastauftritt von David Gilmour.
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and there's no going back...
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Re: John Martyn
Bis eben hab ich mal wieder die "Solid Air" laufen lassen. Auch wenn es bereits 1973 veröffentlicht wurde, klingt es auch heute immer noch frisch. Man kann zu dieser Musik entweder abgehen wie blöde oder sich einfach treiben lassen. Einfach genial, der Mann.
1994 produzierte die BBC eine einstündige Doku über seine Karriere bis dato, in der neben ihm auch viele seiner musikalischen Wegbegleiter (u.a. Ralph McTell, Phil Collins, Danny Thompson) zu Wort kommen.
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1994 produzierte die BBC eine einstündige Doku über seine Karriere bis dato, in der neben ihm auch viele seiner musikalischen Wegbegleiter (u.a. Ralph McTell, Phil Collins, Danny Thompson) zu Wort kommen.
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He's seen too much of life,
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